Bisher fristeten sie eine Schattendasein am Rande des sportlichen Mikrokosmos, der irgendwo zwischen Leistung, Bewegung und gesellschaftlich anerkannten Erfolgen seinen Kern besitzt. Doch Puma dreht den Spieß um, und wechselt in seiner neuen Werbekampagne den Fokus vom muskelbepacktem Ausnahmesprinter Usain Bolt auf die Feierabendathleten dieser Welt.
Feierabendathleten findet man meist an Kickertischen, Dartscheiben und Bowlingbahnen, an denen sie ihren Arbeitstag in Ruhe ausklingen lassen möchten. Eine Sport-Subkultur könnte man sie nennen, die Feierabendathleten, die sich meist in Spielunken und Bars finden lassen und nicht auf Jogginghose und sportliches Outfit verzichten möchten. Genau diesem Klientel nimmt sich Puma nun an und huldigt die sportlichen Leistungen der Feierabendathleten in seiner aktuellen Werbekampagne. Ein Werbegag? Imagewandel? Oder einfach nur ökonomisches Kalkül des Sportherstellers?
Ein kurzer Blick auf das Sportprogramm einschlägiger TV-Sender lässt vermuten, dass Puma nicht nur eine Sparte von potentiell bewegungsfremden Kunden ansprechen, sondern auch vom Boom der „neuen“ Sportarten profitieren möchte. Der Dartsport wird Live übertragen und Spieler wie Phil Taylor sind dort lebende Legenden und Millionäre zugleich. Bisher nur als Rand- und Kneipensport belächelt, befindet sich der Dartsport auf dem Vormarsch, nicht zuletzt aufgrund seines zunehmend medialen und gesellschaftlichen Interesses. Kein Wunder also, dass dieser Trend auch von Sportartikelherstellern genutzt werden möchte.
Und Puma bietet seinen selbsternannten Feierabendathleten eine Bühne, die Bowling und Kicker aus den dunklen Kellergewölben ins Blitz- und Rampenlicht rückt. Damit geht Puma einen Weg, der direkt in der Gesellschaft fußt und eine hohe soziale Identifikation hervorruft, denn jeder von uns ist nicht nur insgeheim ein begeisterter Feierabendathlet.
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