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Glasschiebetüren Ratgeber: Was man bei Einbau, Design und Pflege beachten muss

Glasschiebetüren gibt es in den unterschiedlichsten Varianten und Montageversionen. Die Unterschiede der einzelnen Typen sind dabei vielfältig, nicht nur hinsichtlich des Gewichts, sondern auch der technischen Belange der einzelnen Systeme. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten von Glasschiebetüren, ihre Planung und die anschließende Pflege geben.

Was ist eigentlich eine Schiebetür?

Als Schiebetüren werden all jene Türen bezeichnet, die durch Schieben geöffnet oder eben geschlossen werden. Gewöhnliche Türen werden dagegen durch eine drehende Bewegung auf-/zugemacht. Schiebetüren können unterschiedlich gestaltet sein. Einige bestehen aus nur einem einzigen Element, andere verfügen über mehrere Türblätter. Diese werden durch den Begriff „Faltschiebetür“ von den anderen abgetrennt. Aber egal, wie viele Türblätter eine Schiebetür besitzt, sie werden immer oben wie unten in Schienen geführt.  Bei bodenrollenden Türen befindet sich unten die Lauf- und oben die Führungsschiene für die Türen. In einigen Fällen befindet sich die Laufschiene oben am Türblatt. In diesen Fällen wird von einer hängenden Schiebetür gesprochen, welche über eine Führungsschiene am Boden in der Bahn gehalten wird.

Nutzung von Schiebetüren

Schiebetüren werden sowohl im Außen- wie auch im Innenbereich eingesetzt. Lange Zeit hat man sie vornehmlich in älteren Gebäuden angetroffen. Die kleineren Räumlichkeiten und daraus resultierenden engen Platzverhältnisse machten die Schiebetür zur idealen Wahl, um dennoch eine räumliche Abtrennung zu erzielen. Mit den größer werdenden Räumen und dem Gedanken einer offenen Raumgestaltung geriet die Idee der Schiebetür lange Zeit in Vergessenheit. Inzwischen ist sie allerdings bei Glasschiebetüren immer öfter in der modernen Raumgestaltung anzutreffen.

Die Ver- und Entriegelung wird mit speziellen Beschlägen für Schiebetüren umgesetzt. Diese ermöglichen einen wind- und vor allem wärmedichten Einbau. Dieser spielt insbesondere bei energieeffizientem Bauen eine große Rolle. Im Innenbereich gibt es unterschiedliche Varianten von Schiebetüren. Einige laufen vor der Wand entlang, wobei die Laufschiene für die Tür an der jeweiligen Wand entlang montiert wird. Bei diesem Modell ist die Laufschiene sichtbar, kann aber bei Bedarf verkleidet und so optimal in die Raumgestaltung integriert werden. Ist dieses Schiebetürenmodell geöffnet, liegt es sichtbar auf der Wand auf. Der Vorteil: Dieser Typ kann auch nachträglich noch eingebaut werden.

Soll die Schiebetür beim Öffnen allerdings in der Wand verschwinden, ist ein nachträglicher Einbau schwierig oder gar unmöglich. Die Laufschien wird zwischen zwei Wänden montiert, so dass die Schiebetür beim Öffnen in der Wand verschwindet. Diese Montage verdeutlicht auch die Schwierigkeiten bei einem nachträglichen Einbau. Eine Variante dieser „verschwindenden“ Schiebetüren sind jene mit einem Einbaukasten. Er besteht aus Metall und kann daher oft selbst als Wandstück eingesetzt werden. Einmal montiert und verkleidet, ist er später nicht mehr von der restlichen Wand zu unterscheiden. Bei dieser, wie auch der zuvor genannten Version, empfiehlt sich allerdings die Berücksichtigung einer sogenannten Revisionsöffnung. So ist der Montagebereich auch nachträglich für Wartungen oder eventuelle Reparaturen ohne größere Probleme zugänglich.

Was spricht für Glasschiebetüren?

Glasschiebetüren werden in der modernen Architektur immer beliebter. Als Türen im Innenbereich erlauben sie eine räumliche Trennung, ohne die großzügige und offene Gestaltung zu stören. Wie gut sind Glasschiebetüren wirklich? Wo liegen die Vor- und eventuellen Nachteile der Schiebetüren?

Schiebetüren aus Glas – wie gut sind sie wirklich?

Eine pauschale Antwort auf die Qualität von Glasschiebetüren wäre schön, ist aufgrund der Vielzahl an Modellen und Anbietern aber schlichtweg unmöglich. Viel hängt auch von den Gegebenheiten und daraus resultierenden Anforderungen an die Tür ab. Es ist klar, dass eine standardisierte Schiebetür anders einzustufen wäre als ein Modell, das an die örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen angepasst wurde.

