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Ich komme nicht voran

… mit meinem Roman. Das heißt- viele Ideen habe ich ja. Einige Kapitel sind auch schon geschrieben.

Der Protagonist ist fertig entwickelt: Lindie, das wisst ihr ja.
Ursprünglich sollte sie in meiner Geschichte eine fertig absolvierte „English literature“- Studentin sein. Aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto weniger gefiel mir die Idee.
Natürlich, Studenten sind kreativ, sie sind intelligent, weltoffen und zumeist auch etwas verschroben. Aber ich habe eine persönliche Aversion gegen sie.
Warum, wo ich doch selbst studiere?



Ich kann es nicht erklären. Da ist etwas, irgendein Klischee womöglich, das mit Übermut, Arroganz, verschleudertem Party-Dasein und öden Stereotypen verbunden ist.
Meine Lindie soll aber etwas Besonderes sein – sie soll der wahren Lindie das Wasser reichen können … und ich weiß nicht, ob ich einer Studentin in Deutschland diesen Charakter verpassen könnte.
Meine zweite Idee war Buchhändlerin oder Bibliothekarin. Aber das halte ich dann auch für einfallslos. Ein poetisches Buch, das unter anderem die Liebe zu Büchern aufgreift und als Hauptcharakter dann jemanden hat, der im Buchgeschäft tätig ist?
Nein, nein.
Nun, letztendlich habe ich mich für den Beruf der Floristin entschieden. Der ist so herrlich simpel, bescheiden und doch so wunderschön. Ein wahrer Traumjob, mit dessen Hilfe sich viele sinnliche Metaphern finden lassen und der einen perfekten Kontrast zur schnellebigen, kapitalistischen Welt darstellt.
Als Antagonist agiert ihre Mutter. Ich denke ich werde sie Charlotte nennen.
Charlotte führt irgendwo ein Hotel und ist sehr ehrgeizig. So genau habe ich mir das noch nicht überlegt- aber auf jeden Fall soll sie Lindies Gegenspieler werden; jemand der sie versucht anzutreiben um sie mit aller Macht in diese Welt hineinzupressen; eine Welt die Lindie zu fremd und zu grausam zum Leben erscheint.
Dann gibt es den jungen Burschen Tom, der sich in den Kopf gesetzt hat Medizin zu studieren- und in einem Kino jobbt, während er auf seine Zulassung wartet.
Irgendwie muss ich ihn dann mit Lindie zusammenführen? Nur wie?
Luise soll das weltliche, moderne weibliche Wesen in diesem Roman darstellen. Also die Person, die umgangssprachlich wirklich „in die Welt passt“ und von allen gemocht wird. Über ihre Rolle bin ich mir aber auch noch nicht im Klaren.
Und zum Schluss gibt es noch einen Hahn- der Haushahn von Lindie; Herr Lilienstengel ist sein Name. (ja, von Astrid Lindgren abgekupfert)
Er hat eine introspektive Sicht, kennt die Gedanken von Lindie und spielt den Vermittler zwischen dem Leser und ihr. Er stellt also einen objektiven Part dar und erklärt ihre Gedanken als ganzes.

Wo ist jetzt das Problem?
Ja, ich brauche einen entscheidenden Konflikt. Ich möchte nicht, dass die Geschichte voranplätschert wie das Wasser eines kleinen Nebenflusses. Ich brauche irgendein Potential, irgendein verstricktes Geheimnis mit dem alle Handlungen verknüpft sind, um einen berauschenden Höhepunkt entwickeln zu können.
Arrrgh!
Schwierig das Ganze. Und ohne Idee schreibt es sich auch nicht gerade produktiv. So einfach ins Leere hinein? Das macht keinen Spaß.

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2 Kommentare

  • Antworten tragikomisch April 20, 2008 um 8:04 pm

    Tom und Lindie sind unsterblich ineinander verliebt – bis Tom sich als Lindies Halbbruder entpuppt, „Ausruter“ der Mutter, den sie noch vor Lindies Geburt zur Adoption freigegeben und nie erwähnt hat, am Ende bekommt ihn Luise und Lindie springt von einer Brücke.

    NIMM MICH BITTE NICHT ERNST; ich wurd‘ von meiner Mutter zu oft zum Kucken von Rosamunde Pilcher auf ZDF gezwungen.

    Ich find’s bewundernswert, was du machst; ich hoff‘, deine „Blockade“ löst sich in Wohlwollen auf.

  • Antworten Lilly April 20, 2008 um 9:58 pm

    Vielen Dank 🙂

    Idee ist garnich so schlecht- aber mir würde übel werden bei dem Gedanken. *gg*

    Oh ja, Frau Pilcher und die schnulzigen Landschaftsfilmchen kenn ich auch zu genüge. Nix gut!
    Aber die Geschmäcker & so ..

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