Bei Jokers gab bzw. gibt es noch eine versandfreie Periode, die ich genutzt habe, um mir Kleinigkeiten zu bestellen, die mir eine teure Versandkostenpauschale nicht wert waren.
Zum einen sind das kleine süße Pfeil-Lesezeichen (siehe weiter unten), mit denen ich direkt Absätze und Zitate markieren markieren, zum anderen ein Metall-Lesezeichen, auf dem 50 Bücher mit Autorennamen eingraviert sind, die man lesen sollte, bevor man stirbt.
Klingt ein bisschen makaber, so als ob man mit einem Krebsbefund ins Krankenhaus eingeliefert wird – und für den Aufenthalt ein paar Büchertipps bekommt. Aber ich war neugierig auf die Vorschläge und finde die Idee ansich, also ein Lesezeichen mit Büchern, super.
Ich habe mir gestern Abend mal die Mühe gemacht und alles abgeschrieben – und jeweils die deutschen Titel rausgesucht. Bei zwei Büchern habe ich keine Übersetzung gefunden; keine Ahnung ob es die nicht gibt oder ich etwas übersehen habe.
- Herr der Ringe Trilogie – J.R.R. Tolkien
- 1984 – George Orwell
- Stolz und Vorteil – Jane Austen
- Die Früchte des Zorns – John Steinbeck
- Wer die Nachtigall stört – Harper Lee
- Jane Eyre – Charlotte Brontë
- Die Sturmhöhe – Emily Brontë
- Auf der Suche nach Indien – E.M. Forster
- Herr der Fliegen – William Golding
- Hamlet – William Shakespeare
- An der Biegung des großen Flusses – V.S. Naipaul
- Der große Gatsby – F. Scott Fitzgerald
- Der Fänger im Roggen – J.D. Salinger
- Die Glasglocke – Sylvia Plath
- Schöne neue Welt – Aldous Huxley
- Tagebuch der Anne Frank – Anne Frank
- Don Quixote – Miguel de Cervantes
- Die Bibel
- Die Canterbury Erzählungen – Geoffrey Chaucer
- Ulysses – James Joyce
- Der stille Amerikaner – Graham Greene
- Gesang vom großen Feuer – Sebastian Faulks
- Gierig – Martin Amis
- Harry Potter – J.K. Rowling
- Moby Dick – Herman Melville
- Der Wind in den Weiden – Kenneth Grahame
- His Dark Materials Trilogie – Philip Pullman
- Anna Karenina – Leo Tolstoi
- Alice im Wunderland – Lewis Carroll
- Rebecca – Daphne du Maurier
- Supergute Tage oder die Welt des Christopher Boone – Mark Haddon
- Unterwegs – Jack Kerouac
- Herz der Finsternis – Joseph Conrad
- The way we live now – Anthony Trollope
- Der Fremde – Albert Camus
- Die Farbe Lila – Alice Walker
- Schiffbruch mit Tiger – Yann Martel
- Frankenstein – Mary Shelley
- Krieg der Welten – H.G. Wells
- Männer ohne Frauen – Ernest Hemingway
- Gullivers Reisen – Jonathan Swift
- Eine Weihnachtsgeschichte – Charles Dickens
- Huckleberry Finn – Mark Twain
- Robinson Crusoe – Daniel Defoe
- Einer flog übers Kuckucksnest – Ken Kesey
- Catch 22 – Joseph Heller
- Der Graf von Monte Cristo – Alexandre Dumas
- Die Geisha – Arthur Goldan
- Die Göttliche Komödie – Alighieri Dante
- Das Bildnis des Dorian Gray – Oscar Wilde
Immerhin 14 Bücher davon stehen in meinem Regal, wovon ich mit 8 mehr als die Hälfte gelesen habe. Mit vielen Vorschlägen bin ich aber nicht wirklich einverstanden. Genau erklären kann ich es nicht, aber Gierig wirkt meiner Ansicht nach wie ein Fremdkörper in diese Liste. Und von vielen Sachen habe ich noch nie gehört, wie Rebecca, Schiffbruch mit Tiger oder Die Göttliche Komödie.
Da wäre noch genug Platz gewesen für Agatha Christie, Truman Capote, Thomas Mann, Virginia Woolf oder Marcel Proust.
Ich finde mein Lesezeichen trotzdem toll. Doof ist lediglich, dass man darauf jeden Fingerabdruck sieht.
Wer sich fragt, was da noch in diesem Karton herumschwirrt; nein, ich habe mir kein Buch gekauft, ich war eisern. Die von Jokers haben als Geschenk einen literarischen Kalender für 2010 mit beigefügt.
Kalender benutze ich nicht mehr, seitdem ich nicht mehr zur Schule gehe, aber ich habe mich trotzdem gefreut. Da drin gibt es lauter kleine Autorenportraits und Zitate rund ums Buch.
