Wenn Sie heute in Ihren Kleiderschrank schauen, dürften sich im Unterwäschefach Boxershorts, Pants, Slips oder sogar String-Tangas tummeln. Als Oberbekleidung sind es entweder klassische Unterhemden oder die modernen Tanktops. Sie greifen standardmäßig zu, bevor Sie sich morgens anziehen, um Kleidung und Haut zu schützen.
Aber was trugen Männer eigentlich früher, bevor die heutigen Modetrends ins Leben gerufen wurden? Kommen Sie mit auf eine kleine Zeitreise durch die Unterwäschetrends der letzten Jahrhunderte und mehr.
In der Antike dominierte der Lendenschurz
Welche Unterwäsche Herren damals trugen, hängt von der genauen Zeit, aber auch vom gesellschaftlichen Status ab. In der Antike wusste der moderne Mann von damals Wäsche sehr zu schätzen und trug sie in Form eines Leinenschurzes. Wer es sich leisten konnte, kombinierte gleich zwei Schurze übereinander, um sich selbst von weniger vermögenden Menschen abzuheben. Als unterer Schurz wurde ein einfaches Leinenmodell gewählt, darüber kam dann ein Schurz mit Verzierung und Prunk.
Die alten Römer trugen sogenannte Subligaculen aus Leder, die heutigen Unterhosen bereits ähnlich waren. Seitlich wurde der Stoff mit Bändern zusammengehalten, das Hosenbein war genäht. Spannender Weise begann damals noch nicht die Hochkonjunktur der Unterwäsche, denn im Mittelalter verzichtete man vielerorts wieder vollständig darauf.
Das Unterhemd kam später erst in Mode
Welches Tanktop Herren heute tragen, ist eine reine Geschmacksfrage. Moderne und hochwertige Stoffe und passende Schnitte sind heute aber wichtiger als damals. Männer trugen übrigens schon im Mittelalter eine Art Untergewandung, mit dem heutigen Unterhemd ist sie aber nicht zu vergleichen.
Das sogenannte Leibhemd reichte Männern damals bis zu den Knien und hatte den Sinn, die Oberbekleidung vor Schweiß und Schmutz des Körpers zu schützen. Hergestellt wurden Leibhemden meist aus Leinen, es kamen aber auch andere natürliche Stoffe zum Einsatz.
Heute sind Tanktops modern und werden von Männern als Unterwäsche, aber auch als Oberbekleidung getragen. Schnitt und Form erinnern bis heute noch an das Feinripp-Unterhemdmodell der 1950er Jahre, allerdings ist das Design heute sehr viel moderner.
1940 beginnt ein bis heute währender Kampf
Die am häufigsten getragene Unterhosenart bei Männern ist die enganliegende Shorts. Sie ist die jüngste Variante der Unterhose, denn in den 1940ern standen sich zunächst Boxershorts und Slips gegenüber. Klassische Boxershorts haben ein längeres, aber weites Bein, während Slips die typische Unterhosenform aufweisen. Den Hype um die Boxer konnte Jeans-Hersteller Levi’s ankurbeln, weil eines der Models in Boxershorts gezeigt wurde.
Mittlerweile gibt es mit Pants eine Mischung aus beiden Lagern, die sich als besonders komfortabel erweisen. Der Nachteil von weiten Boxershorts ist der flatterige Sitz, der unter engen Hosen nicht passt.
Der Nachteil von Slips ist die Naht direkt in der Leiste und die halbe Bedeckung des Pos. Clever, wie die Modeindustrie nun einmal ist, kam schließlich ein Hybrid auf den Markt. Enger Sitz wie bei einer Unterhose und langes Bein wie bei einer Boxershorts sind das modische Ergebnis eines jahrzehntelang schwelenden Streits.
Doch wer genau schaut, sieht bis heute auch noch Slips und weite Boxershorts im Handel. In so mancher Freundesgruppe wird nach wie vor diskutiert, welches die beste Unterwäscheart für Männer ist. Anders als damals hat heute jeder die Möglichkeit, frei zu entscheiden und zu wählen.
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