Mit meiner besten Freundin schlenderten wir an einem warmen Spätsommertag über den Töpfermarkt in Neu-Ulm. Zwischen den Ständen glitzerten kleine Schätze: handgefertigte Tassen, zarte Schalen, charaktervolle Vasen – jedes Stück ein Unikat. Im Hintergrund ragte das Ulmer Münster auf, das wie ein stiller Wächter die Szenerie verband: historische Kulisse, modernes Handmade-Design, ein Tag voller Inspiration.
Der Töpfermarkt in Neu-Ulm ist längst mehr als ein reines Kauf-Event – er ist ein Erlebnis zwischen Kunsthandwerk, Mode und Interior, ein Ort, an dem Ihr neue Trends aufspüren und echte Begegnungen mit Künstler:innen erleben könnt. Wer einmal über den Petrusplatz gebummelt ist, versteht, warum dieser Markt zu den größten in Süddeutschland zählt. 2025 lockte er am 6. und 7. September tausende Besucher:innen an und wurde zum Treffpunkt für alle, die nach Handmade-Schätzen suchen.
Humorvolle Handmade-Keramik mit klarer Botschaft: entdeckt auf dem Töpfermarkt Neu-Ulm 2025 (von Evelyne Weiß)
Töpfermärkte 2025 in Deutschland – Termine ab September
Damit Ihr planen könnt, haben wir die wichtigsten Märkte in Deutschland für 2025 zusammengestellt. Da viele Märkte bereits im Frühjahr oder Sommer stattfinden, haben wir hier die Veranstaltungen ab September aufgeführt – perfekt, wenn Ihr den Herbst für Handmade-Erlebnisse nutzen wollt.
Ort | Region | Veranstaltung | Datum 2025 | Öffnungszeiten | Besonderheit |
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Neu-Ulm (Petrusplatz) | Bayern/Baden-Württemberg | Neu-Ulmer Töpfermarkt | 6.–7. September 2025 | Sa 10–18, So 11–18 | Einer der größten Märkte Süddeutschlands |
Neukirch/Lausitz | Sachsen | Töpferfest Neukirch | 4.–5. Oktober 2025 | tagesabhängig | Werkstättenvielfalt, Lausitzer Tradition |
Rheinsberg | Brandenburg | Rheinsberger Töpfermarkt | 11.–12. Oktober 2025 | Sa 10–18, So 10–16/17 | 100+ Töpfer:innen, Seenkulisse |
Tangermünde | Sachsen-Anhalt | Töpfermarkt Tangermünde | 18.–19. Oktober 2025 | 10–17 Uhr | Mittelalterflair an der Elbe |
Trends 2025: Kleine Schätze & Handmade-Design
Farben und Formen
2025 dominiert eine Palette aus Naturtönen – Sand, Salbei, Ocker – kombiniert mit Akzenten in tiefem Blau. Besonders beliebt: matte Oberflächen und organische Formen. Vasen, die wie Skulpturen wirken, Teller mit unregelmäßigen Rändern und Becher mit haptischen Griffflächen prägen das Bild.
Nachhaltigkeit & Wertigkeit
Handmade-Keramik steht für Slow Design. Viele Werkstätten setzen auf regionale Tone, kurze Lieferketten und langlebige Glasuren. Beim Tag der offenen Töpferei im März könnt Ihr direkt erleben, wie diese Werte in den Ateliers gelebt werden.
„Immer am zweiten März-Wochenende öffnen Deutschlands Keramikwerkstätten ihre Türen.“ – Initiative „Tag der offenen Töpferei“
Verbindung zu Mode & Interior
Die Handmade-Trends 2025 sind eng mit der Mode- und Interior-Szene verknüpft. Farben wie Salbei oder Ocker tauchen nicht nur auf Tassen, sondern auch in Stoffen und Accessoires auf. Layering-Prinzipien, die Ihr von Outfits kennt, spiegeln sich in Schalen-Arrangements wider: groß, mittel, klein. Gleichzeitig zeigen die Glasuren, wie sehr Texturen das Auge und die Haptik ansprechen – rau trifft auf glatt, matt auf glänzend. Besonders spannend ist, dass viele Designer:innen die Grenze zwischen Gebrauchskeramik und Kunstobjekt bewusst verschwimmen lassen. Eine Vase kann genauso als dekoratives Highlight im Interior wie als funktionales Gefäß dienen. Diese Vielseitigkeit macht Keramik zu einem Bindeglied zwischen Mode, Wohnen und Lifestyle, das auch 2025 nicht wegzudenken ist.