15 Kommentare
Also The Divine Comedy (Die göttliche Komödie) finde ich gehört schon dazu. Das ist eines der Bücher die ich unbedingt einmal lesen will.
Aber einige Sachen finde ich auch etwas…na ja muss halt nicht unbedingt sein ne 😉
Rebecca ist toll. Und „The Divine Comedy“ heißt auf Deutsch übrigens „Göttliche Komödie“.
Gut, danke. Ich werd’s gleich ändern.
Für die „His Dark Materials Trilogie“ kenn ich zwar auch keine passenden deutschen Titel, aber es handelt sich dabei um die Bände „Der goldene Kompass“, „Das magische Messer“ und „Das Bernstein-Teleskop“
Kann ich Mailin nur beipflichten: Rebecca ist toll! Hab es mla für Englisch gelesen.
La divina comedia mussten wir damals auf Italienisch lesen, Gott sei Dank nur auszugsweise, war extrem schwer zu verstehen (altes Italienisch *würg*) und wissen tu ich heute auch nichts mehr, alles verdrängt. 😉
„His dark materials“ ist im deutschen „Der goldene Kompass“ 🙂
Ansonsten muss ich sagen, bin ich überrascht. Bis auf eine Hand voll Bücher stehen alle auch auf meiner zu-lesen-Liste. Aber einige fehlen da, finde ich. Aber gut, wenn man sich auf nur 50 beschränkgen muss… und die Meinungen gehen ja bekanntlich außeinander.
9,5 habe ich gelesen und ein paar weitere stehen im Regal.
Die göttliche Komödie ist aber schon eine Bildungslücke, ansonsten ist Rebecca ziemlich bekannt, wegen dem Musical, sonst etwas sehr Romantisches, wie Stephenie Meyer, sollte ich jetzt wahrscheinlichch nicht sagen. Hatte aber wahrscheinlich vor fünfzig Jahren einen ähnlichen Kultcharakter und daran sieht man schon, das fragwürdige an dieser Liste, daß sie halt nicht für alle passt, denn die Leute, die die göttliche Komödie lesen, fragen was ist Harry Potter? Die Bibel würde ich auf jeden Fall herausnehmen, das ist kein Buchl, das man liest, wenn man sich für Literatur interessiert, mir gefällt, daß der stille Amerikaner oben ist und gelesen habe ich wahrscheinlich auch zehn, ohne es jetzt nachzuzählen. Von der göttlichen Komödie habe in der Schule gelernt, gelesen, wie die meisten wahrscheinlich aber nicht und als ich endlich zum Ulysses kommen wollte, kam meine Tochter und schnappte es mir weg
Viele Grüße aus Österreich
Williams Goldings „Herr der Fliegen“ und Salingers „Der Fänger im Roggen“ sind just aus meinem Bücherregal rausgeflogen. Ich hab’s nicht so mit Klassikern, bei denen ich nicht recht weiß, warum sie Klassiker sind. Letzteres ist für mich nichts weiter als eine Momentaufnahme eines jungen Mannes, daran finde ich nichts besonderes und nicht ausreichend, um ein Klassiker zu sein. Allein wenn man sich die ´Kraftanstrengung einiger Klassiker anschaut und deren Fantasiereichtum – „Herr der Ringe“ und „His dark materials“ zum Beispiel -, kann das meines Erachtens nicht mit „Der Fänger im Roggen“ in eine Kiste geworfen werden. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Manchmal frage ich mich nur, was an Klassikern so klassisch ist. Sicherlich muss man Klassiker auch im Zusammenhang mit der Zeit sehen, in der sie erschienen sind. Aber die Tatsache, dass jemand einen Schreibstil oder eine Thematik bringt, die so noch nie dagewesen sind („Fänger im Roggen“) ist in meinen Augen nicht ausreichend, um als Klassiker Bestand zu haben. Aber ich denke, das ist ein uraltes Thema. Über Geschmack lässt sich halt nicht streiten, und jedem das seine.
„Sicherlich muss man Klassiker auch im Zusammenhang mit der Zeit sehen, in der sie erschienen sind“ – das ist sicher ein wichtiger Punkt. Alle diese Romane waren extrem einflussreich (im Hinblick auf andere Bücher, Filme, Kultur allgemein). Soweit ich das überblicke, haben zudem alle Bücher auf dieser Liste in der einen oder anderen Zeit Kultstatus gehabt bzw. haben ihn noch. Habe etwa die Hälfte davon gelesen, wobei ich viele (z.B. „Fänger im Roggen“, „Einer flog über das Kukucksnest“ oder auch die Pullmann-Trilogie) eher langweilig fand. Schiffbruch mit Tiger dagegen soll toll sein – ein Mann und ein Tiger (Expeditions“ware“) überleben den Untergang ihres Schiffes und sitzen viele Tage lang im selben Rettungsboot. Was ich auf der Liste vermisse, ist Joe Simpsons „Touching the Void“ („Sturz ins Leere“) – mein derzeitiges Buch für die Insel… ;-).
