
Warum ich mir dieses Buch gekauft habe, kann ich eigentlich gar nicht genau erklären.
Ich steh schon auf Comedy und Mirja Boes ist mir auch nicht unsympathisch, aber so reine Spaß- bzw. Quatschbücher haben eigentlich noch nie den Weg in mein Regal gefunden.
Schieben wir es einfach auf den Sommer; auf dem Wunsch sich auf einem Backofen von Balkon einige herrlich leichte Gedankenprisen um die Ohren wehen zu lassen.
Auf den ersten Blick vermutet man, dass es sich tatsächlich um Mirjas Tagebuchaufzeichnungen aus ihrem 13. Lebensjahr handelt. Überall findet man Gekritzel und kleine Zettelchen mit Aufkleber. Auch auf dem Backcover heißt es:
Dreizehn ist kein Alter.
Dreizehn ist ein Schicksal!
Fängt man aber erstmal an zu lesen, merkt man sehr schnell, dass es sich eher um eine Art schriftliches Bühnenprogramm handelt. Zwar erinnert sie sich, und hier und da sind auch einige Tagebuchausschnitte dabei (ob diese wirklich echt sind, sei einmal dahingestellt), aber das ganze läuft nur auf zusätzlich formulierte Pointen hinaus.
Was natürlich nicht schlecht ist. Nein, ganz im Gegenteil, es ist teilweise zum Schreien komisch- wie man sich durch Selbstbräuner in Richtung marokkanische Strandschönheit entwickelt, die Wirkung aber immer noch nicht nachlässt und man sich äquatorialer Maximalpigmentierung nähert, um am Ende dann festzustellen, dass das Flirtobjekt der Begierde auf nordische Typen steht. Auch ihre essayartigen Ausführungen verschiedener Kusstypen sind sehr genial, gerade weil sie recht viel Identifikationspotential besitzen.
Aber es ist eben kein Tagebuch.
Nicht nur die 13-jährige Mirja kommt zur Sprache – auch Mirja heute, Mirja als junger und älterer Teenager, Mirja als Möhre auf Mallorca oder Mirja im Ski- und Italienurlaub wird uns präsentiert.
Ihre weltbewegenden Themen drehen sich meist um Penisse (bzw. Glied – hihihi), Alkohol und Party.
Nichts, was jetzt wirklich neu, oder wie der Buchtitel es andeutet, peinlich ist, aber ihre kumpelhafte, selbstironische Erzählweise und die kurzen, wirklich runden Kapitel, machen das Buch trotzdem zu einem Lese(lach)genuss.
Im nachhinein betrachtet empfehle ich Euch aber, solltet Ihr neugierig auf ihre Geschichten sein, eher die Hörbuchversion, da man diese auch mit mehreren Leutchen zusammen „bekichern“ kann.
Bild: rowohlt.de