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Meyer propagiert Keuschheit? – Das „gute“ alte ZDF (SPOILER)

Wenn man beim Fernsehen angestellt ist – und nicht irgendwo, sondern beim ach so seriösen ZDF, für das (unter anderem) so gut wie jeder Haushalt quartalsweise über 50€ blechen muss – sollte man dann nicht um ein wenig Qualität bemüht sein?
Zumindest dieser Beitrag zu Stephenie Meyers Bücher lässt die Frage aufkommen: Haben die Reporter auch nur einen einzigen Roman in die Hand in der Hand gehabt um sich dort reinzulesen?

Die Autorin Stephenie Meyer ist bekennende Mormonin und die ganze Geschichte spiegelt ihre Glaubensüberzeugung. Als Mormonin propagiert sie Enthaltsamkeit vor der Ehe. Der Versuchung zu widerstehen, ist für Meyer religiöse Pflicht.
Und ausgerechnet diese Keuschheitsphantasie fasziniert Teenager in der ganzen Welt.


Ist es wirklich die Keuschheit, die die Teenager begeistert? Oder nicht viel mehr der Gedanke als nicht perfekter Ottonormalverbracher etwas Einzigartiges anzuziehen?
Propagiert Meyer wirklich Enthaltsamkeit, nur weil es (Achtung Spoiler!) Bella und Edward nicht vor Ihrer Ehe miteinander schlafen? Denn wenn es so wäre, warum liefert sie dann nicht ein einziges Argument dafür? Das einzige, was sie schreibt, ist, dass Sex unvernünftig wäre, weil Bella dadurch verletzt werden könnte.
Dass Edward so auf die Ehe plädiert, hat doch nichts mit Geschlechtsverkehr zu tun, sondern
a) mit seinen Moralvorstellungen, da er um 1900 geboren worden ist und
b) mit der Sicherheit, dass Bella die Ewigkeit mit ihm auch wirklich will.

Gut, wenn man weit spekuliert, dann könnte es natürlich sein, dass sie wert darauf gelegt hat, dass alles koscher abläuft, weil sie andere Dinge mit ihrer Einstellung zur Religion nicht vereinbaren könnte. Das heißt aber dennoch nicht, dass sie irgendwas propagiert.
Und überhaupt- wer will schon wissen, ob es wirklich so ist, ob Ihre Plotgestaltung auch nur ansatzweise etwas mit der Weltanschauung der Mormonen zu tun hatte?
Warum sind solche Dinge überhaupt wichtig?

Meiner Meinung nach ist es ein Armutszeugnis für das ZDF, dass sie sich kaum darum scheren, was in dem Buch steht, als ihr Augenmerk viel mehr auf die Lebensweise der Autorin zu richten.
Schon John Irving sagte immer, dass es darum gehen sollte, was es zwischen den Buchdeckeln steht. Und eigentlich gibt es dort doch auch wirklich genug zu entdecken, oder?

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