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Sex, Liebe und Video – die größten Promi-Skandale

Zuletzt hatte Prince Harry mit seinen Spare genannten Memoiren für Aufsehen gesorgt, doch eigentlich ist dieses Phänomen nicht neu: Unsere Gesellschaft und die Medien beschäftigen sich nur zu gerne mit Skandalen rund um das Thema Liebe und Sex bei Prominenten. Egal, ob es sich um verbotene Affären, pikante One-Night-Stands oder grundlegende Beziehungsprobleme handelt: Die Öffentlichkeit scheint eine unersättliche Neugier auf die intimen Details berühmter Menschen zu haben. In diesem Artikel setzen wir uns mit verschiedenen Facetten dieses Themas auseinander und fragen, warum wir so fasziniert von den Liebesgeschichten und Skandalen prominenter Menschen sind.

Skandale, die die Welt bewegten

Die Geschichte des prominenten Skandals ist vermutlich beinahe so alt wie die Geschichte der zivilisierten Menschheit selbst. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte gibt es zahlreiche Beispiele, die eindrücklich zeigen, wie sehr die zwischenmenschlichen Verwerfungen und Sexgeschichten von Promis ein dauerhaftes Interesse in der Öffentlichkeit wecken.

Selbst die Welt der Politik ist dagegen nicht immun. Bereits der ägyptischen Königin Kleopatra und dem römischen Kaiser Cäsar wurde eine Affäre nachgesagt. Im 20. Jahrhundert sorgte das Geburtstags-Ständchen der Hollywood-Ikone Marilyn Monroe für den US-Präsidenten John F. Kennedy für ähnlich viel Wirbel wie das Abenteuer von Kennedys Nachfolger Bill Clinton mit der Praktikantin Monica Lewinsky.

VHS, DVD, sind nicht okay

Das Sex-Video von Pamela Anderson und ihrem damaligen Ehemann Tommy Lee gilt bis heute als meistverkaufter Porno der Welt. Das Videoband wurde 1995 von einem im Haus der Eheleute arbeitenden Handwerker gestohlen und anschließend veröffentlicht. Es zeigt sehr private Aufnahmen des Paares, die während ihrer Flitterwochen auf einer Jacht entstanden sind.

Der Diebstahl und die Veröffentlichung des Videos verursachten einen Medienskandal und führten zu rechtlichen Schritten gegen die Vervielfältigung. Trotzdem konnte nicht vollständig verhindert werden, dass sich das Video weiter verbreitete. Dadurch wurde es zu einem der ersten viralen Sex-Videos im Internet.

Auch das 2004 veröffentlichte Paris Hilton Sextape 1 Night in Paris sorgte für ein riesiges Medienecho. Nachdem das It-Girl vergeblich versucht hatte, den Vertrieb des Films durch ihren Ex-Freund Rick Salomon zu stoppen, wurden ihr in einem späteren Gerichtsverfahren eine Entschädigung von 400.000 US-Dollar und eine Beteiligung an den Einnahmen zugesprochen.

Eine ganz royale Familie

Schon vor Harrys Enthüllungen hat das britische Königshaus nicht unbedingt mit Skandalen gegeizt. König Charles’ Affäre und spätere Hochzeit mit Camilla Parker Bowles sorgte ebenso für Aufruhr wie das BBC-Interview seiner damaligen Frau, Prinzessin Diana. Moralisch weitaus verwerflicher sind die noch immer nicht vollständig aufgeklärten Beziehungen seines Bruders Prinz Andrew zum verurteilten Sexualstraftäter und Pädokriminellen Jeffrey Epstein.

Ungewollte Orientierungshilfen

Rosa von Praunheim ist ein deutscher Regisseur, der in den 1970er- und 1980er-Jahren durch seine aktivistische Arbeit innerhalb der queeren Community und AIDS-Aufklärung Bekanntheit erlangte. Er hat in Interviews mehrere Prominente ohne deren Einwilligung als homosexuell geoutet, darunter Hape Kerkeling und Alfred Biolek. Praunheim argumentierte, dass es notwendig sei, mehr bekannte schwule Vorbilder zu haben, um die Akzeptanz von Homosexualität in der Gesellschaft zu erhöhen.