Maritimes Handmade-Design in tiefem Blau: Kunstvolle Keramikobjekte entdeckt auf dem Töpfermarkt Neu-Ulm 2025. (von Sara Noglik)
Ulm & Neu-Ulm: Kulisse zwischen Tradition und Moderne
Das Ulmer Münster ist ein imposanter Begleiter für den Marktbesuch. Mit seinen filigranen Türmen bildet es einen faszinierenden Kontrast zur lebendigen Handmade-Szene am Neu-Ulmer Petrusplatz. Viele Besucher:innen nutzen die Gelegenheit, nach dem Bummel über den Markt den Blick hinauf zum höchsten Kirchturm der Welt zu richten.
Während Ulm Geschichte und sakrale Architektur atmet, präsentiert sich Neu-Ulm eher jung, urban und offen. Hier spielt sich das moderne Markttreiben ab, mit Ständen, die von schlichtem Design bis hin zu experimenteller Keramik reichen. Dieses Zusammenspiel aus Tradition und Moderne verleiht dem Töpfermarkt eine ganz besondere Atmosphäre.
Auch die Nähe der beiden Städte ist ein Erlebnis: Über die Donau hinweg sind Ulm und Neu-Ulm so eng verbunden, dass Besucher:innen beide Seiten leicht in einem Tag entdecken können. Ein Besuch lässt sich ideal mit einem Spaziergang durch die historische Altstadt Ulms verbinden – vorbei am Fischerviertel, kleinen Cafés und natürlich dem Münsterplatz.
Die Fotomotive sind vielfältig: Keramikobjekte vor historischer Kulisse, Marktstände im Sonnenlicht und das Münster, das majestätisch über allem thront. Für viele Besucher:innen wird dadurch der Einkauf zu einer Art Gesamterlebnis – eine Mischung aus Kultur, Architektur und Handmade-Design, die einzigartig in Deutschland ist.
Blick von Neu-Ulm auf die Donau und das Ulmer Münster – eine Kulisse, die Geschichte und Moderne verbindet.
Regionale Highlights im Überblick
Jeder Töpfermarkt in Deutschland hat seinen eigenen Charakter. Während Neu-Ulm als urbaner Treffpunkt überzeugt, bietet Dießen am Ammersee internationale Strahlkraft. Der Markt zieht jedes Jahr über 50.000 Besucher:innen an und ist ein Fixpunkt für Sammler:innen und Händler:innen gleichermaßen. Hier werden Trends gesetzt, die später auch in kleineren Werkstätten ankommen.
In Waldenburg/Sachsen steht die Tradition im Vordergrund. Der Markt auf dem Freiheitsplatz blickt auf eine lange Geschichte zurück und lockt jedes Jahr Sammler:innen, die gezielt nach besonderen Glasuren und Handschriften suchen. Die Atmosphäre ist weniger touristisch, sondern stark von Kenner:innen geprägt, die den Austausch mit den Werkstätten schätzen.
Waldburg im Allgäu bietet ein ganz anderes Erlebnis: Hier steht das Sommerflair im Vordergrund. Zwischen grünen Hügeln und historischen Mauern präsentieren sich die Stände in einer entspannten Umgebung, die perfekt für einen Wochenendausflug ist. Wer Keramik im Zusammenspiel mit Natur erleben möchte, ist hier richtig.
Ganz anders wirkt Tangermünde: Die Elbkulisse mit mittelalterlichem Stadtkern macht den Markt zu einem besonderen Highlight im Herbst. Besucher:innen schlendern am Wasser entlang, während die Stände Keramik mit historischem Charme präsentieren. Es ist ein Ort, an dem Tradition und Landschaft zu einem Gesamterlebnis verschmelzen.
