Designer FASHION

Jil Sander steigt wieder aus eigener Modemarke aus

Fotos: Jil Sander

Jil Sanders Karriere in ihrem eigenen Unternehmen gleicht einem ewigen Hin und Her – und auch im Jahr 2013 soll dieses Wechselbad der Ein- und Ausstiege nicht enden. Eine der erfolgreichsten deutschen Modedesignerinnen verlässt nun zum dritten Mal die eigene Marke „aus persönlichen Gründen“.

Comeback mit 68 Jahren

Während die Modewelt das Comeback von Jil Sander überwiegend gefeiert hatte, meldeten sich bei der Presse vorwiegend kritische Stimmen zu Wort. Oft wurde das Alter der Designerin erwähnt, die im November dieses Jahres ihren 70. Geburtstag feiert. Jil Sander kommentierte dies abwertend in einem Interview und verglich sich mit Politikern, die zumeist erst im höheren Alter für Spitzenämter eingesetzt werden. Ihre Kollektion für die kommende Frühling-Sommer-Saison 2014 hatte die Designerin bereits vorgestellt, nach Erscheinen dieser wird die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen beendet. Anschließend übernimmt ein von Jil Sander ausgebildetes Team von Designern die Arbeit und wird erstmalig mit der Kollektion für die darauffolgende Herbst-Winter-Saison 2014 präsent sein.

Jil Sander – eine deutsche Erfolgsgeschichte

Schon seit den 80er-Jahren kennt man Jil Sander vor allem für ihre schlichte aber elegante Mode. Ihre Entwürfe kommen meist ohne große und auffällige Details aus und strahlen dennoch eine ganz eigenen Stil aus. Zudem ist sie bekannt dafür, oft luxuriöse und damit teure Stoffe zu verwenden, weshalb Produkte der Marke Jil Sander in der Regel immer im oberen Preissegment zu finden sind.

In den Anfangsjahren ihrer Erfolgsgeschichte konzentrierte sich die Designerin vor allem auf Mode für Frauen sowie auch auf Parfüm. Seit den 90er-Jahren entwirft sie auch Kollektionen für Männer, die ebenso erfolgreich sind. Turbulent wurde es im Unternehmen Jil Sander erstmals um die Jahrtausendwende, als der italienische Konzern Prada die erfolgreiche Marke zu übernehmen schien. Fortan wechselte die Führungsregie der Aktiengesellschaft sowie das Chefdesign ständig.

Reihenweise Rückzüge

Wegen interner Streitigkeiten mit dem Chef der Prada-Gruppe Patrizio Bertelli räumte Jil Sander im Jahre 2000 erstmalig ihren Posten als Vorstandsvorsitzende, widmete sich jedoch daraufhin weiter dem Design für die Marke. Schon vier Jahre später kam es erneut zu Streitigkeiten zwischen Sander und Bertelli, woraufhin Sander erneut das Unternehmen verließ. Nach längerer Abwesenheit von Jil Sander und mehrfachen Verkäufen der Firma löste die Designerin schließlich im Februar des vergangenen Jahres wieder den Gutschein für Mode und kehrte in ihr ureigenes Unternehmen zurück, nachdem sie in der Zwischenzeit für die Modekette UNIQLO gearbeitet hatte. Trotz anhaltend positiver Kritiken zu ihren Entwürfen blieb Sander jedoch auch diesmal nicht. Die Gründe für ihren Rückzug sind abermals privat.

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