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Capsule Fashion Show Berlin

Fotos: Capsule

Obwohl die Fashion Week in Berlin längst vorbei ist für diese Saison, hört der Modemotor nicht auf, sich zu drehen. In den 7 Tagen im Januar, als die Models sich auf den Catwalks heiß liefen und die deutsche Hauptstadt zum Bersten voll mit Medien und Presseleuten war, hat sich nämlich nicht nur die klassische Haute Couture bewähren können. In ihrem Schatten haben nämlich einige neue Modemessen und Tradeshows Platz gefunden, die in Berlin einen perfekten Nährboden entdeckten.
Die Capsule Fashion Show ist eine dieser Tradeshows und seit einigen Saisons bereits im Postbahnhof zur Fashion Week. An zwei Tagen werden nicht schicke Abendkleider präsentiert, sondern die aktuellsten Streetstyles der ganzen Welt. Die sogenannte “Street Couture” ist nicht unbedingt preiswerter oder sportlicher als das, was die Designer von Namen auf den Mercedes Benz Laufstegen präsentieren. Sie ist allerdings viel flexibler und hält sich mit den alltäglichen Modestücken auf, von der Jeans bis hin zu den Sneakern. Alles in allem wirkt die Capsule dabei als gut kuratierte Gallerie, die sich immer wieder neue Labels als Partner sucht.
Darunter finden sich vor allem regionale Brands, die neu sind oder neue Ideen entwickelt haben. Hochwertigkeit und feinste Qualität sind ganz oben auf der Liste der Kriterien. Die Messe ist nicht überlaufen mit Marken, wie etwa die Bread and Butter, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche. Kontemporäre Streestyle-Mode, wie man sie von Tumblr-Blogs kennt, wird hier den Fachbesuchern von Presse und Retailern gezeigt.

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Das besondere an der Capsule ist allerdings ihr Charakter als Wanderausstellung. Ursprünglich stammt die Idee aus New York, wo sie auch heute mehrere Male im Jahr umgesetzt wird. Mittlerweile gibt es auch Ableger in Paris, Berlin und Las Vegas. Las Vegas und Berlin galten bislang nicht als Hochburgen der Fashionindustrie – kein Geld, kein Geschmack, so das Credo – aber immerhin ist das “arm aber sexy”-Motto hier durchaus angebracht. Immerhin handelt es sich bei der verruchten Casinostadt, aber auch bei der Technometropole, um Städte die sehr unkonventionell mit neuen Looks umgehen und als Underdog-Trendsetter gelten. Gerade im Streestyle ist das besonders wichtig. Hier wird eben die Not erfinderisch. Mit Sneakern angezogen am Roulettetisch stehen oder mit Jogginghose vor dem angesagtesten Club der Stadt: das sind durchaus Dinge, die in New York oder Paris nicht selbstverständlich wären.
Die Macher sind jedenfalls begeistert von der Resonanz und möchten das Konzept möglicherweise weiterhin ausbauen. Vielleicht ist die Wahl der Standorte für die Capsule Fashion Show schon aussagekräftig genug darüber, wo Mode tatsächlich noch außerhalb der Industrie entsteht und gedeiht. In jedem Fall stehen die Brands, die von der Capsule ausgewählt werden, für genau diese Dynamik.

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