Sport ist oft eine haarige Angelegenheit: Während für professionelle Rad- oder Wassersportler jedes Haar zu viel ist, heißt es in anderen Sportarten nicht selten: Wer rasiert, verliert! So gibt es zahlreiche haarige Geschichten aus der Welt des Sports, die zeigen, wie unterschiedlich Sportler mit ihrer Körperbehaarung umgehen und welche Kuriositäten es diesbezüglich gibt.
Haarige Geschichten: von rasierten Beinen bis zum Playoff-Bart
Frisuren und Haarpflege waren im Sport schon immer ein großes Thema. Man denke nur an Rudi Völlers legendären Vokuhila, der in den 80er und 90er Jahren Kultstatus erlangte. Heute legen international bekannte Persönlichkeiten aus dem Sport wohl durchschnittlich noch mehr Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild als damals, wobei die Haare natürlich eine zentrale Rolle spielen.
Ein prominentes Beispiel hierfür ist Jürgen Klopp, dessen Haartransplantation vor einigen Jahren für großes Aufsehen sorgte. Die viral gehenden Diskussionen über Klopps Haartransplantation zeigen, wie sehr das Thema Haare in der Sport- und Beauty-Welt beschäftigt. Dieser große Aufruhr um das Thema ist mittlerweile eigentlich undenkbar. Vielmehr ist ein solcher Eingriff oder auch eine Haarverlängerung mit Echthaar von Global Extend zur Normalität geworden.
Doch das Thema Haare und Frisuren im Sport hat natürlich nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine emotionale und finanzielle Dimension. Dementsprechend vielfältig und spannend sind die fünf haarigen Geschichten aus der Sportwelt, die im Folgenden näher vorgestellt werden:
#1: Swetlana Kusnezowa macht kurzen Prozess mit ihren Haaren
Die russische Tennisspielerin Swetlana Kusnezowa sorgte im Jahr 2016 beim WTA-Finale in Singapur für eine der ungewöhnlichsten und bemerkenswertesten Aktionen auf dem Platz. Im entscheidenden dritten Satz des Matches gegen Agnieszka Radwanska lag die Russin bereits 0:2 zurück, als sie zu einem drastischen Mittel griff.
Kusnezowa ließ sich eine Schere bringen und schnitt sich mitten im Match ihren Zopf ab. Diese spontane Entscheidung führte zu einer spektakulären Wende: Sie gewann den Satz mit 7:5 und entschied das Match für sich. Der Grund für Kusnezowas radikalen Haarschnitt war einfach, aber nachvollziehbar: Ihr Zopf störte sie beim Spielen. Diese Entschlossenheit zu einer so drastischen Maßnahme beeindruckt viele Zuschauer – damals wie heute.
#2: Die rasierten Arme und Beine der Tour de France
Vielen Zuschauern fallen bei der Tour de France die völlig haarlosen Arme und Beine der Rad-Profis auf. Kein Wunder, dass die Frage, warum sich ein Großteil der professionellen Radfahrer rasiert, viele Beobachter beschäftigt. Die Antwort darauf liegt in einer Kombination aus ästhetischen, medizinischen und leistungsbezogenen Gründen. Zunächst spielt die Ästhetik eine Rolle. Glatt rasierte Beine sehen nicht nur professioneller aus, sondern gehören auch zur Tradition im Radsport.
Wichtiger jedoch sind die medizinischen Vorteile: Haarlose Arme und Beine können bei Stürzen und Verletzungen schneller und besser versorgt werden. Bei Radrennen sind Stürze keine Seltenheit. Ohne Haare können diese Wunden effizienter desinfiziert und versorgt werden, was die Heilung beschleunigt. Zudem sind die kräftigen Massagen, die die Fahrer nach jeder Etappe erhalten, deutlich angenehmer und effektiver ohne störende Körperhaare.
Ein weiterer wesentlicher Grund für die haarlosen Beine ist die Aerodynamik. Laut Studien kann das Fehlen von Körperbehaarung wertvolle Hundertstelsekunden einsparen, da es den Luftwiderstand reduziert. Diese Zeitersparnis kann in einem Wettkampf entscheidend sein – auch Profis aus dem Wassersport nutzen diese Technik.
