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1.Tag NaNoWriMo – 1671 Wörter


Der erste Tag ist fast geschafft. Wie viele andere setzte ich mich gestern Abend kurz nach Mitternacht auf meinen Hosenboden und begann mein Werk. Der Fernseher lief nebenbei, ich führte MSN-Unterhaltungen und trank Wein. Alles Dinge, die nicht sonderlich dazu beitragen, dass es auch qualitativ gut werden würde. Aber das ist ja auch nicht unser Anspruch.
Ich schätze ich brauchte knapp 1 1/2 Stunden für 3 1/2 Seiten mit vielen Absätzen. Ständig überprüfte ich die Wörterzahl, denn 1667 mussten es werden, das wusste ich. Denn dann hätte ich am Ende meine 50.000 Wörter zusammen.
Das witzige: Als ich aufhörte zu schreiben, waren es auch punktgenau diese Anzahl der Wörter. Erst heute beim nochmaligen Durchlesen habe ich kleine Änderungen vorgenommen, die die Wörterzahl verschoben haben.

Was soll ich sagen? Meine Geschichte ist furchtbar. Haha. Ich habe mich gequält auf ein paar Seiten zu kommen und mehr erzählt, als die Figuren handeln zu lassen. Da es ein modernes Märchen werden soll, ist das vielleicht nicht ganz so schlimm, aber ich fürchte es wirkt langweilig.
Und das schlimmste: Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Ich habe keine weitere Ideen für die Handlung und kein Konfliktpotential. Oh je, oh je.

Mal ein paar Ausschnitte, vielleicht zur allgemeinen Belustigung (obwohl es eine ernste, verzauberte Geschichte werden sollte):

„Eine Welt, die Menschen sich nicht vorstellen können. Sie reden von Außerirdischen und Parallelwelten, von Geistern, Vampiren oder von Toten auferstandenen. Nein, von so was sprechen wir hier nicht.
Es ist eine kleine Welt, die sich zwischen Sonnenlichtern, die von Wasserpfützen reflektiert werden, versteckt. Sie ist nicht lokalisierbar, der Mensch kann sie sich im Allgemeinen nicht vorstellen und nur kleine Feen haben die Möglichkeit ein- und auszutreten.
[…]

Ein Geräusch wie ein lautes Insektensurren ertönte und der helle Strahl zischte so schnell an ihm vorbei, dass er nicht reagieren konnte.
Ein Glühwürmchen?, dachte er, in Schottland? Um diese Jahreszeit? Und so groß? Unmöglich.
Ein heftiges Niesen erfüllte den Raum, ein lautes Niesen, wenngleich es auch mit der Tonlage eines Babys oder vergleichsweise eines Schlumpfs ertönte.
[…]

Die Röte durchfuhr ihn wieder, als ihm bewusst wurde, was für einen wunderschönen Körper dieses Wesen hatte. Er war kein Kind von Traurigkeit: Für einen Mann, der keine Frauen kennen lernt, gehören Pornos einfach dazu. Unrealistische Pornos mit zu schönen Frauen; Frauen denen das Mädchen von nebenan nicht das Wasser reichen konnte. Aber Maria bezauberte ihn vom ersten Augenblick und war sich sicher, dass er in seinem Leben noch nie so etwas Schönes gesehen hatte.“

Ich weiß, ich weiß. Sagt nichts. Es ist platt, wirkt gezwungen und vielleicht auch unfreiwillig komisch. Aber was soll’s. „Dabei ist alles!“, sagte schon eine sehr intelligente Persönlichkeit in einer berühmten Show eines berühmten Fernsehsenders.
Ich werde weiter berichten. Nicht unbedingt jeden Tag, aber doch regelmäßig.

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12 Kommentare

  • Antworten Eva November 1, 2008 um 9:12 pm

    Hihi, ich will auch mal ein Niesen in der Tonlage eines Schlumpfs hören 😀

    Ob es platt oder gezwungen oder was auch immer ist, kann man anhand so kurzer Ausschnitte gar nicht sagen – das ist ja auch nur eine Rohfassung. Ich finde die Idee der Geschichte auf jeden Fall sehr interessant und wünsche dir, dass du dran bleibst & einfach weiterschreibst, egal ob dir das Geschriebene gefällt oder nicht 🙂

  • Antworten Klaudia November 1, 2008 um 10:22 pm

    Hey, erster Tag geschafft! Hab Dich auch mal geadded und klar können wir ein Battle-Widget einrichten. *g* Ich hoffe, ich halte wirklich durch…

    Weiterhin toitoitoi und viel Spaß beim Entdecken (=Schreiben) 😉

    Klaudia

  • Antworten alice hive November 2, 2008 um 1:50 am

    Es freut mich, noch eine deutschen Bloggerin kennenzulernen, die am NaNoWriMo teilnimmt! Ich bin dieses Jahr das erste Mal dabei und im regelrechten Schreibfieber…

    Zum Thema Qualität, Erwartungen und Selbstzweifel hier ein Zitat aus dem Buch des NaNoWriMo Gründers „Chris Baty“, der das Ganze jetzt zum zehnten Mal mitmacht:

    „Was that last page the worst thing you’ve ever written? Maybe. Does it matter? Nope. All words are good words this month.“

  • Antworten Lilly November 2, 2008 um 2:03 am

    @ Eva: Oh, danke. Sag das nur nicht zu oft, sonst drücke ich dir meine Geschichte am Ende noch auf. 😉

    @ Klaudia: Sobald die ollen Widgets wieder funktionieren, werde so ein Battle-Ding hier posten.
    Dir auch viel Spaß 🙂

