Bescheidenheit war gestern, heute muss man schon verrückt aussehen, um in die Schlagzeilen zu kommen, denn nur wer wirklich ins Auge fällt, der hat gewonnen.
Ein schönes Beispiel für die neuen Ikonen der Gesellschaft ist Beth Ditto. Die Sängerin hat mehr als nur ein paar Kilo zu viel auf den Hüften, ist bekennende Lesbe, sehr laut und sehr ehrlich. Beth Ditto ist DAS neue Sexsymbol. Selbst Karl Lagerfeld konnte sich dem eigenwilligen Charme der Amerikanerin nicht entziehen und wählte sie zu seiner neuen Muse. Was hat Beth Ditto, was die anderen klapperdürren Damen, die momentan so angesagt sind, nicht haben, was macht sie so einzigartig? Vielleicht ist es ihre Art, auf alle Konventionen zu pfeifen. Beth Ditto gefällt sich wie sie ist und was andere dazu sagen, interessiert sie nicht. Das ist ehrlich und hat ein bisschen Vorbildfunktion. Mit ihrer Message sagt sie allen, die vielleicht auch übergewichtig oder abseits der Norm sind: Seht her, ich verbiege mich nicht und bin trotzdem erfolgreich. Das macht Mut.
Um in Manhattan aufzufallen, muss man schon etwas Besonderes zu bieten haben, so wie Malik Sterling, den jeder in Downtown nur als Malik so chic kennt. Der Mann, der bevorzugt riesige Glitzerbrillen trägt, ein kleines Bäuchlein vor sich her trägt und nie ohne künstliche Wimpern auf die Straße gehen würde, ist ein beliebter Gast bei den heißesten Partys in New York. Die Gastgeber bezahlen Malik, der sich gerne in schillernde Tuniken hüllt, damit er bei ihnen eine halbe Stunde zu Gast ist. Malik kann nicht singen und macht keine Kunststücke – er ist einfach nur da und die Leute finden das toll.
Früher nannte man so etwas schlicht eine Freakshow, heute ist es IN!
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