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Laura Whitcomb – A Certain Slant of Light

„I am in the library. It smells like old stuff.”
“It smells familiar”, I suggested. “It smells like words.”
[…]
“Books are boring,” said James as he wrote.
“They line the walls like a thousand leather doorways to be opened into worlds unknown”, I offered.
He thought about this and then he wrote with a smile, “I hate books.”
“A sea of dreams trapped in a span of pressed pages”, I said.

Helen und James sind Geister, gefangen auf der Erde, auf ewig verdammt; der Himmel wurde ihnen verweigert, weil sie sich selbst nie verziehen haben.
Das wissen sie aber nicht, ihnen fehlt so gut wie jede Erinnerung an ihr früheres Leben. Das einzige, was ihnen bewusst ist, ist, dass sie etwas Besonderes sind, so gut wie die einzigen ihrer Art und dass sie sich brauchen, sich lieben.
Um körperlich beieinander zu sein und ihre Gefühle auszuleben, besetzen sie die Körper zweier Problem-Teenager, Teenager, die nur noch aus einem leeren Körper bestehen, dessen Seelen ihre Hüllen bereitwillig verlassen haben.
Sie sind nun in der Lage intim zu werden und alle menschlichen Gefühle erneut zu erleben, spüren aber die Probleme, die ihnen ihr Umfeld bereitet. Jennys Eltern (das Mädchen, in der Helen steckt) sind sehr religiös, zwingen ihr ein grundkonservatives und langweiliges Leben auf und erlauben ihr keinerlei Kontakte außerhalb der Kirche.
Billy war – bevor James in seinen Körper kroch – schwer drogensüchtig. Er lebt allein bei seinem aggressiven und schlampigen Bruder, der bei dem Versuch Verantwortung zu übernehmen etwas zu hart agiert. (die Mutter liegt im Wachkoma, der Vater sitzt im Knast)
Während die beiden ständig darum kämpfen zusammen sein zu können, drängen sich viele Fragen auf:
Werden sie in den Körpern bleiben können? Was ist mit Jennys und Billys Seelen passiert? Warum ist Jennys Mutter so streng und Billys Bruder so wütend? Wie sah das Leben der beiden aus? Und warum hasst Gott sie so sehr, dass er sie an dieses ewige Leben gefesselt hat, welches, bevor sie sich begegnet sind, von Einsamkeit und Angst geprägt worden ist?

A Certain Slant of Light ist nicht nur spannend geschrieben, es ist auch sehr tief. Es behandelt viele grundlegende Fragen und zeigt die Welt aus der Sicht von Helen, ein Geist, der seit über 100 Jahren existiert, jedoch nie gealtert ist. Helen liebt Bücher und Gedichte, sie liest Shakespeare-Werke und Jane Eyre, hat in all den Jahren Poeten, Lehrern und alten Damen über die Schulter geschaut. In ihrem tristen Dasein beobachtet sie die Menschen in einer Art Wehmut. Warum sind sie sich nicht dessen bewusst, was sie haben? Warum glauben sie, dass Gott in der Bibel und einem strikten Tagesablauf steckt? Was treibt die Menschen dazu sich aufzugeben, ihre Seelen verenden zu lassen?

Etwas Poesie, viel Zwischenmenschliches, eine Prise Erotik und viele Fragen, die zu einem überaus befriedigenden Ende zusammenlaufen, bezeichnen dieses Buch.
Eine wunderbare Lektüre! Und ein super schönes Cover, welches sogar den Inhalt des Buches widerspiegelt.
Eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die gut (und gern) mit englischen Büchern zurecht kommen.

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7 Kommentare

  • Antworten Nina Februar 21, 2009 um 12:54 pm

    Seit Tagen überlege ich, ob ich das Buch bestellen soll, habe aus Rücksicht auf meinen SuB aber bislang davon abgesehen. Und jetzt kommst du mit so einer tollen Bewertung. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig… Wirklich gemein von dir, Lilly! 😉

  • Antworten Lilly Februar 21, 2009 um 6:46 pm

    Ich schieb die Schuld weiter an Holly (und Kari)- die beiden kommen ständig mit so tollen Buchtipps an. ^^

  • Antworten Kari Februar 21, 2009 um 8:05 pm

    Oo nun sollte ich mich wohl in Grund und Boden schämen (ach das überlass ich Holly *gg*). A Certain Slant of Light ist aber wirklich ein suuuper Buch! Außerdem: wenn man es ganz schnell liest, dann zählt es eigentlich gar nicht wirklich zum SuB ^^

  • Antworten holly Februar 23, 2009 um 10:12 am

    *in grund und boden schäm* 😀

  • Antworten Katha März 2, 2009 um 9:57 pm

    Hallo Lilly,

    da hast du aber eine sehr schöne Rezi geschrieben, das Buch habe ich heute nachmittag bestellt 😉
    Ich freue mich schon drauf.

    Liebe Grüße,
    Katha

  • Antworten Lilly März 2, 2009 um 10:31 pm

    Oh,dankeschön. Ich hoffe Du hast genauso viel Spaß damit, wie ich. ^^

  • Antworten Silberlicht: Eine Geschichte von traurigen Seelen « LovelyBooks Blog März 9, 2010 um 10:07 pm

    […] Meine Rezension […]

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