    @ Alice:
    Schöne Seite hast du da. Und witzig find ich, dass du dich auch von Erin und Steve inspirieren lässt.
    Ich hab mir für einen anderen Roman auch kurzfristige deren Nachnamen ausgeliehen. (mittlerweile aber wieder geändert) *g*

  • Antworten Lennet November 2, 2008 um 7:13 am

    zumindest scheint es bei euch zu laufen… bei mir läuft es grauenvoll. es erinnert mich an meine ersten qualvollen tage im sportstudio, als ich dachte, dass das niemals etwas wird… inzwischen sehe ich nanowrimo nicht mehr als versuch, einen roman zu schreiben, sondern als extremeste schreibübung. *jammer!* 😉

  • Antworten Kirsten Marohn November 2, 2008 um 11:25 am

    Die Ansätze finde ich nicht schlecht, besonders das „[…] Es ist eine kleine Welt, die sich zwischen Sonnenlichtern, die von Wasserpfützen reflektiert werden, versteckt.“ Das finde ich bezaubernd, im wahrsten Sinn der Worte, und es macht mich neugierig. Es klingt nach einem erotischen Feen-Abenteuer. Ich denke, damit liegst du in der Kategorie „Qualitativer Output“ bei diesem Wettbewerb ziemlich weit oben. Der Sinn dieser Sache will mir allerdings nachwievor nicht recht erschließen.
    Wahrscheinlich braucht aber auch nicht immer alles einen Sinn zu haben.

    Ich denke, es ist eine Art Schreibübung für Leute, die sich nicht an einen Roman wagen, oder ist eine Art „Locker-machen“ und den Gedanken freien Lauf lassen und sehen, was dabei herauskommt? Hilft es, Schreibblockaden zu lösen? ZU locker dürfte es bei mir nicht zugehen, sonst würde ich gar nichts zustande bringen, und ich denke, das kann dann auch ziemlich enttäuschend sein, wenn man sich die Nacht um die Ohren haut. Ein bisschen Engagement muss man wohl zeigen, und da finge bei mir das Problem an, das eigentlich keins ist: Ich würde zu dieser nachtraubenden Zeit ständig an meinen eigenen Roman denken und lieber dort weitertippen wollen, als an derartigen Projekten teilzunehmen, vielleicht würde ich mich dadurch selbst einer großartigen Erfahrung berauben, aber so ist das immer bei mir – der Verstand siegt oft über das Gefühl. Aber einen Reiz hat die Sache, und das ist für mich dieses Massenphänomen.

    Ich finde es großartig – egal, ob nu was dabei rauskommt oder nicht -, wie viele Leute sich hier treffen, um gemeinsam zu arbeiten und brainstorming zu betreiben. So etwas begeistert mich immer – ob nun Konzerte, Kino, öffentliche Aufführungen. Sachen, die Menschen zusammenbringen, können per se erst mal nicht schlecht sein.

    Also bleibt nur zu sagen: Weiter, Lilly!
    (Gibt es einen Zieleinlauf, wo ich mich mit meinem selbstgebastelten GO LILLY! Wimpel hinstellen kann??? Oh, bitte, bitte, bitte, sag Ja!)

  • Antworten alice hive November 2, 2008 um 7:43 pm

    Das ist ja echt mal lustig 😀
    Ich schätze, die beiden werden noch „Geschichte schreiben“.
    Ich seh den NaNoWriMo ja als Variante zur typischen 30-Day-Trial. 😉

  • Antworten Lilly November 2, 2008 um 8:57 pm

    Stimmt- was man 30 Tage schafft, das geht ins Bewusstsein über. ^^
    Passt zwar grad nicht zum Thema: Aber was hälst du von seiner momentanen Saftdiät über 80 Tage? Krass, oder?
    Hast du sein Buch?
    Wenn nicht, ich habs als Ebook, kann’s dir schicken wenn du magst. (aber pssst ;))

  • Antworten Lilly November 2, 2008 um 9:09 pm

    @ Kirsten:

    Qualitativ liege ich nicht mal im unteren Durchschnitt Kirsten, glaub mir. Was ich da fabriziere ist grausam und wird immer grausamer mit jedem Wort, das ich schreibe. ^^

    Das lässt vielleicht wirklich am Konzept des Ganzen zweifeln. Aber du hast recht: es ist wirklich diese Massenhysterie, die es irgendwie besonders macht.
    Sie zwingt einen dazu nicht aufzugeben, endlich mal etwas zu vollenden.
    Schau, du hast bereits einen Roman veröffentlicht und arbeitest weiterhin konsequent.
    Aber es gibt auch viele Menschen, da möchte ich mich nicht ausnehmen, die einfach noch nichts zu Ende gebracht haben und sich von diesem Gefühl es zu schaffen einen ungeahnten Auftrieb erhoffen.

    Meine anderen beiden Geschichten habe ich für dieses Projekt extra nicht verwendet. Sie waren mir zu schade für ein Experiment.

  • Antworten alice hive November 2, 2008 um 9:09 pm

    Ja, das ist krass. Vor allem muss ich mich jetzt immer vor dem Öffnen seines Blogs daran erinnern, nichts zu essen, weil mir sonst die „enemas“ meinen Hunger daran verderben… ^^
    Hab’s auch als E-Book. Aber vielen Dank für das Angebot! 🙂

  • Antworten Eva November 2, 2008 um 10:24 pm

    @ Lilly: Ich würde sie ja gerne aufgedrückt bekommen 😀

  • Antworten Lilly November 3, 2008 um 5:02 am

    Eva … das kriegen wir arrangiert, wenn mir die Geschichte nicht noch weiter entgleitet, als es bisher der Fall ist. ^^

    @ Alice: coffee-enemas, mein Gott. Manchmal ist es wirklich schräg bei ihm!

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