Speed Dating – Partnersuche oder Einkauf?

Heute hat Lisa es gewagt, sie ist zu einem ganz tollen neuen Volkssport gegangen. Speed Dating nennt sich diese illustre Veranstaltung und muss wohl hier nicht mehr wirklich erklärt werden.

Nur kurz: In einem Raum sollen nun also Männer Frauen und Frauen Männer kennenlernen. So weit, so gut. Das funktioniert so, dass man für jedes Gespräch nur ein paar Minuten Zeit hat und dann nach einem Signal weiterrückt. Wen man wiedersehen will, wird danach notiert.

Wiedersehen wollte Lisa eigentlich jeden und keinen. Ja, der eine war attraktiver als der andere, jedoch konnte sie sich auf keinen wirklich einlassen, da jedes Mal, wenn das Gespräch gerade anfing auch schon die schrillende Sirene zum Wechsel aufforderte. Nächster Mann, nächstes Glück.

Heute muss alles schnell gehen. Schnell muss man sich verlieben, jemanden kennenlernen. Sofort! Bist du nicht auf den Punkt attraktiv, geistreich und schlagfertig, wirst du aussortiert. Es ist wie bei einem Einkauf. Ich kaufe mir einen Mann. Ich erhalte einen kurze Produktbeschreibung, die mir das Produkt auch noch selbst vorträgt und dann geht es weiter bis ich meine Auswahl getroffen habe. Speed Dating, Speed Shopping, Speed Heirating, Speed Scheiden-Lassing. Die schnellste Maus von Mexiko…

Nein, für Lisa war das nichts, spätestens nachdem der dritte Kerl sie anhand eines vorgefertigten Fragenkatalogs festnageln wollte. Kinder? Alter? Beruf? Lebensziel? Schuhgröße? Zeugnisnoten in der dritten Klasse? Arzttermine der letzten Jahre? Genetische Mutationen? Haustiere? Phobien? Lieblingsbuch? Lieblingslied? Lieblingsfilm? Lieblingsstein? Lieblingsstraße? Lieblingsfingernagel? Lieblingsbriefmarke? Liebling? Böööp, weiter!

Jaja, nach dieser Mischung aus Einkauf und Vorstellungsgespräch hat sie sich erst einmal einen Kaffee verdient. Gibt es weitere Experimente?