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Warum ich Chick-lit hasse

chick… und warum ich trotzdem versuchen möchte sie zu lesen.

Das klingt paradox? Ja, ein wenig.
Aber eigentlich ist es ganz schnell erklärt. Ich habe seit jeher eine Abneigung für diese Art Bücher, ohne je eines gelesen zu haben. Das bedeutet im Grunde genommen nur, dass ich voller Vorurteile bin und nicht wirklich mitreden dürfte. Dem möchte ich Abhilfe verschaffen.

Aber zunächst: Chick-lit, was ist das eigentlich?
Die aktuelle Ausgabe des Bücher-Magazins behandelt dieses Thema und grenzt es in der Artikelheadline folgender Maßen ein:

Böse ausgedrückt: Seichte Literatur für junge Frauen. Nett gesagt: Leichte Lektüre über die ewigen Themen Liebe, Beruf, Männer. Und das alles mit einem großen Schuss Glamour.


Viele zählen dazu gern kitschige Jugendromane wie Twilight oder Liebesschmöker und Nackenbeißer. Ich habe das immer anders gesehen und Wikipedia gibt mir recht:

Although usually including romantic elements, women’s fiction (including chick lit) is generally not considered a direct subcategory of the romance novel genre, because in women’s fiction the heroine’s relationship with her family or friends may be just as important as her relationship with the hero.

Was genau schmeckt mir an dieser Kategorisierung also nicht?
Da hätten wir die Ausrichtung auf Frauen zwischen 20 und 40. Das sind Frauen in meinem Umfeld.
Die Heldinnen sind oft intelligente, zumindest aber sehr humorvolle Frauen, denen Sarkasmus und Ironie nicht fremd sind. Das sind Frauen in meinem Umfeld.
Die Themen kreisen um Mode, Shopping und Make-up, Männer, Läster-Attacken, Babys, einsamen Singledasein und Karriere. Und noch mal: das sind Frauen in meinem Umfeld.
Frauen, die sich als den Nabel der Welt betrachten, mit Vorliebe BWL studieren oder als Büroangestellte arbeiten, die eine Fotogalerie um einem Umfang von über 100 Alben bei studivz und Co. Präsentieren, auf Fotos ihre sorgfältig angemalten Lippen spitzen, auf hohen Absätzen herumstolzieren, fast ihre komplette Freizeit in Clubs verbringen (oder eben dort, wo die Männer sind), nicht mit ihren Reizen geizen, aber keinen Moment zögern würden eine Lady, die knapper angezogen ist, als sie selbst, als billig oder gern auch als Schlampe zu bezeichnen … natürlich hinter hervorgehaltener Hand, um kurz darauf mit ihren Genossinnen in lauten Kicherparaden auszubrechen.
Für diese Art von Frauen ist es wichtig, dass sie mindestens 50 Paar Schuhe besitzen und mindestens genauso viele Ohrringe und Accessoires, die farblich auf’s Gesamtoutfit abgestimmt werden.

Vielleicht haben auch diese Damen ernst zu nehmende Probleme. Vielleicht sind sie liebenswürdig oder sogar witzig. Aber sie langweilen mich. Sie öden mich mit all ihren Sex and the City-Klischees an.

Wenn ich ein Buch zur Hand nehme, dann erwarte ich Fiktion und nicht meine Realität. Ich möchte in Welten flüchten, in denen Menschen echte Individualisten sind. Ich möchte mit ihnen etwas anderes unternehmen, als Männer aufreißen oder mir ihr mein Baby ist das Tollste– Übermütter-Geplapper anzuhören.
Ich reise gern in die Vergangenheit, trotze Vorurteilen oder fliege mit einem Drachen durch die Gegend. Ich liebe es tapferen Polizisten über die Schultern zu schauen und Grundbegriffe der Forensik zu lernen oder mich mit einem Protagonisten unter der Bettdecke zu gruseln, weil unterm Bett schaurige Geräusche ertönen. Ich bin gern in Schweden und hacke Computer, in Amerika auf dem Land und lerne tolle und ungewöhnliche Menschen kennen. Ich möchte mit Pferden durch wilde Landschaften reiten, mit mutigen Helden für Menschenrecht kämpfen, die Welt entdecken, mich drehen bis mir schwindelig wird, um mich dann auf einer blühenden Wiese fallen zu lassen und die Wolken im vorbeiziehen beobachten. Ich möchte weinen, weil ich Sätze wie You are my life now lese oder weil ich mit einem kleinen Jungen im KZ sterbe. Weinen, weil mich die Tiefe berührt, weil ich dem Sinn des Lebens auf die Schliche komme, weil ich Poesie liebe und weil ich will, dass alles eine Bedeutung hat.
Ich lese Bücher, um mich zu verlieren und mich zu finden. Beides gleichzeitig. Aber ich möchte kein Abbild von dem Teil der Menschen, die ich am uninteressantesten finde und denen ich doch jeden Tag begegnen muss.

