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10 Tipps um gute Kolumnen zu schreiben – Teil II

Teil II der Kolumnentipps. Punkt 1-5 gibt’s hier

6. sprachliche Bilder

Bediene Dich sprachlicher Bilder, um Deinen Text lebendig zu gestalten. Besonders Vergleiche und Metaphern bieten sich an. Möchtest Du besonders locker und spritzig rüberkommen, dann verwende Übertreibungen, Ironie oder entwerfe vom Vergleich ausgehend einen originellen Blickwinkel. (z.B. „Nur weil ich Politikwissenschaft studiere, werde ich kein Politiker. Anwälte werden ja auch keine Mörder.“ = vergleichende Gegenüberstellung, Politik = Wissenschaft ist das gleiche, wie Mord = Gesetz) Im weitesten Sinne kann man dabei von einer Analogie sprechen- man bezieht Sachverhalte aus einer allzu bekannten Situation auf eine neue (auch „Viele Köcher verderben den Brei“ ist eine Analogie).

7. Emotional ansprechen

In einer Kolumne hast Du nicht viel Platz, um den Leser durch aufregende Argumentationen oder Erlebnisberichte mitzureißen. Um zu begeistern, musst Du die Leute von Anfang an emotional ansprechen. Am einfachsten geht das mit einer Frage. Einem „Kennen sie das nicht auch?“ Aber auch eine direkte Anrede ist wirkungsvoll. „Stellen Sie sich das doch einmal vor.“ oder „Und in diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen noch folgendes raten …“
Du redest zwar, als ob Deine Freundin vor Dir stehen würde – aber mit dem Unterschied, dass Du Deine Leser und nicht ie ansprichst.
Je nachdem welche Zielgruppe Du vor Augen hast und in welchem Alter Du Dich selbst befindest, verwendest Du ein „Du“ oder „Sie“.
Wenn Du eher eine ruhige und nachdenkliche Kolumne schreiben möchtest, dann bietet es sich an, dass Du eine typische Situation beschreibst, von welcher Du glaubst, dass sich viele Leser darin wiederfinden. Auch häufige, allgemein gehaltene Fragen laden dazu ein sich mit Deinen Gedanken auseinanderzusetzen.

8. Titel

Ein Kolumnentitel kann wirkungsvoll sein, um die Regelmäßigkeit einer Kolumne zu betonen. Artikel kommen und gehen – aber die Kolumne ist (meist) Woche für Woche an der gleichen Stelle zu finden. Anbieten tun sich Begriffe, die beschreiben, was Du in Deinem Text tust, etwa „Nachgedacht“, „Genauer hingeschaut“ oder „Hinterfragt“.
Auch hier bietet sie die direkte Ansprache an, z.B. „Schon gehört?“ oder „Wie sehen sie das?“. Man kann auch ganz originelle Wortkombinationen zusammenstellen und seinen eigenen Namen verwenden – „Streiflicht“ beispielsweise (Süddeutsche Zeitung) oder „aus Lillys Nähkästchen“.
Titel geben der Kolumne Wiedererkennungswert. Allerdings ist dieser auch für die Katz, sofern der Inhalt beliebig austauschbar und langweilig ist.

9. Perspektive

Kolumnen sind meist in der Ich-Form geschrieben. Man kann auch Geschichten erzählen und beim „sie“ bzw. „er“ oder „man“ bleiben, kehrt man aber nicht spätestens beim Fazit zu einer Ich-formulierten Schlussfolgerung zurück, ist es schwierig deutlich zu machen, an welcher Stelle die eigene Meinung vertreten wird.

10. Lesen

Ob Du Kolumnen, Essays, Romane oder Kurzgeschichten schreiben willst, das Lesen ist immer eines der wichtigsten Schulungsmittel. Schau Dir Kolumnen anderer Autoren an; Du findest sie in fast jeder Tageszeitung und versuche zu verinnerlichen mit welcher Struktur gearbeitet wird und mit welchen Stilmitteln was erreicht wird.
Wichtig ist, dass Du viele verschiedene Kolumnen liest und nicht Gefahr läufst bestimmte Autoren zu kopieren.
Ich habe einige lesenswerte Textelisten herausgesucht:

Eure Lilly Berry

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