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Ferieninsel Mallorca – Live-Sex-Shows und Prostituierte locken deutsche Touristen an

Mit weit aufgerissenen Augen, offenem Mund und verwirrtem Blick, der durch die Bilder, die gezeigt wurden, entstand, verfolgte ich gestern Abend um 22:15 Uhr bei „EXTRA – Das RTL-Magazin“ den Bericht über Deutschlands beliebteste Ferieninsel.

Neben den mir bereits bekannten Lieblingsbeschäftigungen wie Trinken, Feiern und Tanzen, die der einzige Grund sind, weshalb zahlreiche, meist jugendliche Touristen jährlich an den Ballermann fahren, kann man nunmehr sogar in ausgewählten Discotheken beim Live-Sex zuschauen bzw. mitmachen. Natürlich darf ich den Erfindern dieses Unsinns zunächst meine Bewunderung für eine solch einfallsreiche Geschäftsidee aussprechen, dennoch finde ich es traurig, die Touristen auf diese Art und Weise nach Mallorca zu locken, die sonst wegen der Schweinegrippe oder der Bombenanschläge zu Hause geblieben wären.

Seit diesem Jahr ist es auf Mallorca erstmals möglich, jede Nacht an Live-Sex-Shows teilzunehmen. Damit für solche Shows auch genügend Publikum erscheint, wird mit Flyern, die auf sämtlichen Straßen herumliegen, geworben. Das Problem hierbei ist allerdings, dass diese Flyer, auf denen sich leicht bekleidete junge Frauen befinden, die für ein „Porno Casting“ oder eine „Super Lesbian Porn Night“ werben, auch ganz leicht in Kinderhände gelangen können, für deren Augen sie eigentlich nicht bestimmt sind.

Wie es nicht anders zu erwarten war, sind die Discotheken, in welchen die Live-Sex-Shows stattfinden, jeden Abend gerammelt voll, was sicherlich auch dem Eintrittspreis von nur 15,00 € zu verdanken ist.

Derjenige, der in Kürze zehn Tequila trinkt, erhält eine ganz besondere Belohnung: Er darf mitten auf der Bühne und unter den Augen von zahlreichen Schaulustigen mit einer der Tänzerinnen – Gott sei Dank mit Kondom – eine wilde Sex-Orgie feiern. In der Regel klettern sechs nackte junge Frauen gegen 03:00 Uhr morgens auf ein Podest und warten ab, welche sechs jungen Männer aus dem Publikum auserwählt werden, um mit ihnen Sex zu haben. Wenn diese noch nicht so betrunken sind, dass sie keine Erektion mehr bekommen, dann kann das Publikum eine der jeden Abend stattfindenden Live-Sex-Shows verfolgen.

Natürlich hat auch die mallorquinische Polizei von dem Treiben in den Porno-Discos Kenntnis, obwohl sich diese bis vor Kurzem noch völlig ahnungslos tat. Dummerweise erschienen die Zivilbeamten genau an diesem Abend in einer der Discotheken, an welchem nur eine harmlose und weniger freizügige Gogo-Show lief. Die Beamten konnten sich also nicht von einer Sex-Orgie überzeugen. Ob die Live-Sex-Shows auch weiterhin polizeilich untersucht werden, ist derzeit noch nicht bekannt gegeben worden.

Ebenso verwundert zeigte sich der mallorquinische Hotelverband, der angeblich noch nie etwas von diesen Porno-Discos gehört haben will. Der einzige Kommentar des Vorstandsmitglieds bezüglich der Live-Sex-Shows war, dass dies gar nicht zum neuen Image passe, welches mit dem Umbau der Playa de Palma erreicht werden soll. Ob und wie das Geschäft mit dem Sex unterbunden werden soll, steht also noch in den Sternen.

Als gestern bei „EXTRA – Das RTL-Magazin“ der Mallorca-Bericht ausgestrahlt wurde, wollte ich zunächst nicht glauben, dass der Live-Sex wirklich der Wahrheit entsprechen soll. Natürlich war mir schon vorher bewusst, dass sich die Deutschen auf Mallorca, dem selbsternannten siebzehnten Bundesland, nicht gerade sittlich benehmen, aber dass so viele deutsche Touristen an solchen Live-Sex-Shows teilnehmen, ist meiner Meinung nach ein sehr deprimierendes Ergebnis. Wenn die Ferieninsel nicht auf das Geld der Touristen angewiesen wäre, würde es mich nicht wundern, wenn die Deutschen früher oder später ein Einreiseverbot erteilt bekämen.

Wer jetzt denkt, diese Live-Sex-Shows seien das einzig Neue in Mallorca, wird an dieser Stelle eines Besseren belehrt: Wie „EXTRA – Das RTL-Magazin“ mitteilte, bieten mehr als ein Dutzend schwarze Frauen jeden Tag ab circa 02:00 Uhr morgens den Touristen ihre Dienste zu Dumpingpreisen ab 5,00 € an. Wer also kein passendes Andenken findet, hat so die Möglichkeit, Aids oder sonstige Geschlechtskrankheiten als Urlaubserinnerung mit nach Hause zu nehmen.

Ich persönlich habe noch nie viel vom Ballermann gehalten. Sinnlos betrinken und bis spät in die Nacht in den Discos feiern, ist das eine. Aber Live-Sex-Shows und Prostituierte haben meiner Meinung nach nichts mehr mit Urlaubsspaß zu tun. Es wurde zwar nicht eindeutig erwähnt, aber ich könnte mir vorstellen, dass sich unter den männlichen Teilnehmern der Live-Sex-Shows auch viele minderjährige Teenager befinden, die Sex auf einer großen Bühne vor zahlreichen Anwesenden einfach nur „voll geil“ oder „abgefahren“ finden und sich über die Folgen ihres Verhaltens keine Gedanken machen. Warum auch? Die Eltern zahlen doch! Ich bin gespannt, wie sich die Geschäftsidee der Disco-Betreiber weiterentwickeln wird …

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1 Kommentar

  • Antworten Ich sage einer Maschine doch nicht meinen Namen. August 27, 2009 um 7:32 pm

    Wer dem irrationalen und anspruchslosen Unterschichtenfernsehen seine volle Aufmerksamkeit schenkt, muss damit rechnen festzustellen, dass sich dessen Niveau an eine Zielgruppe richtet, der man selbst nicht angehört oder glaubt anzugehören.

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