Um auf die Widersprüchlichkeit zu sprechen zu kommen:
Trotzdem bin ich bereit etwas, das von vielen als gut befunden wird, zu testen. Erst dann kann ich mich selbst ernst nehmen und kann beruhigt lächeln, wenn mir von allen Seiten wieder nur diese Art von Büchern empfohlen wird. Ich werde dann keine Angst mehr haben mir irgendetwas Wichtiges und Außergewöhnliches entgehen zu lassen.
Außerdem haben wir Sommer. Wie bei der Auswertung der Blogparade schon angesprochen, ist das die Zeit der lockeren Bücher. Wenn man am Strand liegt, die Sonne und die Luft genießt, dann fällt es nicht allzu sehr ins Gewicht, wenn man ein grausames Buch liest. Denn wirklich verschwendet ist die Zeit ja nicht.

Deswegen meine Frage an Euch. Was hat Euch in der Hinsicht gefallen? Habt ihr Empfehlungen?

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29 Kommentare

  • Antworten Nina Juni 18, 2009 um 3:59 pm

    Eine Zeit lange habe ich diese Romane ganz gerne gelesen, aber da war der Markt nach meinem Gefühl auch noch nicht so überfüllt damit. Mittlerweile finde ich es schwer, gute chick lit zu finden, weil irgendwie doch alles nach Schema F abläuft und mir die Heldinnen meist zu oberflächlich sind.
    Daher kann ich die Bücher von Lisa Jewell empfehlen, denn die fallen zwar auch in die chick lit-Kategorie, werden aber von echten Menschen mit mehr oder weniger normalen Problemen bevölkert.
    Richtig lustig finde ich Sophie Kinsella. Das ist zwar nicht mehr ganz so lebensecht, aber urkomisch. Oder die ersten Romane von Marian Keyes, besonders ‚Rachel im Wunderland‘. Etwas tragisch, aber supertolle Charaktere. Das war’s jetzt spontan aber auch schon.

  • Antworten Kirsten Juni 18, 2009 um 5:18 pm

    Ich würde dir als Einstieg „Vom Umtausch ausgeschlossen“ von Sophie Kinsella empfehlen. Die Reihe um die Karrierefrau Rebecca Bloomingwood ist zu empfehlen, wenn es auch Ausreißer gibt (Hände weg von „Hochzeit zu verschenken“!). Das empfohlene Buch sprüht vor Witz und neben den üblichen Chit Lit Themen wie Mode, Karriere, Männer geht es bei Rebecca stets auch um sehr sympathische Themen wie ihre ständige Geldnot bzw. ihr Hang, das Konto notorisch zu überziehen. Rebecca muss man einfach lieben, sie ist – trotz ihrer seichten Hobbies wie Shoppen und Make-Up und Mode – einfach sympathisch und hat das Herz am rechten Fleck.

    Ich habe zuhause die Box von Sex and the City auf DVD im Schrank stehen. Einige Folgen sind überdreht, das gebe ich gerne zu, aber im großen und ganzen habe ich diese Serie sehr gerne gesehen, obwohl ich überhaupt nichts für Mode, Schuhe und die überdrehten Sexfolgen übrig habe. Mich haben an dieser Serie die Themen Freundschaft zwischen Frauen – komme, was wolle, wir halten knüppeldick zusammen – und vor allem die vielen treffsicheren, tollen Dialoge gereizt. Aus reiner Autorensicht kann man bei dieser Serie unheimlich viel lernen, nicht zuletzt, weil jede Episode in sich abgeschlossen ist und einen Anfang, einen Mittelteil und ein schlüssiges, rundes Ende hat. Verfolgt man die Episoden über längere Zeit, kann man richtig lernen, wie man eine Geschichte aufbaut, den Konflikt einbaut und zu einem runden Ende abklingen lässt. Lesen würde ich diese Bücher nicht, aber auf DVD anschauen oder im Fernsehen war/ist für mich immer ein Highlight.

