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Periodenunterwäsche – eine gute Alternative zu herkömmlicher Produkten wie Tampons und Co?

Immer mehr Frauen suchen nach Alternativen für die monatliche Hygiene – die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Benutzerinnen selbst: Vom persönlichen Wohlbefinden über die Sorge um zu viel Müll, Umweltschutz und eine nachhaltigere Lebensweise bis hin zu Kostengründen ist die Bandbreite der Gründe sehr individuell und breit. 

Eine recht neue Alternative, die die Umwelt schont, keinen Müll verursacht und besonders schonend für den Körper ist, ist Periodenunterwäsche. In letzter Zeit sieht man immer öfter Werbung für Produkte dieser Art. Der Frage wie Periodenunterwäsche überhaupt funktioniert und ob sie wirklich so gut ist, wie Hersteller und Werbung behaupten, widmen wir uns in diesem Beitrag.

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Wofür einen Periodenslip tragen?

Jeden Monat aufs Neue müssen Frauen sich mit ihrer Menstruation arrangieren. Eine Frau verliert während der gesamten Periode ungefähr 20 bis 60 Milliliter Blut. Periodenunterwäsche nimmt das ausgeschiedene Blut auf, ähnlich wie eine herkömmliche Binde – nur fällt hier kein Müll an, da sie einfach in der Waschmaschine gewaschen werden kann.

Mit dieser Unterwäsche ist es nicht mehr nötig, Tampons oder Binden als alleinigen Schutz zu tragen. Nutzt man allein an drei Tagen der Regel einen solchen Slip, werden im Durchschnitt innerhalb von 10 Jahren ungefähr 400 Binden oder Tampons eingespart. Stellt man sich diese Menge auf einem Haufen vor, ist das tatsächlich wortwörtlich ein großer Berg Müll, der gar nicht erst entsteht. Das ist daher nicht nur ein riesiger Vorteil für die Umwelt, sondern spart nebenbei noch eine ganze Menge Geld. In puncto Nachhaltigkeit kann nur die Menstruationstasse mit der umweltschonenden Periodenunterwäsche mithalten.

Zudem können gutsitzende Periodenslips in der richtigen Größe kaum bis gar nicht verrutschen, unangenehmes Auslaufen wird verhindert und ein gutes Gefühl der Sicherheit entsteht bei der tragenden Person.

Wie funktioniert Periodenunterwäsche?

Obwohl es inzwischen schon einige Hersteller der praktischen Perioden-Slips gibt, ist das Prinzip immer gleich: Der Slip besteht aus mehreren Schichten, meist sind es vier bis fünf. Die oberen Schichten bilden einen saugfähigen Kern, der die Flüssigkeit aufnimmt und die oberste Lage relativ trocken hält – für ein angenehmes, sauberes Tragegefühl! Die unteren Lagen hingegen verhindern das Auslaufen von Blut. 

Viele Menschen denken, dass sich Periodenslips aufgrund der vielen Lagen und der auslaufsicheren Machart ähnlich unbequem tragen lassen wie eine Windel, dass sie rascheln würden oder unter der Kleidung auftragen. Dies ist jedoch nicht der Fall: Hochwertige Modelle sind nur unwesentlich stärker als normale, hübsche Slips ohne Schutzfunktion. 

Da Periodenslips sehr aufnahmefähig sind, können sie durchschnittlich die gleiche Menge Blut aufnehmen wie 1 – 4 Tampons oder Binden. Daher muss der Slip auch nicht ständig gewechselt werden, was gerade bei Ausflügen, bei der Arbeit oder an stressigen Tagen sehr praktisch ist. Bei normal starken Blutungen reicht es, den Slip abends zu wechseln. Ist die Blutung sehr stark, kann es vorkommen, dass zwischendurch ein neuer benötigt wird – die Anzahl an benötigen Slips variiert generell je nach Saugstärke der Periodenslips und Stärke der Regelblutung.

Ist die Blutung außergewöhnlich stark, kann der Periodenslip gut mit anderen Produkten wie Menstruationstassen oder -schwämmchen verwendet werden, um zusätzliche Sicherheit zu bieten.

