Zuhause fühlen sich viele Frauen am sichersten und geborgensten – vielleicht ist dies ein Grund für den aktuellen Trend zur Hausgeburt.
Regelfall in früheren Zeiten
Bis etwa in die Mitte des vorigen Jahrhunderts waren Hausgeburten der Normalfall – und das überall auf der Welt. Durch die stärkere Durchdringung auch ländlicher Gebiete mit Krankenhäusern und die Einführung von Krankenversicherungen wurden Hausgeburten immer seltener durchgeführt. Zu riskant schienen die Geburten abseits der Krankenhäuser zu sein und nur wenige Frauen trauten sich, eine Hausgeburt vornehmen zu lassen.
In Deutschland werden heutzutage Geburten fast ausschließlich in Krankenhäusern durchgeführt. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern jedoch stehen Hausgeburten noch immer auf der Tagesordnung. Grund dafür sind vor allem mangelnde Alternativen, da Krankenhäuser nur in großen Städten liegen und viele Menschen schlicht keinen Zugang zu ihnen haben.
Trend zur Hausgeburt
Doch überraschenderweise steigt in Europa in jüngerer Zeit wieder die Beliebtheit von Geburten in den eigenen vier Wänden. Ärzte und auch Schwangere sind auf die Risikofaktoren in Krankenhäusern aufmerksam geworden. Viele Frauen schätzen die Ruhe des eigenen Zuhauses und fürchten sich vor dem Stress und Trubel im Kreißsaal. In manchen europäischen Ländern wie etwa den Niederlanden fördert sogar der Staat Hausgeburten.
Bereitwillige Hebammen finden
In Deutschland ist es jeder Frau erlaubt, eine Hausgeburt gänzlich ohne Hebamme oder Arzt durchzuführen. Das Risiko liegt dabei einzig bei der Gebärenden – sollte das Kind Schaden nehmen, wird die Mutter wegen fahrlässiger Körperverletzung bzw. Tötung angezeigt. Schon etwas häufiger sind in Deutschland Hausgeburten mit Hilfe von Arzt oder Hebamme. In einigen Gebieten ergeben sich aber Schwierigkeiten, Hebammen zu finden, die sich bereit erklären, die Geburt zuhause vorzunehmen. Schließlich kann im Falle von Komplikationen die Hebamme zur Rechenschaft gezogen werden.
Schwierige Geburten lieber im Krankenhaus
Abzuraten von einer Hausgeburt ist es, wenn bereits im Vorfeld klar ist, dass die Geburt schwierig verlaufen könnte – z.B. wenn eine Querlage des Kindes bei pränatalen Untersuchungen diagnostiziert wurde. Frauen, die sich für eine Geburt zu Hause interessieren, sollten auf jeden Fall mit ihrem Gynäkologen sowie einer Hebamme sprechen, um über alle Vorteile sowie auch Risiken aufgeklärt zu sein.
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