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Die Urzeitkrebse aus´m Yps

Inspiriert von einem Artikel über das Desert Flair  und den Retronautenblog unterhielt ich mich mit einigen Wing Tsun Kollegen über die verschiedensten Dinge die  früher sehr populär waren und mittlerweile entweder „aus der Mode“ gekommen ( wie zum Beispiel der Zauberwürfel) oder gar nicht mehr existent sind. Eine regelrechte Welle der Begeisterung brach vom Zaun die Sprache auf „die Urzeitkrebse aus´m Yps“ kam – na ja: zumindest bei den Leuten in meinem Alter. Bei den Jüngeren kam nur ein „Häääää?“, weil sie diese Zeitschrift offensichtlich gar nicht kennen. Dabei war Yps doch einst eines der erfolgreichsten und auflagenstärksten Comicmagazine der 1970er und frühen 1980er Jahre und erlangte nicht zuletzt  durch die beigelegten Gimmicks Kultstatus und übernahm eine Vorreiterrolle – schließlich ist es heutzutage absolut normal geworden, dass Zeitschriften ihren Ausgaben Extras dazulegen.

Keine Frage: Yps war Kult und Jahrelang hat die „Generation Yps“ (also Leute wie ich – Baujahr 1973)  dafür ihr Taschengeld ausgegeben und ist jeden Freitagnachmittag zu dem Zeitschriftenhändler des Vertrauens gerannt, um ja nicht die neueste Ausgabe zu verpassen. Bis heute prägt es die Kindheitserinnerungen der heute 30-50jährigen und wann immer die Sprache auf dieses Magazin fällt jedem der damaligen Leser mindestens eine Geschichte  über die Erlebnissemit den Gimmicks ein. Wurden beispielsweise nicht viele von uns zu kleinen Agenten, die nie ohne Ihre mühselig zusammengetragene Agentenausrüstung aus dem Haus? Zumindest der Yps-Agenten-Ausweis war immer mit am Start 😉

Das mit Abstand am häufigsten beigelegte Gimmick waren die bereits anfangs erwähnten Urzeitkrebse. In insgesamt 20 Ausgaben lagen sie dem Heft bei und – nabenbei bemerkt – bei mir sind die nei was geworden. Weitere berühmt / berüchtigte Beilagen waren auch der Ostereierbaum, der Solarzeppelin, die Geld-Zauber-Maschine, der Zauberbaum auf dem Kristalle wachsen sowie die lebenden Wunder-Bohnen aus Mexiko!!! Das Gimmick in Heft 1 war übrigens ein kleines Schleuder-Katapult aus Kunststoff mit dem  wir lernten mit einer Zwille umzugehen. Bring das doch heute mal – da haste aber gleich sämtliche Jugendschützer am Start die von gewaltverherrlichendem Spielzeug und was weiss ich nicht alles reden *lach*.

Natürlich standen bei Yps gleich nach dem Gimmick die Comics im Vordergrund. Eine feste Institution war der dreiseitige Comic um das Yps Känguru sowie der Comic „Robin Ausdemwald“. Auch Comicserien wie „Gespenster GmbH“ oder „Die Punk Piraten“ gehörten zum Standardprogramm. Im Laufe von 25 Jahren Yps erhielten aber auch bereits bekannte Figuren wie  Asterix, oder Lucky Luke, Aladin und die Wunderlampe, Isnogud  oder Garfield eine zusätzliche Plattform.

Leider gibt es Yps nicht mehr. Nach über 1.250 Ausgaben erschien am 10. Oktober 2000 (drei Tage vor dem 25. Jubiläum)  die letzte reguläre Ausgabe. Auch kleinere Reanimationsversuche in den Jahren 2005 und 2006 fruchteten nicht – Yps war anscheinend nicht meht „zeitgemäß“. Doc die Hoffnung stirbt bekanntermaßen ja zuletzt, denn offenbar ist der Verlag nämlich weit davon entfernt, YPS kampflos aufzugeben: Ehapa hängt an YPS und hält sich alle Optionen offen. Sobald sich Rahmendaten verändern oder eine tragfähige Idee auftaucht, steht das YPS-Team wieder auf der Matte stehen…

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