
Sie sind kurz, gern abstrakt und erfreuen sich großer Beliebtheit – vor allem bei Autoren. Aber ist ein Prolog, oder auch ein Vorwort, im Roman wirklich sinnvoll?
Ich habe schon oft gehört, dass Prologe größtenteils gar nicht gelesen bzw. nur überflogen werden.
Ich persönlich gebe mir zwar Mühe sie als Teil des Buches zu verstehen und ihnen auch ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken, aber ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich mich über die ärgere.
Die kleinen fiesen ersten Seiten, die nicht selten überhaupt nichts mit dem eigentlichen Buchinhalt zu tun haben. Sie sollen Lust auf mehr machen, zum nachdenken anregen oder den Leser in die passende Stimmung versetzen, aber für mich machen sie nur selten Sinn.
Nein, ich sage nicht, dass sie unwichtig für die Handlung sind, nur, dass sie an einer vollkommen unpassenden Stelle stehen.
Warum baut man die Informationen nicht ganz normal und fließend in den eigentlichen Text ein? Wozu braucht man diesen Bruch?
Ich habe oft das Gefühl, dass die Verwendung von Vorworten nur der Eitelkeit der jeweiligen Autoren entspringt. Sie wissen wahrscheinlich, dass ein Großteil der Leser ungeduldig ist und direkt den roten Faden herausarbeiten möchte, denken sich aber sie wären die große Ausnahme und ihre Ergüsse, egal wie zusammenhangslos, würden genussvoll verschlungen werden.
Es scheint, als würde der Autor erst einmal eine Kostprobe von sich selbst servieren wollen, bevor er uns zum Tisch geleitet.
Aus der Autorenperspektive gedacht, kann ich mir durchaus vorstellen, dass mir ein philosophischer Rahmen oder eine zunächst kryptische Einleitung auch gut schmecken würde. Es ist sicher ein beruhigendes Gefühl sein kostbares Menu in einen Schutzmantel aus Worten zu hüllen.
Nur als Leser finde ich es verdammt ätzend.
Was sagt ihr?