Trend-Modefirma Esprit unter neuer Führung

Esprit findet neuen Chef – und dieser muss das Unternehmen nun zurück auf die Erfolgsspur bringen. Der Spanier José Manuel Martínez wird der neue Verstandschef des Handelsunternehmens Esprit, er wird spätestens Ende dieses Monats die Fäden der schwächelnden Modekette übernehmen. Bereits im Juni des Jahres war sein Vorgänger, der Niederländer Ronald van der Vis, aus dem Unternehmen ausgeschieden, nachdem er unter anderem vom Aufsichtsratsmitglied und ehemaligen Chef Heinz Krogner stark wegen der Ausrichtung der Marke kritisiert worden war.
Der neue Vorstandschef José Manuel Martínez Gutiérrez arbeitete bisher beim Textilunternehmen Inditex, zu dem auch die in Deutschland verbreitete Bekleidungskette Zara gehört. Dort war er im Vertrieb zuständig und hat Inditex geholfen, zu einem sehr erfolgreichen Unternehmen zu werden. Esprit dagegen befindet sich momentan in einer tief gehenden Umbauphase, die bis 2015 anhalten und knapp 1,7 Milliarden Euro kosten soll. Nachdem zuletzt der Aktienkurs des in Hongkong an der Börse gelisteten Unternehmens durch die Rücktritte von van der Vis und des Vorstandsratsvorsitzenden Hans-Joachim Körber abgesackt war, stieg er nun nach der Präsentation von Gutiérrez wieder um 29 Prozent an.
Gutiérrez muss sich jetzt vor allem darum kümmern, das Europageschäft wieder anzukurbeln. Aufgrund der anhaltenden Schulden- und Wirtschaftskrise läuft das Geschäft nicht so gut wie geplant. Das ist für Esprit kritisch, da es fast seinen kompletten Umsatz (ca. 80 Prozent) in Europa macht. Neben reinen Kleidungsstücken setzte Esprit zuletzt auch auf verschiedene Accessoires, sodass die geneigte Kundschaft die Filiale eventuell auch mit einer Esprit Damenuhr verlässt. Doch die Taktik scheint im Gegensatz zur Konkurrenz noch nicht ganz aufgegangen zu sein. Zwar ist die Marke hierzulande noch sehr beliebt, doch sind Konkurrenten wie H&M oder eben Inditex inzwischen an Esprit vorbeigezogen.