Kaum ein Kleidungsstück wird so oft getragen und so wenig besprochen wie der BH. Dabei lohnt sich ein genauerer Blick auf die feinen Unterschiede zwischen Spitzen-Alleskönnern, Alltagshelden und sportlichen Stützsystemen.
Denn wer glaubt, ein BH sei eben ein BH, der hat vermutlich nie versucht, mit einem Push-up durch ein Yoga-Flow zu kommen oder sich mit einem zarten Bralette in ein hautenges T-Shirt zu quetschen.
Ein Blick ins BH-Regal: Welche Modelle gibt es überhaupt?
Die BH Bandbreite ist vielfältiger als so mancher Kleiderschrank. Da wäre zum Beispiel der Balconette BH, der sich mit weit außen sitzenden Trägern und halbrunden Cups wie gemacht für schulterfreie Oberteile zeigt. Hebt an, zeigt viel, hält mittel – das Motto lautet: Bühne frei fürs Dekolleté.
Das Bralette hingegen lebt die entspannte Seite der Unterwäsche. Keine Bügel, keine Kissen, dafür Spitze oder Baumwolle, die sich weich anschmiegt. Besonders beliebt bei kleineren Oberweiten oder an Tagen, an denen der BH kaum spürbar sein soll. Hier geht es weniger um Formung, mehr um Komfort mit Stil.
Push-ups spielen in einer eigenen Liga. Sie heben, sie polstern, sie zentrieren – und das alles mit dem Ziel, das Volumen optisch zu verdoppeln. Ideal für alle, die aus wenig mehr machen wollen oder asymmetrische Formen ausgleichen möchten.
Der T-Shirt-BH wiederum setzt auf Zurückhaltung. Nahtlos, glatt und diskret verschwindet er unter engen Shirts oder Blusen, ohne sich abzuzeichnen. Formstabil und zuverlässig, der schweigsame Star im Alltag.
Dann gibt es noch den klassischen Bügel-BH, der fast alles kann – stützen, formen, heben – und dabei so universell einsetzbar ist, dass er in keiner Schublade fehlen sollte. Vorausgesetzt, die Passform stimmt. Sonst kann es schnell zwicken.
Und schließlich: der Sport-BH. Kein Platz für Spielereien, dafür maximaler Halt bei Bewegung. Ob Joggen, Reiten oder Power Yoga – wer das Brustgewebe liebt, lässt es beim Sport nicht unkontrolliert hüpfen.
Von filigran bis funktional: Was jeder BH-Typ leistet, wo seine Grenzen liegen und zu welchem Outfit sie passen
Der Balconette spielt mit der Schwerkraft, bietet aber nur begrenzten Support bei größeren Cups. Passt aber perfekt zu weiten Ausschnitten, da er die Träger elegant versteckt. Das Bralette überzeugt in Sachen Bequemlichkeit, kapituliert aber spätestens beim Sprint zur Bahn. Es darf gerne bitzen, wenn der Look es erlaubt.
Push-ups liefern den dramatischen Effekt, sind dafür manchmal so eng geschnürt, dass man sich wünscht, das Date hätte abgesagt. Passen aber perfekt unter Cocktailkleider. T-Shirt-BHs sind so unauffällig, dass sie fast langweilig wirken, dafür aber die erste Wahl unter allem, was eng anliegt.
Der Bügel-BH sitzt stabil, kann aber bei schlechter Verarbeitung drücken wie eine unausgesprochene Meinung. Macht sich dafür aber unter fast allem gut. Und Sport-BHs? Die retten Rücken und Bindegewebe, sind aber im Alltag eher zweckmäßig als verführerisch.
Alltag, Date, Yoga: Wann welcher BH die bessere Wahl ist
Für den Alltag bietet sich der T-Shirt-BH an – zuverlässig, dezent und bequem. Ein Bralette BH ist perfekt für ruhige Tage und Homeoffice. Zum Ausgehen darf es etwas spektakulärer sein: Balconette oder Push-up heben nicht nur die Brust, sondern auch die Laune. Und beim Sport? Da spricht nur der Sport-BH mit – alles andere ist Mut zur Bewegungslosigkeit.
Wer weiß, worauf es ankommt, spart sich nicht nur Fehlkäufe, sondern findet endlich die BHs, die mehr können als gut aussehen. Nämlich halten, formen und im besten Fall: vergessen lassen.
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