In der vergangenen Nacht ist wieder einer der großen Theaterregisseure unserer Zeit von uns gegangen. Mit Peter Zadek stirbt nach und nach eine Generation von Theatermachern, die es so heute nicht mehr gibt, die sich noch etwas trauten, die auch freier handelten und handeln konnten.
Nun müssen wir uns auch von Peter Zadek verabschieden. Er lebte für das Theater, ja, war das Theater. Das Leben war überbordende Lust, die in all ihren, ob tragischen oder komischen Facetten, nirgends so gut wie im Theater dargestellt werden konnte.
Einfach war er sicherlich nie, einfach waren auch seine Inszenierungen nicht, für Publikum und Schauspieler. Doch gerade in dieser Schwere fand sich wieder eine ansteckende Leichtigkeit. Zadek zeigte uns das Leben. Und so ist es natürlich kein Wunder, dass er sich gerne mit Kritikern, Geldgebern und Meinungsmachern anlegte.
Er gehörte einer Theatergeneration an, die frei ihre Kunst verfolgen wollte. Ohne Attitüden, ohne den Druck sogenannter „Sponsoren“. Sie nahmen sich diese Freiheit einfach. Vor kurzem George Tabori, jetzt Zadek. Was wird passieren, wenn Peymann und Co. auch nicht mehr da sind?
Mit ihnen scheint der letzte Vorhang eines wilden und künstlerisch freien Theaters zu fallen. Was danach kommt ist nur noch das Suchen, das Hangeln von einem Skandal zum nächsten, das Klettern von einem Geldgeber zum nächsten…
Die FAZ hat Zadek einen langen Artikel gewidmet.
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