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Stephenie Meyer – Bis(s) zur Mittagsstunde

Innerhalb von zwei Tagen habe ich auch Meyers zweiten Band „Bis(s) zur Mittagsstunde gelesen und möchte darüber berichten. Vorab jedoch: natürlich lassen sich Spoiler nicht vermeiden. Jede meiner Buchbesprechungen nimmt einige Dinge vorweg. Zwar verrate ich keine allzu wichtigen und spannenden Elemente, schildere aber die zentralen Probleme.

[…] und ich trat auf die Bremse, denn ich wusste, dass ich in diesem Zustand nicht fahren konnte.
Ich krümmte mich, presste das Gesicht ans Steuer und versuchte ohne Lunge zu atmen. Ich fragte mich, wie lange das noch so gehen konnte. Vielleicht könnte ich eines Tages, in vielen Jahren – wenn der Schmerz auf ein erträgliches Maß zurückgegangen wäre – auf jene wenigen kurzen Monate zurückblicken, die immer die schönsten meines Lebens sein würden. Und falls der Schmerz tatsächlich einmal so weit abklingen würde, dass das möglich wäre, würde ich vielleicht dankbar dafür sein, dass er mir so viel Zeit geschenkt hatte. Mehr, als ich verlangt hatte, mehr, als ich verdiente. […]
Ich schlang mir die Arme fest um den Körper. Als hätte es mich nie gegeben, dachte ich verzweifelt. Was für ein dummes und unmögliches Versprechen

Um sie vor den ewigen Gefahren seiner Familie schützen, verlässt der schöne Vampir Edward seine Freundin und Klassenkameradin Bella. Für sie bricht daraufhin eine Welt zusammen. Getreu dem Motto „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel“ beginnt ein neuer kraftaufreibender Abschnitt in ihrer Welt.
Jacob, der schüchterner, in einem Indianer-Reservat lebender Junge freundet sich intensiv mit ihr an und versucht sie durch ihren Schmerz zu tragen.
Gelingt es ihm? Wird Bella wieder glücklich werden? Was haben ihre ständigen Alpträume zu bedeuten? Lauern trotz des Weggangs der Cullens noch Gefahren? Und wird sie Edward wirklich nie wieder sehen?

Ein schaurig-schöner Roman, sogar noch einen Tick schöner als der erste Teil. Das Wort „schaurig“ hat in dem Fall nichts mit Grusel und Horror im Bezug auf Vampire zu tun, sondern mit dem kribbeligen Schauer, der mir aufgrund der Tiefe und der Emotionalität ihrer Worte über den Rücken gelaufen ist.
Ich glaube nicht wirklich daran, dass sie explizit ein Jugendbuch entwickeln wollte. Dazu ist es zu wahr, zu weitläufig, schmerzhaft und auch zu intelligent.
Blutrünstige Passagen und perfekt gestaltete Monster sucht man vergebens – das Böse bleibt nur sehr blass. Die Liebesgeschichte steht im Vordergrund.
Im Gegensatz zu einer kitschigen Schnulze oder einem banalen Frauenroman werden aber auch Abgründe nicht ausgelassen. Die Relativität der Zeit (natürlich nicht nach Einstein), die Macht des Unterbewusstseins, Depressionen, Gedanken über die Seele des Menschen und der Frage nach einem Himmel werden nicht ausgelassen.

Eine Mischung zwischen „Smallville“ und „Vom Winde verweht“, etwas Storyliteratur, eine Art modernes Märchen, ein wenig Romeo und Julia, herrliche und detailgenaue Beschreibungen und eine kleine Überdosis Fantasie- diese Geschichte ist so viel, was sich nicht aussprechen lässt … was jedes romantische weibliche Wesen selbst erleben sollte.

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