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Die Gastfreundlichkeit Brasiliens

Das größte Land in Südamerika ist weltweit für viele Dinge bekannt. Durch eines der größten Feste der Welt, dem Karneval in Rio de Janeiro, lockt Brasilien jährlich bis zu sieben Millionen Besucher in eine seiner bekanntesten Städte, über die der berühmte Cristo Redentor wacht. Der Amazonas ist für seine Natur und Tierwelt berühmt und für viele ein lang ersehntes Abenteuer. Eines der bekanntesten Produkte Brasiliens sind ohne Zweifel die Havaianas, die Kultflipflops, die es seit den 1960er Jahren zu einem guten Preis zu kaufen gibt. Brasilianische Mode findet heutzutage auch international große Anerkennung.

Brasilien ist für vieles auf der ganzen Welt bekannt, doch was ich am beeindruckendsten fand, ist die Gastfreundlichkeit der Brasilianer. Auf meiner viermonatigen Weltreise, die mich zu 12 Ländern auf fast allen Kontinenten brachte, habe ich nirgendwo so eine Herzlichkeit gespürt. Mit einer portugiesischen Freundin, die ihre Familie in Brasilien noch nie kennen gelernt hat, flog ich also nach Rio de Janeiro. Wir kamen an und wurden von ihrer Cousine in Empfang genommen. Eine Sprachbarriere war für mich vorhanden, da ich kein Portugiesisch spreche und sie kein Englisch sprach, aber das war Dank meiner guten Freundin nie ein Problem. So fuhren wir zu ihr nach Hause in den Vorort Barra da Tijuca.

Wir unternahmen und sahen sehr viel in Rio de Janeiro. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten, wie dem Zuckerhut, dem Stadtteil Santa Teresa, der Copacabana und den Favelas, besuchten wir den berühmten Cristo Redentor, doch leider hatten wir an diesem Tag kein Glück. Er war aufgrund des Nebels nicht sichtbar, was bei einer Höhe von 710 m des Berges Corcovado nicht unüblich ist. Nachdem wir die Stadt ausreichend erkundet hatten, ging es über das Wochenende nach Armação dos Búzios. 

Es kommt häufig vor, dass die Einheimischen einen einladen das Wochenende am Strandhaus zu verbringen. Die Strände in Brasilien sind das komplette Gegenteil, von dem, was man von europäischen Stränden kennt. Viele Strände Brasiliens geben einem das Gefühl, sich an einem paradiesischen Ort mit üppiger Natur zu befinden, während die von Menschen überfüllten Strände Europas zu einer wahren Hölle werden können, wie zum Beispiel die Strände Barcelonas. Obwohl die Stadt natürlich auch dank ihrer Kunst, Architektur und Events beliebt ist, möchte man im Sommer bestimmt nicht am Strand der Barceloneta liegen. Wir verbrachten das Wochenende mit Bootstouren, leckeren Fischgerichten und Cocktails aus Cachaça, Brasiliens bekanntem Zuckerrohrschnaps.

Danach ging es zurück nach Rio und wir lernten die große Familie meiner Begleitung kennen. Diese brasilianische Familie bestand aus Oma, Opa, Tanten und Onkeln, Cousins und Cousinen, die alle im selben Haus wohnten. Es ist recht normal, dass viele Mitglieder der Familie unter einem Dache wohnen und so war es auch hier. Wir wurden in jede Wohnung dieses Hauses, wo ein anderer Cousin oder ein anderer Onkel mit seiner Familie lebte, eingeladen und mit viel Herzlichkeit empfangen. Es gab brasilianische Köstlichkeiten, wie Mandioca Fritta (frittierte Yucca-Sticks), Brigadeiros (Schokoladentrüffel), Feijoada (Bohneneintopf) und vieles mehr.

Die traditionelle Hausmannskost, die zuhause zubereitet wird, ist unschlagbar und ein Gaumenschmaus. Obwohl ich nicht zur Familie gehörte und nicht einmal ihre Sprache sprach, wurde ich wie ein Teil der Familie behandelt. Sie waren sehr interessiert und zu jeder Zeit für Späße aufgelegt. Fußball war in der Tat ein großes Thema, wobei man als Deutsche das Finale des Weltmeisterschaftsspiel von 2014 mit dem 7:1 Sieg Deutschlands lieber nicht erwähnt. Die brasilianischen Frauen der Familie waren sehr fürsorglich und stets darauf bedacht, dass es mir gut ging und dass ich alles hatte was ich brauchte. Es war ein Fest für alle und sehr schön mitzuerleben, wie meine gute Freundin nach so langer Zeit einen großen Teil ihrer in Brasilien lebenden Familie kennen lernen konnte.

Zum Schluss verabschiedeten sie sich mit den Worten, dass ich jederzeit willkommen sei und gerne wieder zu Besuch kommen könne. Das Gefühl der Herzlichkeit und Gastfreundschaft ist mir bis heute in Erinnerung geblieben und ich schaue sehr gerne auf diese Reise zurück.

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