Auf dem Platz überzeugen sie mit spielerischem Geschick und Talent. In ihrer spielfreien Zeit setzen Cristiano Ronaldo, David Beckham oder Jérôme Boateng auf Aufmerksamkeit und rütteln die Modewelt wach. Mit ihren eigenen Marken und großen Kampagnen zeigen sie, dass sie auch in Sachen Stilfragen wissen, worauf es ankommt. Aber setzen die Stars nur auf ihren Namen oder stehen sie wirklich hinter ihren Produkten?
Sie haben Millionen mit ihrem sportlichen Talent gemacht und werden von ihrer Fangemeinde weltweit gefeiert. Fußballer sind die Rockstars unter den Sportlern und genießen von allen Sportarten die zahlenmäßig größte Fangemeinde. Eine Basis, die neben großer Reichweite auf Instagram und Co. auch für andere Werbezwecke hervorragend nutzen lässt.
Die Modebranche hat diese Tatsache für sich erkannt und setzt gemeinsam mit den erfolgreichen Kickern regelmäßig neue Kollektionen um. Das Motto der Stücke: modern, sportlich und im besten Fall zu erschwinglichen Preisen zu erhalten. Die Entwicklung, dass sich Fußballer als gegenwärtige Stil-Ikonen präsentieren, unterstützt diese Verbindung zweifellos. Für die Fans die Möglichkeit, den Stil ihrer Idole nachzuahmen. Für die Sportler ein lukratives Geschäft.
Transformation in andere Branchen
Dass sich der Fußball branchenübergreifend großer Beliebtheit erfreut, ist unbestritten. Im Kino haben Filme wie „Deutschland. Ein Sommermärchen.“ oder „Kroos“ beachtliche Zuschauerzahlen eingespielt und Kritiker lobende Worte entlockt.
Es geht um das Gefühl und die Einstellung, die der Sport und – vor allem – die Spieler vermitteln. Der britische Kicker David Beckham hat es mit seiner eigenen Linie erfolgreich unter Beweis gestellt. 2011 startete das Modehaus mit dem Fußballer die Zusammenarbeit, die für aufregende Bilder sorgte und fünf Jahre lang Basics, Underwear und moderne Mode für den Mann herausbracht. Zwar sorgte zumeist die „David Beckham Bodywear“ und die Art der Präsentation für allerhand Gesprächsstoff, doch mit wechselnden Kollektionen und cleanen Designs überzeugte der Look bei der Zielgruppe. 2016 beendete die Modemarke jedoch die Kooperation mit der Begründung, dass sich die Zielgruppe der Marke ändern werde. Beckham wurde schlichtweg zu alt für den Konzern.
Eigene Marke etablieren
Um sich unabhängig von Stil und Pressevorgehen bewegen zu können, wählte Cristiano Ronaldo den konsequenten Weg und rief seine eigene Marke „CR7“ ins Leben. Das Motto „For Fans who dress like Ronaldo“ setzt der portugiesische Spieler auf Sportlichkeit mit einem Hauch Luxus. Unterwäsche, Hoodies, Strandmode oder Parfüms runden das breite Angebot seiner Linie ab. Laut Volksstimme wächst das Sortiment jedoch stets weiter. In Portugal können sich Fans in zwei eigenen Flagship-Stores von der Vielfalt der Marke überzeugen. Unabhängig ist Ronaldo mit dieser Entscheidung in jedem Fall. Kreativ, wie auch finanziell.
Auf modische Accessoires konzentriert sich dagegen Bayern Spieler Jérôme Boateng. Neben eigenem Magazin, das laut der ZEIT eher als Warenkatalog zu verstehen ist, und Markenbotschafter für Kopfhörer will Boateng mit seiner eigenen Brillen-Kollektion für frischen Wind sorgen. Zwischen 150 Euro und 200 Euro liegen die Modelle, die sich preislich kaum von Konkurrenzanbietern unterschieden. Der Name trägt jedoch gehörig dazu bei, dass sich die Kundschaft eher für ein JB-Modell entscheiden würde, als die klassischen Anbieter zu wählen. Als gekürter „Best-Dressed-Man“ 2015 des Männermagazins GQ weiß Boateng, was seine Fans möchten.
Der Zweitjob als Modedesigner und Model ist für die Kicker ein nicht zu unterschätzendes Geschäftsmodell. Die bestehende Fanbase nutzen, um weitere Millionen zu kassieren und seinen eigenen Stil in die Welt tragen? Einen besseren Deal für neue Geschäftszweige kann man sich kaum vorstellen.
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