Nachteile von Periodenunterwäsche

Wie bei allen Dingen gibt es auch beim Periodenslip kleine Nachteile, die nicht unerwähnt bleiben sollen: So ist der Gedanke daran, die Slips mit der restlichen Wäsche in die Waschmaschine zu geben, für viele unangenehm; die Vorstellung, dass sich das Periodenblut mit dem Waschwasser vermischt, empfinden viele als gewöhnungsbedürftig, wenn nicht sogar eklig oder unhygienisch. Generell sollte die Unterwäsche aber immer kurz vor dem Waschgang im Waschbecken mit klarem Wasser ausgespült werden. Wer mag, kann dennoch Hygienespüler ins Weichspülerfach geben, um Bakterien und Keime abzutöten. Hiermit sollte man jedoch sehr sparsam umgehen, da das Desinfektionsmittel auf diese Weise ins Grundwasser und damit in die Natur gelangt. 

Damit gelangen wir gleich zum nächsten Problem: Wo wird das getragene Höschen bis zur Wäsche aufbewahrt? Es einfach in den Wäschekorb zu werfen, ist wohl nicht empfehlenswert. Abhilfe schafft hier eine kleine Tüte: In ihr können die benutzten Periodenslips bis zur nächsten Wäsche gesammelt werden.

Aufgepasst:
Die Slips sollten aufgrund der speziellen Membranschicht nur bei maximal 40 Grad Celsius gewaschen werden, was jedoch bei den heute üblichen Waschmaschinen vollkommen ausreicht, um auch sehr dreckige Kleidung lupenrein zu bekommen.

Zudem werden Neugierige und Interessierte oft von dem Gedanken abgeschreckt, dass Periodenslips nicht sicher sind und auslaufen könnten. Allerdings werden die Slips aus modernen Materialien hergestellt und vielen Tests unterzogen, bevor sie in den Handel kommen – ihre Funktionalität ist also sehr sicher.

Wie sehen Periodenslips aus?

Wer über Monatshygiene nachdenkt, hat meist das Bild übergroßer, dicker „Oma-Schlüpfer“ im Kopf, wenn es um Periodenunterwäsche geht. Doch mit dieser Assoziation liegt man sehr falsch: Die funktionelle Unterwäsche ist in den meisten Fällen sehr unauffällig und unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von herkömmlichen Slips oder Pantys; inzwischen gibt es sogar Kollektionen mit Höschen, die sehr sexy aussehen!

Allen Slips gemeinsam ist die schwarze Färbung im Schrittbereich: So wird das Entstehen unschöner roter Flecken gleich von Beginn an verhindert.

Welche Kosten muss man für Periodenunterwäsche einplanen?

Je nach Modell und Hersteller müssen pro Höschen etwa 20 bis 40 Euro eingeplant werden. Um regelmäßig wechseln zu können, benötigt eine menstruierende Person zwischen drei und sieben Slips – je nach Stärke der Blutung und abhängig davon, ob die Periodenunterwäsche nur an den leichteren Tagen oder während der kompletten Menstruation getragen wird. 

Die Anschaffungskosten liegen also bei einmaligen 60 bis 280 Euro, je nach Einzelpreis und benötigter Menge. Auch wenn das nach recht viel Geld klingt, fallen danach die ständigen Ausgaben für Tampons oder Binden weg. Da die antibakterielle Wirkung der Slips nach etwa zwei bis maximal fünf Jahren regelmäßigen Gebrauchs und Waschens verfliegt, müssen dann neue besorgt werden.

Fazit

Periodenslips sind eine praktische Erfindung, vermeiden viel Müll und sind oft und lange verwendbar. Inzwischen gibt es viele stylische Modelle, die sich kaum von herkömmlicher Unterwäsche unterscheiden. Auch wenn die Anschaffungskosten sehr teuer im Vergleich zu anderen Hygieneprodukten sind, rentieren sie sich nach einer gewissen Nutzungszeit.

Andere Produkte, wie Tampons und Binden enthalten schädliche Pestizide und andere gesundheitsschädliche Stoffe und bei ihrer Herstellung und Benutzung entstehen Berge von Müll. Man kann daher sagen, dass die schicken Periodenslips eine erwähnenswerte Alternative sind. 

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