Wer bei Strickmode immer noch an Omas selbstgemachtes Jäckchen in altrosa oder den ungeliebten Weihnachtspullover mit Elchmotiv denkt, sollte dringend die Augen auf machen. Abgesehen von der unausweichlichen Hippster-Pudelmütze, die man wahrscheinlich als erstes erspäht, halten Wolle, Strick und Co. in die Streetwear inzwischen genauso Einzug wie in die Kollektionen der großen Designer.
Supersize Me
Durch das Aufgreifen des Themas Strick in der Designerwelt scheint es, als würde ein Hauch von Glamour und Luxus durch die alte Pullover-Sammlung wehen.
Schon Anfang Januar setzte das Londoner Designer Trio Sibling in ihrer Kollektion „Please Kill Me“ ein Zeichen. In oversized Strickmode mit grob gestrickten Schals, Kapuzen und Pullovern mit integrierten XXl Strick-Fäustlingen ließen sie ihre männlichen Models auf dem Laufsteg. Für den Alltag sind diese „Show Stopper“ wohl eher ungeeignet, lassen aber erkennen, ich welche Richtung der Trend geht.
Auch auf der Berliner Fashion Week setzten Designer wie Nachwuchstalent Sam Frenzel mit Strickkleidern, großzügig geschnittenen Long-Pullovern und extra-langen Strickjacken auffällige Highlights.
Schräge Schnitte und schrille Farben
Bei der gestrickten Mode steht somit vor allem der locker, lässig bequeme Look im Vordergrund, wobei dies keines falls mit langweilig gleichzusetzen ist. Bereits in den aktuell erhältlichen Kollektionen zeigt sich, dass Label wie Missioni oder Wildfox vor allem auf kräftige Farben und ausgefallene Schnitte setzen um betont zu akzentuieren. Die Luxusdesigns fallen auf, ohne ihren Wohlfühlcharakter zu verlieren.
Aus Alt mach Neu
Auch, wenn Strick nichts Neues ist, mit der Hinwendung zu Masche schaffen die Designer einen Trend, der aus dem Klassiker ein begehrtes Luxus-Objekt macht. Damit geht aber auch eine gewisse Zweckentfremdung einher: Weg vom kratzigen Winter-Warmhalte-Pullover hin zum modischen Blickfang aus qualitativ hochwertigem Material. Aber wer will sich da schon beschweren?
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