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Wenn Kinder nicht hören…

cc by Julien Haler/flickr

Sehr viele Eltern kennen das Problem nur zu gut: Die Kinder reagieren nicht auf normales Reden oder auf Rufen. Oder sie fragen ständig das nach, was die Eltern gerade gesagt haben. Verständlich ist es da, dass die Erziehungsberechtigten sehr schnell genervt und verzweifelt reagieren und sich die Frage danach stellen, ob die Kinder nicht hören wollen oder ob sie es vielleicht nicht richtig können. Zum Ärger und zur Verzweiflung mischt sich dann das Gefühl der Unsicherheit und der Angst. Der leitende Oberarzt des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin an der Helios-Klinik in Krefeld, Reinhard Mühlenberg, erklärt dazu, dass hinter der Schwerhörigkeit bei Kindern oftmals der sogenannte Paukenerguss steckt.

Der sogenannte Paukenerguss tritt überwiegend bei Kindern auf. Hierbei ist das Mittelohr aufgrund von Belüftungsstörungen mit Flüssigkeit gefüllt. Dieses Sekret führt dann dazu, dass die Schallleitung behindert werde und das Hörvermögen sich dadurch verschlechtere, erklärt der Experte. Möglich ist dabei auch ein Paukenerguss, der nur auf einer Seite vorliegt. Mühlenberg sagt weiter, dass sich die Hörschwäche in einem solchen Fall dann nur am linken oder am rechten Ohr zeigt. Die Ursache für einen Paukenerguss kann eine Mittelohrentzündung sein. Aber auch eine Beeinträchtigung durch ein zu großes Rachenmandelpolster kann für eine Sekretansammlung verantwortlich sein. Dieses Rachenmandelpolster ist häufig verbunden mit Schnarchen im Schlaf. Hin und wieder kommt es sogar vor, dass die Kinder selber bemerken, dass sich Flüssigkeit in ihrem Ohr befindet. Sobald Eltern bei ihren Kindern eine Auffälligkeit des Hörvermögens feststellen, sollten sie zu ihrem Kinderarzt oder auch zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt gehen. Mühlenberg erklärt, dass es oftmals ausreiche abzuwarten, bis die Beschwerden verschwinden, eine andere Möglichkeit besteht darin abschwellende und sekretlösende Medikamente zu verabreichen. Sollten die Beschwerden auch nach acht Wochen nach wie vor vorhanden sein, wird eine manuelle Entfernung des Sekrets erforderlich. Häufig ist sogar das Setzen eines sogenannten Paukenröhrchens sehr sinnvoll. Den kleinen Patienten wird dabei ein 1 – 1,5 Millimeter kleines Röhrchen in das Trommelfeld eingesetzt. Dieses verbleibt dort bis zu 12 Monate. Auf diese Weise kann das Sekret dauerhaft abfließen und die Belüftungsstörung im Mittelohr wird aufgehoben. Bei den Kindern erfolgt diese Art des Eingriffs unter einer Vollnarkose.

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