Ein großes Thema in diesem Zusammenhang ist sicherlich der Lärmschutz. Es wäre leicht, sich über den geringeren Lärmschutz einer Glasschiebetür zu beschweren. Dieser resultiert aber immer auch aus dem gewählten Glas für die Tür. Die Entwicklung bei gläsernen Schiebetüren ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass sich die Türen lärm- und schalldicht umsetzen lassen. Dafür werden zum Beispiel spezielle Dichtungen für die Schiebetür verwendet, aber auch das Glas selbst wurde für einen besseren Lärmschutz weiterentwickelt. Moderne Glastüren lassen sich also in diesem Punkt nicht mehr mit den früheren Modellen vergleichen. Gleiches gilt auch für viele andere Türmodelle.

Der nächste, ebenfalls sehr wichtige Punkt ist die Sicherheit einer solchen Tür. Glas als Baustoff wirkt nach wie vor sehr zerbrechlich. Daher fragen sich viele natürlich, wie viel Sicherheit eine große Glasfläche im Haus bieten kann. Bricht hier einmal was, wird die gedankliche Kettenreaktion schnell zum Horrorszenario. Doch halt! Für Glastüren wird ausschließlich Sicherheitsglas verwendet. Die Bruchgefahr ist damit äußerst gering und zum Beispiel nicht mit der eines Trinkglases zu vergleichen.

Schallschutz bei Glasschiebetüren

Der Lärmschutz ist einer der großen Faktoren in der Planung von Glasschiebetüren in Innenräumen. Er spielt in der Baubranche generell eine große Rolle und wird für eine einheitliche Bewertung in insgesamt sechs Klassen unterteilt:

  • Klasse 1: 25-29dB
  • Klasse 2: 30-34dB
  • Klasse 3: 35-39dB
  • Klasse 4: 40-44dB
  • Klasse 5: 45-49dB
  • Klasse 6: ab 50dB

Eine gewöhnliche Schiebetür bietet keinen nennenswerten Schallschutz, da die Abstände zur Wand beispielsweise einfach zu groß sind. Hier hilft es nur geringfügig, wenn die Schienen im Boden eingelassen wären. Um einen guten Lärmschutz mit einer Schiebetür zu erreichen, muss das Glas ausreichend dick sein. Zudem sollten alle eventuellen Lücken abgedeckt beziehungsweise mit speziellen Dichtungen geschlossen werden. Einige der speziell auf Lärmschutz ausgerichteten Glasschiebetüren erreichen heute die Schallschutzklasse 3 und können daher zum Beispiel in Büros verwendet werden.

Was ist Lärmschutzglas?

Für die Schiebetüren mit einer guten Schallschutzklasse wird sogenanntes Lärmschutzglas verwendet. Dabei handelt es sich um ein besonderes Verbundglas, bei dem zwei verschieden dicke Glasscheiben mittels einer Lamination-Folie verbunden sind. Diese drei Schichten erzeugen eine effektive Lärmschutzdämmung, dank derer die Glasschiebetüren schon jetzt erfolgreich in Großraumbüros eingesetzt werden.

Noch bessere Werte lassen sich nur mit Isolierglas und der ergänzenden Nutzung von speziellen Dichtungen erzielen.

Was kosten Glasschiebetüren

Der Kostenfaktor ist bei Schiebetüren nicht zu vernachlässigen. Wie überall hängt hier viel von der Art, der Qualität und der Ausstattung einer Glasschiebetür ab. Sie sind heute bereits bei vielen Baumärkten oder auch Onlinehändlern zu finden. Einblättrige Modelle liegen hier oft im niedrigen dreistelligen Bereich. Schiebetüren mit zwei Türblättern sind bereits im mittleren dreistelligen Bereich zu bekommen. Je höher jedoch die Anforderungen werden, desto teurer wird es natürlich. Wer auf qualitativ hochwertiges Material und Fachkenntnisse des Verkäufers setzen möchte, muss bereit sein, auch im vierstelligen Kostensegment zu kaufen.

Welche Arten von Glasschiebetüren gibt es?

Es wäre einfach, die Glasschiebetüren lediglich nach der Anzahl ihrer Türblätter zu unterscheiden. Da es allerdings auch Unterschiede bei der Montage, den Gläsern und Schiebemechanismen gibt, ist eine einheitliche Strukturierung etwas schwieriger.