Ein ungewolltes Outing anderer Art hat George Michael im Jahr 1998 erlebt. Der 2016 verstorbene Musiker wurde beim Sex in einer öffentlichen Toilette in Beverly Hills wegen unanständigen Verhaltens verhaftet, wodurch seine Homosexualität bekannt wurde. Diesen Umstand nutzte er später, um sich für die Rechte von LGBTQ-Personen einzusetzen und sich gegen diskriminierende Gesetze auszusprechen.

Warum sind wir so fasziniert von Gossip?

Es gibt mehrere Erklärungsansätze für unsere Faszination für Klatsch und Tratsch. Zum einen werden Prominente oft als überlebensgroße Idole stilisiert und die Öffentlichkeit ist einfach neugierig, wie das Privatleben dieser Menschen im Vergleich dazu abschneidet. Wir können uns mit vielen Problemen und Schwierigkeiten von Promis identifizieren und fühlen uns dadurch automatisch besser.

Dabei spielen natürlich auch voyeuristische Aspekte eine Rolle. Das Gefühl, exklusive Einblicke in die Schlafzimmer von Berühmtheiten zu bekommen, kann für manche Menschen sehr aufregend sein. Das gilt insbesondere, wenn das eigene Privatleben weder luxuriös noch sonderlich aufregend ist.

Zudem kann die Beschäftigung mit Boulevardthemen für Menschen eine Art Lagerfeuer-Funktion erfüllen. Sie können sich zwanglos über Dinge unterhalten, die nicht unbedingt von direkter Relevanz für ihr eigenes Leben sind. Infolgedessen kann eine Form von sozialer Bindung entstehen, da Menschen durch den Austausch von Meinungen über bekannte Persönlichkeiten eine gemeinsame Erfahrung teilen und sich dadurch näherkommen.

Weshalb sind Boulevardmedien vor allem im Vereinigten Königreich so erfolgreich?

Am 24. Juni 1952 wurde in Deutschland die erste Ausgabe der BILD-Zeitung kostenlos von Zeitungsboten verteilt. Wer an der Erstausgabe Gefallen fand, konnte die neue Tageszeitung am nächsten Tag am Kiosk zum Preis von zehn Pfennig käuflich erwerben. Der Verleger Axel Springer hatte sich bei Stil und Inhalt des Blattes an den auflagenstarken Boulevardzeitungen des Vereinigten Königreichs orientiert. Der heute noch existierende Daily Mirror gilt als großes Vorbild.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten steigt die tägliche Auflage der BILD bereits im folgenden Jahr auf über eine Million, 1962 überschritt sie erstmals die Grenze von vier Millionen. Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die verkaufte Auflage knapp 1,2 Millionen Exemplare. Damit steht die BILD-Zeitung nach wie vor allein auf weiter Flur. Denn im Gegensatz zur pluralistischen Boulevard-Landschaft im UK konnte sich in Deutschland nie eine ernsthafte, bundesweit erscheinende Konkurrenz zu BILD etablieren.

Im Vereinigten Königreich hingegen konkurrieren mehrere landesweit erscheinende Boulevardzeitungen. Nach ihrem Format werden diese zumeist einfach als Tabloid bezeichnet. Neben dem bereits erwähnten Daily Mirror sind das die berüchtigte The Sun, The Daily Sport und der Daily Star, während der Daily Record ausschließlich im schottischen Landesteil erscheint.

Natürlich gibt es heutzutage auch zahlreiche Fernsehsendungen und Online-Medien, die sich mit prominenten Fehltritten beschäftigen. Die meisten der großen, aufsehenerregenden Themen werden aber nach wie vor von den bekannten Tabloids angestoßen.

Fazit: Promi-Skandale rund um Sex und Liebe

Wir interessieren uns für das Leben unserer Mitmenschen und insbesondere für die Eskapaden von Prominenten. Daran ist zunächst auch nichts Anrüchiges. Allerdings präsentieren uns Medien häufig eine dramatisierte und übertriebene Darstellung bestimmter Ereignisse, was sie noch interessanter für das Publikum macht. Man sollte sich daher immer vor Augen führen, dass die Faszination für Skandale und Gossip auch dazu führen kann, dass die Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte von Prominenten verletzt werden.

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