#3: Der Playoff-Bart – mehr als nur Aberglaube im Eishockey?
Eishockey ist vermutlich der Sport mit dem größten Aberglauben, und eine der bekanntesten Traditionen diesbezüglich ist der Playoff-Bart. Vor dem ersten Spiel der Playoffs rasieren sich die Profis glatt und lassen ihren Bart wachsen, bis das Team entweder die Meisterschaft gewinnt oder ausscheidet. Diese Tradition hat sich fest in der Eishockeykultur verankert und wird von den Spielern nicht nur als Glücksbringer angesehen, sondern auch als Symbol des Zusammenhalts und der Entschlossenheit.
Die Geschichte des Playoff-Barts begann am 8. April 1980, als die New York Islanders in die NHL-Playoffs mit einem dominanten 8:1-Heimsieg gegen die Los Angeles Kings starteten. Auch aufgrund des engen Spielplans entschieden sich zwei Spieler der Islanders, Stefan Persson und Anders Kallur, ihre Gesichtsbehaarung einfach wachsen zu lassen. Diese Entscheidung schien dem Team Glück zu bringen, denn die Islanders gewannen ihren ersten Stanley Cup und wiederholten diesen Erfolg in den folgenden drei Jahren.
Ob der Playoff-Bart allerdings tatsächlich Glück bringt, lässt sich analytisch nur schwer nachweisen. Vielmehr spielt der Teamgeist wohl eine immense Rolle. Das gemeinsame Ritual des Bartwachsens kann den Zusammenhalt stärken und das kollektive Ziel visualisieren. Was als Zufall begann, ist heute eine feste Playoff-Tradition, nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Europa und anderen Sportarten.
#4: Das heikle Friseur-Thema bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft
In den vergangenen Jahren hörte man oftmals, dass die Kabine der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mitunter einem Friseursalon gleiche. Das wurde bei den vergangenen, oftmals äußerst erfolglosen Turnieren natürlich immer wieder zu einem großen Thema – gerade in den Medien.
Mittlerweile geht der DFB erfrischend offen mit diesem Thema um. Mustafa „Musti“ Mostafa, ein Promi-Friseur aus Essen, ist nun offizieller Friseur der Nationalmannschaft und kümmerte sich um die Haarpracht der Spieler. Er war sowohl während der WM 2022 in Katar dabei als auch bei der EM 2024 im eigenen Land.
Ein besonders auffälliger Fall bei der kürzlich beendeten Heim-EM war der deutsche Mittelfeldspieler Robert Andrich von Bayer 04 Leverkusen, der mit einer neuen, pink gefärbten Frisur überraschte. Diese Veränderung sorgte vor allem in den sozialen Medien für Gesprächsstoff. Ob klassisch und elegant oder auffällig und bunt – die Frisuren der Fußball-Profis stellen mittlerweile ein viel diskutiertes Thema dar.
#5: Vorschriften zu Haaren und Haarschmuck im Fußball?
In einigen Sportarten gibt es klare Regeln bezüglich der Haare und des Haarschmucks – so auch im Fußball. Heutzutage gibt es in modernen Vereinen natürlich keine Regeln mehr in Bezug auf die Haarlänge und -gestaltung. Solche gab es in manchen Vereinen früher, um potenzielle Ablenkungen während des Spiels zu minimieren, doch diese Zeit ist glücklicherweise lange vorbei.
Doch gerade zu Kopfbedeckungen und Kopfschmuck gibt es auch heute noch geltende Vorschriften. So sind Kopfbedeckungen mittlerweile grundsätzlich erlaubt, müssen jedoch bestimmten Vorgaben entsprechen: Sie müssen entweder schwarz oder in der Hauptfarbe des Trikots gehalten sein und dürfen nicht fest am Hemd angebracht sein. Jeglicher Schmuck, wie etwa auch Haarnadeln, ist hingegen verboten und darf nicht getragen werden; das Abkleben solcher Gegenstände ist ebenfalls nicht gestattet.
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