Kleidung war selten nur ein Schutz vor dem Wetter, sondern zumeist auch ein Ausdruck von Status, Gruppenzugehörigkeit und Macht. So wie sich die Menschen kleiden, so spiegeln sie ihren gesellschaftlichen Status. Dies galt in der Antike ebenso wie heute.
Kleidung hat viele Bedeutungen, doch die Kleiderordnung hat sich um Laufe der Jahrhunderte deutlich gewandelt.
Antike
In den Hochkulturen im antiken Griechenland oder in Rom machte die Kleidung die soziale Ordnung für alle sichtbar. Während die Herrscher Leinen und wertvollen Schmuck trugen, gestaltete sich die Kleidung der unteren Schichten hauptsächlich schlicht, aber funktional. In Rom wurde die Toga zum Symbol der römischen Bürger, sie war jenen Männern vorbehalten, die römischer Abstammung waren. Die Stola der Frauen hingegen zeigt mit Stoffen und Farben an, ob jemand zur Oberschicht gehörte. Kleidung war in der Antike also eine visuelle Machtdemonstration.
Mittelalter
Im Mittelalter galt ein ähnliches Prinzip. Nur wer einem bestimmten Stand angehörte, durfte bestimmte Farben und Materialien tragen. Dieser Dresscode war sogar gesetzlich geregelt. Während sich der Adel auf Seide, Samt, und Purpur konzentrierte, mussten die Handwerker und Bauern mit Wollstoffen vorliebnehmen. Gleichzeitig übte die Kirche großen Einfluss auf die Kleidung aus. Sie bestimmte, dass Kopfbedeckungen als tugendhaft galten.
Renaissance und Barock
Als das Bürgertum an Einfluss gewann, wirkte sich dies auch auf ihre Kleidung aus. Der Adel schwelgte zwar weiterhin im Luxus, doch die wohlhabenden Bürger begannen, verstärkt Wert auf modische Kleidung zu legen. So wurde diese ein Ausdruck von Weltgewandtheit, Bildung und Wohlstand.
Im Zeitalter des Barock ging der König sogar noch einen Schritt weiter. Er selbst bestimmte, was modern war und kontrollierte so gleichzeitig seinen Hofstaat. Kleidung war ab diesem Zeitpunkt nicht nur schön oder funktional, sondern auch ein Machtinstrument. Sie wurde unbequem und sollte Haltung erzwingen.
Aufklärung und Revolution
Die erste „Revolution“ gegen Kleidervorschriften gab es im späten 18. Jahrhundert. Der Ruf nach Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit stellte die bisher geltenden Normen infrage. Das wurde auch in der Frauenmode sichtbar. Aufwändige Korsetts verschwanden, schlichte Kleider feierten ihr Comeback. Man legte wieder mehr Wert auf Natürlichkeit und Funktionalität.
Industrialisierung
Mit der industriellen Revolution ändert sich nicht nur das Aussehen der Kleidung, sondern auch ihre Herstellung. Die industrielle Fertigung ermöglichte die Massenproduktion und damit in Folge auch niedrigere Preise. Das machte eine Vielzahl von Kleidung für viele Menschen erschwinglich.
Doch damit einherging eine neuerliche Differenzierung der Gesellschaftsschichten. Während der Anzug zur Uniform des Bürgers aufstieg, trugen die Arbeiter zumeist funktionale Kleidung, die gleichzeitig einen uniform ähnlichen Charakter aufwies. Wie so oft in der Modegeschichte schwang das Pendel jedoch wieder zurück.
Das viktorianische Zeitalter brachte die Rückkehr zur strengen Kleidung. Sie galt bei Frauen als Ausdruck von Anstand und Moral. Die Korsetts und langen Röcke feierten ebenso ein Comeback wie hochgeschlossene Blusen. Kleidung war zu jener Zeit streng mit den gesellschaftlichen Normen verknüpft, das galt besonders für das weibliche Geschlecht.
Das 20. Jahrhundert
Kaum eine Periode der Menschheit hat die Kleiderordnung so revolutioniert wie das 20. Jahrhundert. Emanzipation und Rebellion sorgten für nie zuvor gekannt Vielfalt. Die Grenzen begannen sich zunächst zu verschieben, bevor sie ganz verschwanden.
Die beiden Weltkriege zwangen vorwiegend Frauen praktische Kleidung auf. Schon in den 1920 Jahren brachen viele von ihnen mit den traditionellen Frauenbildern. Plötzlich trugen viele von ihnen kurze Haare und lange Hosen.
Die ganz große Revolution sollte allerdings bis zu den 1960 Jahren dauern. Dort wurden Kleidung zum Mittel der politischen und gesellschaftlichen Revolution. Zahlreiche Jugendbewegungen, wie Punk, nutzen die Mode, um sich von der Gesellschaft optisch abzugrenzen. Die bürgerliche Ordnung wurde zum Gegenpol von Bewegungen, die nach Freiheit und Ausdruckskraft in der Mode suchten. Diese entwickelte sich schnell zum Ausdruck individueller Freiheit. Die Dresscodes der Subkulturen galten als Widerstand gegen den Mainstream und vor allem gegen die Autorität der Elterngeneration.
Diese Trends förderten auch die Vielfalt der Kleidung. Die beginnende Globalisierung führte zum Siegeszug der Jeans, die Mode der Subkulturen drang immer tiefer in jene Gesellschaftsschichten ein, die sie eigentlich bekämpfen wollte. Der Regelbruch wurde zur Normalität.
21. Jahrhundert
Heute gibt es kaum noch feste Kleiderordnungen. Diese werden vor allem bei festlichen Anlässen gefordert, im Alltag finden sie kaum noch Anwendung. Hier stehen Individualität, Komfort und Funktionalität, idealerweise in Kombination, im Vordergrund.
Selbst jahrzehntelange Bastionen wie Spielbanken haben den Kampf gegen legere Kleidung aufgegeben. Dies ist auch auf den Siegeszug der Online-Casinos zurückzuführen, die nicht nur rund um die Uhr geöffnet sind, sondern keinerlei Dresscode benötigen. Die Liste von Casino.org zeigt, welche enorme Bandbreite die Branche bereits bietet, das bringt herkömmliche Spielbanken unter Druck. Kein Wunder also, dass sie schon vor vielen Jahren ihren Dresscode zu den Akten gelegt haben, um ihre Häuser breiten Gesellschaftsschichten zu öffnen.
Die neue Lässigkeit findet sich längst auch im Alltag der Menschen. Ob im Büro, in der Oper oder im gesellschaftlichen Beisammensein, in Bezug auf Kleidung ist vieles möglich geworden und akzeptiert.
Jeder kann mitbestimmen
Gleichzeitig hat sich jedoch auch die Rolle der „Gatekeeper“ gewandelt. Wo früher zumeist Designer und Modemagazine das Bild beherrschten, so haben heute in vielen Bereichen die Influencer das Kommando übernommen. Sie sorgen für Trends, die blitzschnell weltweit kopiert werden. Themen wie Nachhaltigkeit spielen eine weit größere Rolle als je zuvor. Mode gilt jedoch nach wie vor aus Ausdruck von Identität und Individualität, Vielfalt ist gefragt.
Dabei steht den Konsumenten heute so viel modische Freiheit zur Verfügung, wie nie zuvor. Doch dabei hat Kleidung seine Rolle nie verloren, sie bleibt ein Spiegel der Zeit.
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