  • Antworten Melli Juni 18, 2009 um 5:41 pm

    Hi Lilly,

    ich würde dir die Buchanan Reihe von Susan Mallery empfehlen. Das sind insgesamt 4 Bücher und persönlich habe ich sie geliebt. Es geht um 4 Geschwister die bei der Großmutter werden, da die Eltern sehr früh ums Leben gekommen sind. Jeder der 4 hat sozusagen einen Band der Serie abbekommen. In diesem Band dreht es sich hauptsächlich um den einen/die eine aber man muss alle 4 lesen wenn man die komplette Story kennen will. Auf meinem Blog habe ich die Rezensionen dazu, wenn du dich mal kurz reinlesen willst. Der erste Band der Serie heißt „Suche Köchin, biete Liebe“.

    Liebe Grüße
    Melanie

  • Antworten Lilly Juni 18, 2009 um 5:56 pm

    Ui, da sind ja schon einige Tipps zusammen gekommen. Werde mir die Rezensionen zu allen mal durchlesen. Dankeschön!

    @ Kirsten:
    Ich gucke auch gern Serien und sehe das ähnlich wie Du. Man kann ’ne Menge lernen.
    Bei mir war es aber immer sowas wie Everwood, Für alle Fälle Amy, Gilmore Girls und derzeit Greys Anatomy.
    Die sind teils sehr skurril, humorvoll – auch übertriebener Humor, aber total aus dem Leben erzählt, mit Schicksalen verbunden und sie haben so, so tolle Charaktere.

    An Sex and the City kam ich irgendwie nie ran. Mich hat es genervt, dass sie ständig neue Kerle hatten, aufgeplusterte und übertriebene Klamotten und immer irgendwelche Partys als Highlight empfunden haben.
    Nur diese rothaarige fand ich einigermaßen interessant … alle anderen inklusive deren Probleme nur langweilig.
    Das gleiche gilt für Desperate Housewives.
    Ich hab nie verstanden, was daran „Kult“ sein sollte.

  • Antworten Maren Juni 18, 2009 um 6:11 pm

    An Chick-Lit hasse ich nur den Namen, ich find den so furchtbar ordinär!! Ich sag immer Frauenromanchen, das klingt doch viel netter und freundlicher 🙂

    In kaum einem Genre gibts so viel Mist und so viel Gutes und so viele unterschiedliche Geschmäcker. Daher tu ich mich mit Empfehlungen gerade hier sehr schwer. Gemocht habe ich persönlich: Ildikó von Kürty, Hera Lind in den Anfangsjahren (die ersten 4 Bücher sind super!), Kerstin Giers Mütter-Mafia-Reihe und auch vieles von Steffi von Wolff. Wobei man hier auch ihre schrägen Stories mögen muss, sonst gehts schief. Auch sehr super war Führstück zum Laugenweckle!

    Komischerweise mag ich in dem Genre auch fast nur deutschsprachige Autorinnen, bei den „Amis“ ist mir das immer alles zu überladen, zu viel Klischee, zu amerikanisch halt. Gemocht habe ich hingegen die Schnäppchenjägerinserie (die Standalones von Kinsella mag ich wiederum nicht so), natürlich Bridget Jones und kate Langdon schreibt auch sehr nett (Australierin/Neuseeländerin ?).
    Was bei mir gar nicht geht, ist Anne Hertz!

    Generell lese ich in diesem Genre gerne lustige Bücher, ich mag einfach keine schwermütigen Stories von erkrankten Adoptivkindern und schweren Schicksalen (Cecilia Ahern und Konsorten), wo ab und zu etwas Witz aufblitzt.

  • Antworten Emily Juni 18, 2009 um 7:51 pm

    Nicht ganz so hühnchenmäßig aber wohl doch noch chick-lit ist „Für jede Lösung ein Problem“ von Kerstin Gier. Hat mir ganz gut gefallen, ich mag die aufgestylten Hühner auch nicht. 😉 Frauenromane mit „normalen“ Frauen schreibt zum Beispiel Kate Saunders, die ich wirklich sehr gerne lese und als leichte Sommerlektüre empfehlen kann.

    Deine Beschreibung, warum Du so gerne liest, ist toll. Du hast es auf den Punkt genau getroffen.