Rahmensysteme

Im Wesentlichen gibt es hier zwei Versionen: die Schiebetür mit einem Vollrahmen und die rahmenlose Umsetzung. Bei der Entscheidung für die eine oder andere Variante spielen oft vor allem ästhetische Anforderungen eine Rolle.

Glasoptionen

Für Schiebetüren können unterschiedliche Glastypen gewählt werden. Wird der Schallschutz einmal außer Acht gelassen, muss die Wahl zwischen Klarglas, mattiertem oder dekorativ gestaltetem Glas getroffen werden. Klarglas bietet dabei die beste Lichtdurchlässigkeit, während mattiertes Glas für etwas mehr Privatsphäre sorgt. Glasschiebetüren mit dekorativem Glas bieten besondere Möglichkeiten, sie als Stilelement im Raum zu integrieren.

Glasschiebewände

Eine Besonderheit stellen die Glasschiebewände dar, die zwar grundsätzlich wie eine herkömmlich Glasschiebetür funktionieren. Der größte Unterschied besteht in den Abmessungen, denn bei einer Glasschiebewand handelt es sich um große Elemente, die verschoben werden können und wodurch man ganze Teile des Raumes öffnen kann.

Der Schiebemechanismus

Er wird oft vergessen, ist aber bei der Wahl der passenden Schiebetür eigentlich nicht zu vernachlässigen. Wird ein deckenmontiertes System vorgezogen oder sollte es doch eher ein bodenlaufendes Modell sein? Diese zwei Varianten gibt es, und nicht immer sind tatsächlich beide Typen für einen Raum ideal.

Installation von Glasschiebetüren

Die Planung einer Schiebetür umfasst viele Schritte. Dazu gehört das Aufmaß, um die Schiebetür in der richtigen Größe zu bestellen. Auch die örtlichen Gegebenheiten wie Räumlichkeiten und Untergrund ergeben Vorgaben für eine Modellauswahl. In einem Beratungsgespräch, zum Beispiel im Fachhandel, werden diese Punkte systematisch abgehakt und anschließend Möglichkeiten dargelegt. Ist die Auswahl getroffen, muss die Tür „nur“ noch geliefert werden. Danach gibt es zwei Optionen: Selbstmontage oder die Installation durch einen Fachhandwerker.

Selbsteinbau einer Schiebetür

Der wichtigste Punkt für die Selbstmontage einer Schiebetür ist ein kräftiger Helfer bei der Installation. Schiebetüren sind oft sehr schwer, sodass ein starker Helfer schnell der Schlüssel zum Erfolg sein kann. Bevor es dann losgeht, sollte die Montageanleitung genau gelesen werden. Viele Anbieter von Schiebetüren stellen diese bei der Lieferung oder auch online zur Verfügung. Die einzelnen Schritte der Montage können variieren. Wer sich aber genau an die Anleitung hält, sollte auf keine großen Probleme bei der Installation stoßen.

Montage durch einen Fachhandwerker

Wer sich bei der Montage einer Glasschiebetür eher unsicher ist, kann natürlich einen Fachhandwerker beauftragen. Der Vorteil: Über einen Fachhandwerker wird auch die Gewährleistung der Installation sichergestellt. Geht etwas schief oder gibt es im Nachgang Probleme, kann hier einfacher nachgebessert werden. Auch Garantieleistungen seitens des Herstellers der Schiebetür sind bei der Montage durch einen Fachhandwerker leichter zu argumentieren, da eine falsche Handhabung in der Regel auszuschließen ist.

Pflege und Wartung von Glasschiebetüren

Die Reinigung einer Glasschiebetür kann äquivalent zur Reinigung eines Fensters gesehen werden. Auch hier empfehlen sich Glasreiniger oder spezielle Reinigungstücher für Glas. Interessanter wird es bei der Wartung des Schiebemechanismus. Viele Hersteller geben hierfür klare Empfehlungen heraus, an die man sich in jedem Fall halten sollte. So wird sichergestellt, dass die Schiebetür lange und zuverlässig funktioniert.

Fazit

Glasschiebetüren werden immer beliebter und sind nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen ein immer häufiger genutztes Mittel zur räumlichen Trennung. Längst werden sie nicht mehr nur als Terrassentüren genutzt, sondern sind auch in den Innenräumen immer beliebter. Sie sind platzsparend und je nach Modell ein stilistisches Mittel in der Raumgestaltung. Wer durchdacht und mit Sorgfalt bei der Planung vorgeht, kann mit einer Glasschiebetür eine großartige, funktionale Ergänzung in der Raumgestaltung bekommen.

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