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Coraline und die Kinderfreundlichkeit

In den Kommentaren zu meiner Coraline-Rezension ist so was wie eine Mikrodiskussion entstanden. Denn plötzlich standen kontroverse Meinungen zum Thema „Ist das Buch für Kinder geeignet?“ im Raum.
Da ich mich bisher nicht mit Gaiman beschäftigt habe, ja nicht einmal hätte sagen können, dass er Autor ist, wusste ich nichts von dieser eigentlich schon seit 2002 bestehenden Diskussion.

Wer meine Rezension gelesen hat wird wissen, dass ich dieses Buch absolut nicht für kinderfreundlich halte.
Aber warum?
Ich habe es schon in den Kommentaren versucht zu erklären und dabei festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist. Es ist vielmehr ein Gefühl, ein bestimmter Druck in der Magengegend, als eine eindeutig beleuchtbare Tatsache.

Sollen Kinder nicht mit dem Bösen konfrontiert werden? Sollen sie nur Geschichten über flauschige Bären und gutmütige Feen lesen?
Nein, das ist es nicht. Und auch Knopfaugen, Figuren aus Wachs, herumwandelndes Spielzeug, Hunde und ein Katzenfreund sind Dinge, die eindeutig einer phantasiereichen Kinderwelt zugehörig sind.

Ich bleibe dabei – es ist nur das Gefühl. Zugegeben, ein Gefühl von dem ich nicht weiß, ob andere es auch verspürt haben. Aber eben diese Empfindung sagt mir, dass man dieses Buch nicht unbedingt jüngeren Kindern in die Hand drücken sollte.

Um das genauer zu erklären, ziehe ich zwei Videos zu Rate; denn besser als damit kann ich es nicht auf den Punkt bringen. Es handelt sich dabei um zwei Trailer für die Verfilmung, die ab August in unseren Kinos läuft.

Trailer Nummer 1 ist bunt, fast schon fröhlich und wäre für mich, ohne Vorwissen, eindeutig ein spannender Kinderfilm.

Trailer Nummer 2 ist aber genau das, was ich aus dem Buch herausgelesen habe. Die Szenen sind fast identisch zum ersten Trailer, aber die Musik ist vollkommen anders. Und diese Kleinigkeit macht für mich einen riesigen Unterschied. Der zweite Trailer hat etwas von – mir fällt kein besseres Beschreibung ein – lustig-ironischer Vergänglichkeit, die einfach nur bedrohlich wirkt.

Was haltet ihr davon? Machen die beiden Videos auch einen unterschiedlichen Eindruck auf Euch?
Und würdet ihr Eure Kinder den Roman lesen lassen?

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