„Muss das denn wirklich sein?“ haben wir uns zugegeben ein wenig entsetzt gefragt, als wir das neuen Magazin „TopModel“ gesehen haben. Die Zeitschrift richtet sich ernsthaft an Mädchen ab neun Jahre, die sich dann über aktuelle Trends, Beauty-Tipps und natürlich alles aus der Welt der Models informieren können.
Schon erschreckend wie früh Mädchen in die „Ich bin hübsch. Ich muss immer perfekt aussehen. Ich muss stets die perfekte Figur haben“ Schiene hineingedrängt werden. Das kann man ja schon seit längerem in diversen Communities, aus Spiele-Seiten etc. beobachten. Ja, Mädchen interessieren sich für das alles immer früher. Nur sollte man sich hier vielleicht einmal fragen, ob den Mädchen dadurch nicht ein wichtiger Teil ihrer Kindheit verloren geht und sie so früh wie möglich in die Konsum-Schiene gedrängt werden.
Hinzu kommt natürlich das Suchen von Vorbildern in diesem Alter. Doch sind Magermodels, die stets einem oberflächlichen Frauenbild hinterherjagen wirklich die geeigneten Vorbilder. Keine Frage, wir lieben Mode und Trends, doch darf man bei all diesen schönen Nebensächlichkeiten doch nicht den Blick auf das Wahre verlieren. Diese jungen Mädchen laufen durch solche Rollenbilder jedoch stark Gefahr dies zu tun. Was meint ihr? Brauchen 9-Jährige wirklich Models als Vorbilder? Sollen sie sich für Diäten und Co. interessieren?
Oder wie unser lieber Kollege Daniel das ausdrückte: „Früher haben sie mit Barbies gespielt, jetzt sind sie selbst die Barbies…“
FASHION
2 Kommentare
Lieber mit Barbies spielen, als selbst ein solches zu sein! 9-jährige können doch noch überhaupt nicht unterscheiden was gesund ist und was nicht. Dazu kommt, dass ich das völlig überflüssig finde ein Heft für Mädchen in diesem Alter zu machen, in dem sich alles um Trends, Beauty Tipps und Models dreht. Eltern die ihren Mädchen sowas kaufen finde ich völlig unmöglich!!!
Hoffentlich sind Eltern mehrheitlich Weise genug, dieses Heft nicht zu kaufen. Das projizierte Schönheitsideal dieser weiblichen Alien-Figuren ist vollkommen unerreichbar und kann nur eines: Minderwertigkeitsgefühle für den eigenen Körper bei 9 Jährigen Mädchen wecken. Die Reduzierung von Mädchen auf den Konsum von Schminke und möglichst eng anliegender Kleidung tut dann das übrige. Die Erniedrigten werden animiert, ihre schmalen Ersparnisse dafür zu investieren, sich als Sexy Püppchen zu verkleiden. Oder sollte man besser sagen: zu verkaufen?
Eltern von Jungs würden ähnliches, z.B. männliche Alien-Großaugen Figuren in knappen Turnhöschen, sicher nicht kaufen!
Warum wird die Sexualität so junger Mädchen ausgerechnet von einem deutschen Unternehmen derart kommerzialisiert? Ich hoffe sehr, dass der Depesche Verlag sich seiner Verantwortung bewusst wird und sein Angebot für Mädchen überdenkt.