  • Antworten Nina Juni 18, 2009 um 11:25 pm

    Da fällt mir ein, das wäre auszugsweise ein perfekter Beitrag für Lyras Leseparade: http://schwarzekreide.de/?p=436 *wink*

  • Antworten Lilly Juni 19, 2009 um 12:25 am

    Ich glaube ich werd dann einen Sophie Kinsella-Roman bestellen und dieses Laugenweckle-Ding. Mal gucken.

    @ Nina:
    Danke für den Tipp. Die Seite kannt ich noch garnicht. Schönes Thema. Vielleicht lass ich mir seperat dazu nochmal was einfallen. 🙂

  • Antworten Maren Juni 19, 2009 um 10:36 am

    Lilly, Achtung! Das von Kirsten empfohlene Vom Umtausch ausgeschlossen ist bereits der VIERTE Band einer fünfbändigen Reihe! Man kann die auch unabhängig voneinander lesen, aber ich empfehle dennoch dringend, mit Teil 1 zu beginnen: Die Schnäppchenjägerin (danach liest man dann eh alle anderen ;))

    Und das Laugenweckle-Ding hab ich im Blog rezensiert, falls du nochmal schauen willst zwecks Meinungsbildung 😉

  • Antworten Simone Juni 19, 2009 um 12:17 pm

    Hier meine Empfehlung bezüglich Chick-Lit. „Neue Schuhe zum Desert“ von Marian Keyes.

    Ich bin dem Buch ebenfalls mit größter Abneigung entgegengegangen, aber als ich im Urlaub nichts anderes bekommen konnte als dieses, habe auch ich mir gedacht „Warum nicht, es ist ja sommer, da kann man auch mal was leichtes lesen“. Und dann die Überaschung! Das Buch hat mich gefesselt wie lange nichts!

    Besonders das beschriebene Umfeld der Literatagentenszene hat mich fasziniert! Ich gebe zu, der Titel schreit nicht gerade heraus, dass es um die Buchbranche und nicht um ein Schuhgeschäft geht 😉 Sehr schön ist auch, dass ein Teil des Buches als Mails erzählt wird, das lockert das ganze schön auf. Dennoch ist es kein oberflächliches Buch, sondern kann durch seine Länge einiges an Tiefgang vorweisen.

    Seit ich dieses Buch gelesen habe, kann ich es nur weiterempfehlen!

    Simone

    PS: Ich habs auf englisch gelesen 😉

  • Antworten Soleil Juni 19, 2009 um 3:44 pm

    Genau mein Thema! Den Artikel im Büchermagazin habe ich auch gelesen, fand ihn aber ehrlich gesagt nicht so ganz treffend. Twilight und Nackenbeißer sind auch keine Chick Lit.
    Ich komme aus der Fantasy und Historie Ecke und lese Liebesromane (der Oberbegriff für alles) erst seit rund einem Jahr. Zuerst war ich auch total dagegen, aber erstaunlicher Weise ist es gerade die Chick Lit, die ich am meisten mag. Allerdings würde ich Dir von Shopaholic und auch vom Büchermagazintip „Mein glamouröses Doppelleben“ abraten, denn beide Protagonistinnen sind solche Hohlbirnen, wie Du sie ja eigentlich nicht magst. (Ich auch nicht) Sophie Kinsellas „Göttin in Gummistiefeln“ ist um Meilen besser (weil gegen Ende „tiefgreifender“). Aber ich würde Dir vor allem Julie Cohen, besonders „Der Glücksunfall“ empfehlen. Da gibt es auch eine junge Frau, die aber Substanz hat und in einem ansprechenden und „anderen“ Umfeld lebt.
    Wie jedes Genre variiert auch die Chick Lit, manches mag man, manches nicht.
    Warum das Genre generell so verschrien ist, liegt wahrscheinlich an den Covern (die meistens sehr irreführend sind) und auch daran, dass sich Frauen heutzutage immer noch zu viel von Männern diktieren lassen. (Alter, Aussehen…) Warum sollte eine Frau sich „schämen“, frauenansprechende Themen auch in der Literatur zu lesen? Weil es nicht „hochgeistig“ ist? Wer behauptet das? Warum soll „Männerliteratur“ besser oder ansprechender sein? Irgendwie stimmt da immer etwas an der Beweisführung nicht. (Und sie dreht sich immer um das gleiche, als würde einer vom anderen abschreiben.) Ich sage mir heute, wo ich auch offen in der U-Bahn solch ein Buch lese (oder einen Nackenbeißer 😉 ) das ich (als Frau) selbstbewußt genug bin, dazu zu stehen.
    Wie in jedem Genre gibt es auch in den Liebesromanen Bücher die ich mag und welche, die ich nicht mag. Das ist normal.