Shopping-Guide: Qualität erkennen & kleine Schätze auswählen
Keramik ist nicht gleich Keramik. Wenn Ihr über einen Töpfermarkt schlendert, wollt Ihr sicherstellen, dass Eure Schätze nicht nur schön aussehen, sondern auch langlebig sind. Ein gutes Indiz ist die Verarbeitung: gleichmäßige Wände, saubere Standflächen und Deckel, die perfekt passen. Auch der Klang verrät viel – ein heller Ton deutet auf feines Porzellan hin, ein wärmerer Klang auf Irdenware.
Die Preisgestaltung ist ein weiteres spannendes Thema. Handgemachte Unikate, die aufwendig glasiert oder mehrfach gebrannt wurden, sind teurer, weil sie viel Zeit und Handwerk erfordern. Kleinserien hingegen sind günstiger und besser planbar. Es lohnt sich, mit den Künstler:innen ins Gespräch zu kommen, um mehr über die Techniken und Besonderheiten der Stücke zu erfahren.
Keramik lässt sich zudem wunderbar in den Alltag und in Euer Interior integrieren. Überlegt Euch vor dem Kauf, wie Ihr die Stücke nutzen möchtet: als Alltagsgeschirr, als Schmuckelement im Regal oder als künstlerisches Statement-Piece. So vermeidet Ihr Spontankäufe, die später nicht richtig zur Einrichtung passen.
Auch das Styling spielt eine Rolle: Einfarbige Sets in unterschiedlichen Größen passen gut in minimalistische Wohnungen, während auffällige Einzelstücke in kräftigen Farben Akzente setzen können. Wer Lust auf Experimente hat, kombiniert verschiedene Stile – das bringt Spannung und Individualität in den Alltag.
Qualität erkennt Ihr an:
- gleichmäßigen Wandstärken
- sauberen Standflächen
- gut sitzenden Deckeln
- einem klaren Klang (hell bei Porzellan, warm bei Irdenware)
Preise orientieren sich an der Technik:
- Unikate und aufwendige Glasuren kosten mehr
- Kleinserien sind günstiger und planbarer
Styling-Ideen:
- Capsule-Interior mit Bechern in einer Farbpalette
- Statement-Vasen als Kontrast zu Textilien
- Schalen im Layering-Stil – groß, mittel, klein
FAQ: Häufige Fragen
Wann ist der nächste Töpfermarkt in der Nähe?
Der nächste große Markt in Süddeutschland ist der Neu-Ulmer Töpfermarkt am 6.–7. September 2025. Danach folgen zahlreiche Herbstmärkte wie Neukirch, Rheinsberg und Tangermünde. Ihr könnt die Termine in der Übersicht nachlesen.
Wann ist Töpfermarkt in Dießen?
Dießen findet 2025 zwar im Frühjahr (29. Mai – 1. Juni) statt, bleibt aber einer der wichtigsten Treffpunkte für Keramikfreund:innen in ganz Europa. Auch wenn er nicht im Herbst liegt, lohnt sich die Planung lange im Voraus.
Wann ist Töpfermarkt in Waldenburg (Sachsen)?
Der Waldenburger Töpfermarkt läuft am 14.–15. Juni 2025. Es ist ein Traditionsmarkt mit besonderem Fokus auf Sammler:innen und regionale Werkstätten.
Wann ist Töpfermarkt in Rheinsberg?
Der Markt findet am 11.–12. Oktober 2025 statt und gehört zu den Höhepunkten im Herbst. Die Kulisse an der Seenkette macht ihn zu einem besonderen Erlebnis.
Wann ist Töpfermarkt in Tangermünde?
Tangermünde lädt am 18.–19. Oktober 2025 ein. Die Hafenpromenade und der historische Stadtkern machen diesen Markt einzigartig.
Wann ist Töpfermarkt in Neukirch?
Neukirch/Lausitz veranstaltet sein Töpferfest am 4.–5. Oktober 2025. Besonders schön ist hier die Vielfalt der Werkstätten und die familiäre Atmosphäre.
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