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Joy Fielding – Träume süß, mein Mädchen

Gestern habe ich meinen ersten Fielding beendet und bin recht unbeeindruckt.

Ein Buch, drei Frauen, drei Leben. Jeder trägt ein Päckchen mit sich herum, was auf etwas Tiefe hingedeutet hat. Emma, die notorische Lügnerin, die jedem erzählt sie wäre Model, Lily, die behauptet ihren Mann bei einem Motorradunfall verloren zu haben und Jamie, die unter der Dominanz ihrer perfekten Schwester und Mutter leidet.

Ein gutaussehender Mann gabelt Jamie in einer Bar auf, bezirzt sie und überredet sie mit ihm einen Trip zu unternehmen- von Florida nach Ohio. Er ist wild auf Abenteuer und nebenbei würde er gern seinen Sohn wiedersehen, der bei seiner Exfrau in Dayton lebt, sagt er.
Eine lange Autofahrt beginnt, der attraktive Mann, Brad, fängt an sich zu wandeln: er wird ungeduldiger, unhöflicher und wirkt immer leicht abwesend.
Je weiter sie fahren, desto mehr zeigt er sein wahres Gesicht: ein Psychopath auf den Weg, um seine Exfrau zu ermorden. Die naive Jamie wird zu seinem Spielball.

Emma und Lily erleben eine Menge Dinge, haben Ärger mit ihren Söhnen, treffen sich im Fitness-Studio, bei einem Lesekreis, eine geht mit einem Polizisten aus – alles in allem Dinge, die am Ende zu keinem Ergebnis führen. Einfaches „Vor-sich-hin-Geschwatze“, um das Buch zu füllen.
Am Ende laufen die Leben aller drei Frau zusammen und die Wahrheit über jeden von ihnen kommt ans Licht.

Ein durchaus einiger Maßen spannender Thriller, aber zum ersten Mal in meinem Leben habe ich gemerkt, wie Protagonisten, die man nicht mag, die Geschichte versauen können.
Wie kann man so dumm und so schwach sein, wie Jamie? Grausamer Weise könnte man fast sagen, dass sie es nicht besser verdient hat.
Und was ist Emma für ein verdammt unsympathisches Lügenmaul? Es wird vom psychologischen Standpunkt aus nicht mal richtig klar, warum sie das alles macht.

Fielding erzählt viel, zu viel auf einmal- mehr, als es für die Geschichte relevant gewesen wäre. Drei Leben dieser Art verlangen einen dicken und sehr tiefsinnigen Roman, keinen kurzen, recht leicht durchschaubaren Thriller.
Es gab nur einen kurzen Überraschungsmoment; zu wenig, um ein Buch wirklich für gut zu befinden. Der Handlungsstrang an sich ist mir zu wenig Geschichte, zu dünn, zu starr. Das Drumherum ist Geplänkel in die falsche Richtung. Tess Gerritsen hätte an dieser Stelle mit interessanten Informationen über Psychopathen, Serienkillern oder der Medizin aufgetrumpft. Fielding aber bleibt blass und banal.

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1 Kommentar

  • Antworten holly Februar 7, 2009 um 11:12 pm

    Ich sags dir, ich versuch gerade, seit 5 Minuten zu kommentieren und der PC meines Freundes lääääääääääääd und lääääd *gähn*

    Joy Fielding kann auch gut (; Ehrlich gesagt war Fielding zusammen mit Fitzek mein Einstieg in die Thrillerwelt, obwohl das Ganze Genre nicht zu meinen Lieblingsgenres gehört. Aber so hin und wieder… ^^

    ( Und ich will bitte ein Foto von dem Armbahnd sehen, ich war ja versucht, es gleich mitzubestellen, aber der Ring allein war schon teuer genug, v.a. Versand und jetzt nochmal 9 Euro Zoll obendrauf *nerv* Aber naja, dafür ist er meine vorgezogene Examensbelohnung *g* Und apropos Examen.. ich geh wieder lernen… vielleicht denkt ja jemand Dienstag früh um 8 an mich (; )

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