  • Antworten Soleil Juni 19, 2009 um 4:08 pm

    Sorry für das Zweitposting, aber ich habe mir mal die anderen Beiträge komplett durchgelesen.
    Mir geht es bezwecks Serien wie Dir. Die gleichen, die Du magst, sehr ich auch sehr gern und die, die Du nicht magst, an die komme ich ebenfalls nicht heran. *g
    Kate Saunders habe ich bisher nur ein Buch gelesen „Liebe macht lustig“ aber das gefiel mir sehr, die Empfehlung würde ich daher gerne unterstützen.
    Susan Mallory klingt interessant und sitzt jetzt auf meiner Wunschliste.

  • Antworten Lilly Juni 19, 2009 um 5:09 pm

    Ich bin Frauenliteratur ja garnicht abgeneigt, ich lese gern romantische Sachen, sei’s ein Nackenbeißer, ein historischer Roman oder eine Fantasy-Jugendstory.
    Mir ging es wirklich nur um die besagte Chick-lit in den oben genannten Definitionen:
    Beauty, Oberflächlichkeit und Glamour.
    Mütter oder Karrierefrauen. Schuhtick und Modefimmel. Los Angeles oder New York. Party und Cocktails usw.

    Ob hochgeistig oder nicht, ist mir komplett egal. Denn was intelligent ist oder nicht, das bestimmen zumeist die Leute, mit denen ich im Leben nicht auf einer Welle schwimmen könnte.
    Ich würde auch den letzten Schund lesen und zwar selbstbewusst und nicht mit verstecktem Cover.

    Was Männerliteratur betrifft: Sowas kenne ich eigentlich garnicht.
    Alles, was so für Männer geschrieben worden ist, würde ich auch lesen … sei’s Dan Brown oder andere Verschwörungs/Aktionbände. Und bei Psychothrillern und Krimis sind die Frauen eh gleichauf.

    Nur Sven Regener Sachen oder sowas wie „Vollidiot“ reizen mich nicht. Das ist für mich irgendwie das männliche Pendent zur Chick-lit.
    Zu lebensnah. Oder zumindest: zu nah an meinem Leben.

  • Antworten Nina Juni 19, 2009 um 6:43 pm

    «Ich würde auch den letzten Schund lesen und zwar selbstbewusst und nicht mit verstecktem Cover.»
    Wie geil ist das denn?! Lilly, ab sofort bist du meine persönliche Heldin! 😉

    PS: Wie kriege ich eigentlich diese tollen Quotes mit den Anführungszeichen hin?

  • Antworten Nina Juni 19, 2009 um 6:45 pm

    Ach so, ohne jetzt Werbung machen zu wollen… Ein paar Rezis, z.B. zu ’nem Buch von Kate Saunders oder ‚Neue Schuhe zum Dessert‘ findest du auch bei mir im Blog, wenn du Lust hast, mal drüberzuschauen.

  • Antworten Lilly Juni 19, 2009 um 11:42 pm

    Für die Zitatfunktion schreibt man einfach blockquote in html-Klammern und rahmt damit den entsprechenden Text ein.

    Und das ist doch keine Werbung.
    Ich werd mir das auf jeden Fall durchlesen. Ich habe doch um Tipps und Erfahrungswerte gebeten. 🙂

  • Antworten Benoni Juni 20, 2009 um 1:34 pm

    Also Sven Regener mit Tommy Jaud gleichzusetzen, mal ehrlich, das geht doch nicht. 😐

  • Antworten Lilly Juni 20, 2009 um 10:16 pm

    Vorurteile, mein Schatz.
    Ich hab ja keine Bücher von ihnen gelesen. Ordne sie nur jeweils in Bereichen Gegenwartsliteratur, Non-Fantasy und mit Schwerpunkt auf den Alltag von Männern ein. Kurzum: guys-lit. ^^

  • Antworten Benoni Juni 21, 2009 um 12:24 pm

    Na gut, dann nenne ich Frau Roche und Larsson in einem Atemzug. 😛

  • Antworten Bärbel Juni 22, 2009 um 9:40 am

    Das ist die beste und schönste Begründung fürs Bücherlesen seit Langem. Wirklich schön. 🙂

  • Antworten Bärbel Juni 22, 2009 um 9:48 am

    btw klasse new moon countdown widget.