Aus der Pullman Triologie habe ich gerade „Der Goldene Kompass“ gelesen und fand das Buch großartig, ich kann es kaum erwarten, die anderen zwei Bände zu lesen.
Was Du schreibst, Tinuvielas – dass all diese Bücher zu ihrer Zeit Klassiker waren – finde ich vollkommen richtig. Es ist nur schade, dass Bücher wie Harry Potter es auf eine derartige Liste schaffen. Sicherlich sind die HP großartige Bücher, aber, mal ehrlich, „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende ist genauso großartig und wenn ich den Schreibstil vergleiche, finde ich rein stilistisch doch einiges auszusetzen an J.K. Rowling. Ein unglaubliches Marketing hat die HP Bücher so berühmt und wahrscheinlich auch zum Klassiker gemacht. Ein finanzielles Potenzial, was den meisten Büchern fehlt und meiner Meinung auch den Unterschied zu anderen Klassikern ausmacht – es gibt Bücher, die schaffen es durch ihre schiere Qualität auf derartige Listen und andere Bücher wiederum verdanken ihren Ruhm zu einem nicht unwesentlichen Teil ihren vorangegangenen Marketingstrategien will heißen dem Finanzpolster ihres Verlages.
Wow. Ich komme tatsächlich auf 12 Bücher, die ich von der Liste bereits gelesen habe. Ich bin schwer beeindruckt. Das hätte ich nicht gedacht. Meine Liste sähe allerdings etwas anders aus.
14… aber mir fehlen auch einige wichtige Bücher. „Schiffbruch mit Tiger“ ist absolut empfehlenswert!
(was unbedingt auf die Liste müsste: „Garp“!)
Och nööö, nicht immer Tolkien und Harry Potter. Trolle und Hobbits und Elfen und Zaubern sind für mich Phantasielosen keine Literatur, und schon mal gar keine Klassiker.
Stattdessen empfehle ich:
Philip Roth: „Portnoys complaints“
Geoffrey Miller: „The mating mind“
Kirstenmarohn: In Sachen Harry Potter kann ich dir nicht zustimmen. Zum einen trifft es überhaupt nicht zu, dass Rowlings Romane allein oder auch nur hauptsächlich aufgrund massiver PR Bestseller wurden – ganz im Gegenteil war es zunächst lediglich die Mund-zu-Mund (oder besser Computer-zu-Computer…)-Propaganda, die dafür gesorgt hat, dass die Verkaufszahlen von Band zu Band exponentiell anstiegen. Erst ab Band 4 wurde dann auch die Presse richtig aufmerksam und der Verlag erkannte, welche Goldgrube er da in der Hand hatte.
Zum anderen ist die Potter-Septalogie richtig gute Literatur – unglaublich vielschichtig und tiefgründig, vergleichbar einem guten Aquarell, das aus vielen sich überlagernden und sich ergänzenden Schichten besteht. Rowling schreibt zwar keine epische Prosa, aber sie schreibt handwerklich gut in der Tradition des großen englischen Romans, in einer Reihe mit Jane Austen oder Charles Dickens. Wichtiger als der Stil ist m.E. ohnehin die Tatsache, dass die HP-Romane ein thematisch und inhaltlich genialer Genre-mix aus postmodernen, traditionellen und christlichen Subtexten sind: Wie bei aller guten Literatur kann man problemlos nur die unterhaltsame Oberfläche betrachten/lesen, darunter steckt aber erheblich mehr.
Das hat mittlerweile übrigens auch die akademische Literaturkritik erkannt – nicht umsonst gehört HP inzwischen an vielen Universitäten zum Kanon. Ich selbst halte seit einigen Jahren Vorträge zu HP, u.a. über die alchemistische Symbolik (eine literarische Tradition, die man u.a. auch bei Shakespeare, John Donne und Coleridge findet), über den Einfluss Shakespeares oder über das postmoderne Double-Coding und Genre-Crossing in den HP-Romanen. )Eine sehr empfehlenswerte (englisch-sprachige) Website, die sich seit etlichen Jahren an „ernsthafte Leser“ der HP-Romane richtet und deren literarische Qualitäten diskutiert, ist übrigens „Hogwartsprofessor.com).
Zu guter Letzt ist J.K. Rowling neben Stephen King und Marcel Proust auch die einzige Autorin, die es geschafft hat, eine in sich stimmige Septalogie mit hunderten von Figuren und Nebenhandlungen zu schreiben. Das allein ist schon eine Leistung, die ihr so leicht keiner nachmacht. Die „Unendliche Geschichte“ in allen Ehren – aber so viel wie in dem Potterzyklus steckt da nicht drin.