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Julia: Der Heiratsantrag

Nachdem Julias kleines Attentat in Sachen Heiratsantrag kläglich gescheitert war, hatte sie ihre Ambitionen mit einem Seufzer ad acta gelegt. Ihr Freund schien von einem herzzerreißenden Antrag mit Champagner und Ring so weit entfernt zu sein, wie der Weihnachtsmann vom Südpol…
Nun rückte ihr sechster Jahrestag näher und Julia überlegte, womit sie ihm eine Freude machen könnte – zugegebenermaßen mit einem Hauch Resignation. Vielleicht einer von den neuen, automatischen Flaschenöffnern, weil er doch so ein Weinliebhaber war? Oder doch eine neue Hautcreme? Der Jüngste war er ja auch nicht mehr… Am Ende kaufte sie ihm einfach beides, weil sie sich nicht entscheiden konnte. Wie jedes Jahr würden sie bestimmt erst chic etwas essen gehen und danach etwas Besonderes zusammen machen. Dieses Mal hatte er sie gebeten in ein kleines, altes Hotel zu kommen, das für beide eine besondere Bedeutung hatte. Hier hatte ihre Liebe erst so richtig begonnen. Sie waren seitdem nie wieder dort gewesen, weil sie diesen Ort als etwas Besonderes in Erinnerung behalten wollten. Es hatte sie zwar etwas gewundert, das er nun mit dieser Regel brach, aber sie war nicht weiter misstrauisch geworden, denn er war dieses Jahr an der Reihe das Programm auszuwählen. Julia vermutete, dass er ein Essen bei Kerzenschein plante und möglicherweise ihr Zimmer von damals angemietet hatte. Es würde bestimmt ein schöner Abend werden – so wie jedes Jahr. Sie packte schon einmal in weiser Vorausahnung ihre Zahnbürste und ihren Snoopy-Schlafanzug ein und machte sich auf den Weg.

zum Valentinstag

Heiratsantrag

Im Hotel wurde sie von einer Empfangsdame begrüßt, die sie mit einem auffälligen Grinsen musterte. Nun wurde Julia doch etwas stutzig. Einige Sekunden später stand sie vor ihm. Er im Smoking und sie in Jeans und Pulli (zwar ein hinreißender Pulli, aber hoffnungslos verloren gegen einen Smoking!). Sie wurde unglaublich rot und er küsste sie schelmisch auf die Stirn. Sie bemerkte gar nicht mehr wie sich die Türen des Raumes leise schlossen und dass sie von einem Meer roter Rosen umgeben waren. Sie konnte nur noch seinen Worten lauschen und ihr Blick verschwamm durch ihre Freudentränen. Sie wusste nicht, was sie zuerst tun sollte: atmen, lachen, weinen oder ja sagen. Sie entschied sich dazu mehrmals das Letztere zu tun.
Sie stießen mit einem Glas Champagner auf ihre Verlobung an und dabei erzählte er ihr lachend, dass er ihr Gesicht unglaublich niedlich gefunden hatte, als er mit dem Brot die Eheringe auf dem Dessert-Teller weggewischt hatte. Dann holte sie „den Plunder“ raus, den sie ihm aus Zorn schenken wollte und beide lachten Tränen über Julias Dickkopf.

Dann wollen wir Julia mal ihren ganz besonderen Moment genießen lassen. Schließlich wird es nicht lange dauern bis sie entdeckt, wie stressig das Organisieren der eigenen Hochzeit sein kann… 😉

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