  • Antworten Soleil Juni 23, 2009 um 6:53 pm

    Ich habe jetzt mehrmals Deinen Text gelesen und Deine Antwort und ich glaube, jetzt hat es Klick gemacht.
    Chick Lit besteht ja nicht nur aus eingebildeten, hochstylischen, Schuhe liebenden, etc. Frauen. Ich habe das Untergenre immer gerne so verstanden (oder vielleicht wünsche ich es mir auch einfach nur so?), dass es um eine junge Frau geht, die sich in Welt und Liebe geweisen muss. Die einen machen das so, die anderen so. Ist Geschmackssache.
    Was ich nicht ganz verstehe ist, warum Du solche Menschen nicht magst, Dein gesamtes Umfeld dann aber daraus besteht? Ist aber sicher zu persönlich gefragt. 😉

  • Antworten Lilly Juni 23, 2009 um 7:41 pm

    Der Wiki-Ausschnitt sagt ja auch, dass ein Liebesroman nicht mit Chick-lit gleichzusetzen ist.
    Wie man das nun genau abgrenzt, weiß ich nicht.

    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jeder Roman mit einer jungen Heldin der seichten Unterhaltungsliteratur zugeordnet werden kann. Nehmen wir als Beispiel doch Madame Bovary oder auch Lolita. Wenn’s moderner sein soll, könnte ich Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins anbringen oder Twilight.
    Nein. Das passt doch garnicht in die Glamour-Mode-Karrierewelt.

    Ich habe nicht direkt gesagt, dass ich oben beschriebene Menschen nicht mag (obwohl das eigentlich stimmt), sondern dass ich ihnen nicht auch noch in meinen Büchern begegnen möchte.
    Warum mein Umfeld daraus besteht? Ich bin Studentin. Ich habe einen Job. Was soll ich machen? Kontakt zu anderen Menschen lässt sich da kaum vermeiden.

  • Antworten waldfisch Juni 25, 2009 um 10:35 pm

    Interessant. Bei den Büchern werden meine Lippen so dünn werden, wie der Bleistift, den ich da im Allerwertesten hab.

    Und ebenfalls interessant auch Dein Wunsch nach einem Einstieg.

    Das was ich bisher kenne ist Einheitsbrei: chaotische, nicht unattraktive junge Frau, die meist ungekämmt auf die Strasse geht, auf der Suche nach Mann und Karriere.

    Weiß auch, dass es anderes geben muss und darum zecke ich mich einfach an diese Empfehlungen. Wenn ich darf. So ganz unverblümt. Danke 😉

  • Antworten Olaf Wulf Juni 29, 2009 um 5:13 pm

    Die Definition von chic-lit habe ich nicht ganz nachvollziehen können. Die Themen Liebe, Beziehungen das Leben an sich, daraus bezieht doch die gesamte Literatur, auch die klasssische Literatur, den Nährboden. Okay es gibt auch noch Crime und Sci-Fi, aber ansonsten bezieht sich diese Kategorisierung wohl eher auf den seichten, möglicherweise trivialen Stil ?! Aus eigener Anschauung kann ich sagen, dass ich als Mann vor einigen Jahren Hera Lind und Ildiko v.Kürthy gelesen habe. das müsste doch theoretisch auch chic-lit. sein oder ? teilweise fand ich das durchaus lustig und flott geschrieben. Genauso ist, durch den schrägen Humor auch Sex and the City nicht ohne Reiz. Es tut mir jedoch weh, wenn Sven Regener in diesen Reigen als guy-lit diffamiert wird. Es handelt sich um „richtige“ Literatur. Um mitreden zu können sollte man es zumindest gelesen haben – sorry lilly. Sven Regener ist daneben einer der besten Texter deutschsprachiger Musik, Sänger und Trompeter (Element of Crime, sehr zu empfehlen !)

  • Antworten Lilly Juni 29, 2009 um 6:00 pm

    Kein Grund sich zu entschuldigen, Olaf.
    Wenn Du den Artikel aber aufmerksam gelesen hättest, dann wüsstest Du, dass es hier nur um Vorurteile geht. Ich habe Vorurteile Chick-lit gegenüber, möchte sie daher lesen, um zu sehen ob sie sich bestätigen.
    Auch Sven Regener gegenüber habe ich Vorurteile. Hätte ich eines seiner Bücher gelesen, dann hätte ich ja von meiner Meinung gesprochen und nicht von dem, was ich mir darunter vorstelle.

