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Das verschwiegene Leiden: Erektionsstörungen

Es kann jeden Mann treffen, und nicht selten geschieht es im besten Alter. Das gesamte Selbstwertgefühl, dessen der Betroffene sich stets rühmen konnte, stürzt plötzlich ein wie ein Kartenhaus, wenn er plötzlich feststellt, dass er unter Erektionsstörungen leidet. Das medizinische Bild der erektilen Dysfunktion, früher schlichtweg mit „Impotenz“ tituliert, ist nicht nur ein tückisches körperliches Leiden, sondern zieht in den meisten Fällen auch psychische Probleme nach sich; vor allem dann, wenn im Kopf das Verlangen nach sexueller Betätigung ungetrübt vorhanden ist, aber sich trotz aller Reize keine Erektion einstellen will.

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die zu Erektionsstörungen führen können. Dazu zählen Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum oder psychische Ursachen (z. B. aufgrund schlechter Erfahrungen oder strenger Erziehung). Selbst ein Bandscheibenvorfall kann sich negativ auf die Erektionsfähigkeit auswirken, ebenso wie fast jede ernste organische Krankheit.

Die Behandlung von erektiler Dysfunktion gestaltet sich oft sehr schwierig. Kann als Ursache beispielsweise ein übermäßiger Tabakkonsum ermittelt werden, mag ein Reduzieren der Menge oder der komplette Verzicht in einigen Fällen vielleicht tatsächlich zum Erfolg führen. Doch es gibt Fälle, in denen ein bestimmter Grund für das Leiden nie ausfindig gemacht werden kann, insbesondere wenn es durch die Psyche bedingt ist. Eine Psychotherapie kann in solchen Fällen helfen, wenn sie auch den gewünschten Effekt möglicherweise erst nach langer Zeit liefert. Verschreibungspflichtige Potenzmittel wirken in aller Regel dagegen sofort, allerdings kommt es bei der Einnahme oft zu Nebenwirkungen wie starken Kopfschmerzen oder Sodbrennen. In harten Fällen helfen nicht einmal diese Medikamente bzw. der Patient wird mit der Zeit gegen sie resistent.

Das beste Mittel, um depressionsfrei mit Erektionsstörungen umzugehen, ist jedoch eine verständnisvolle Partnerin, mit der man offen über das Problem reden kann. Sofern die Lust noch gegeben ist, gibt es eine ganze Reihe von sexuellen Handlungen, für die keine Erektion vonnöten ist. Man sollte sich auch immer vor Augen halten, dass man nicht mit dem Problem allein ist; viele Männer sind davon betroffen. Eine Selbsthilfegruppe wäre daher die beste Anlaufadresse.

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