    Die Definition von chic-lit habe ich nicht ganz nachvollziehen können. Die Themen Liebe, Beziehungen das Leben an sich, daraus bezieht doch die gesamte Literatur, auch die klasssische Literatur, den Nährboden.

    Nicht die Themen Liebe und Beziehung. Sondern Liebe, Karriere, Männer und Co. – humorvoll, recht oberflächlich behandelt und eben dieser wichtige Schuss Glamour.
    Eine klassische Liebesgeschichte ist ein bisschen was anderes, als eine Frau mit gackernden Freundinnen, einen chicen Job in der Modebranche, Cocktailparties, seichten Gesprächen und einen Schrank voller Schuhe, oder?

    Ob Chick-lit generell so ist, weiß ich natürlich nicht. Aber das habe ich aus den Definitionen rausgelesen.

  • Antworten Olaf Wulf Juni 30, 2009 um 9:20 am

    Jeder Mensch hat Vorurteile, die er benötigt um einigermaßen unbeschadet durchs Leben zu kommen. Natürlich hat man auch Vorurteile gegenüber bestimmter Kunst, Literatur, Musik usw.. Wenn ich mir jedoch das Recht heraus nehme zu urteilen und genau das machst Du, zwar mit einem Augenzwinkern ich hab´ja meine Vorurteile (hihi) und dann wird aber stundenlang erklärt warum Du diese Vorurteile hast, damit erklärst Du schon im Vorwege warum später Deine Vorurteile mit Sicherheit bestätigt werden. Auch Deine Antwort bezüglich klassischer Literatur und der „seichten“ Literatur hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack. Jede Literatur ist Ausdruck auch des Zeitgeistes. Hast Du Madame Bovary gelesen ? Könnte heute auch so geschrieben werden eben mit Mode, Männern und Geklimper. Ich finde die Abqualifizierung ganzer Genres und damit der Leser nicht in Ordnung. Ein Buch ist gut, wenn es unterhält, der Stil gefällt und etwas zu erzählen hat und dies alles aus Sicht des einzelnen Lesers und nicht aus Sicht eines übergeordneten Kritikers. Meine Meinung.

  • Antworten Lilly Juni 30, 2009 um 11:45 am

    Ich habe aber doch nicht in Berufung auf Allgemeingültigkeit mit einem Genre abgerechnet, oder?
    Lediglich meine Vorurteile lang und breit begründet – deren Enstehung und der Grund, warum ich sie so lange aufrecht erhalten konnte.
    Ich mag keine plappernden, „modernen“ Frauen – und da das Marketing allein schon mit Buchtiteln und deren Cover diesen Eindruck schindet, habe ich mich bisher noch an keinem dieser Romanchen herangewagt.
    Deshalb müssen diese nicht unbedeutend oder gar seicht für andere Leser sein.

    Mit Deinem Standpunkt zum Thema jedes Buch kann gut sein und einen allumfassenden Kritiker braucht man nicht, gehe ich vollkommen konform.
    Dazu habe ich an dieser Stelle auch schon mal einen Artikel geschrieben.

  • Antworten Junee Juli 23, 2009 um 8:30 pm

    Ich glaube, ich bin hier die jüngste die kommentiert, habe mir aber auch nciht alle Kommentare durchgelesen.

    Also: Ich habe mir vor… 3 Jahren ungefähr gerne solche Lektüre gekauft und gelesen. Gerade weil es ein Abbild der Realität ist… nun ja mehr oder weniger.
    Aber nach dem 3. Roman wird es wirklich langweilig. Immer wieder sind es Frauen , die ja eigentlich total toll sind, hübsch, schlau, witzig aber irgenwie trotzdem keinen Mann abbekommen. Weil das nun mal Pech ist oder so und dann bekommen sie am Ende doch ihren Mr. Big. =S Also kann sein, dass ich Pech hatte und ausgerechnet Bücher gegriffen habe, die vom Aufbau sehr ähnlich sind, oder ich kann das dreist auf alle Bücher übertragen.

    Aber du hast es schon richtig in deinem Eitnrag formuliert: sowas bekommt man im Alltag oft genug, wozu dann Geld ausgeben?

    Junee
    xxx

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