FASHION

Die modische Rückbesinnung – wieso die Tracht so zeitlos ist

Auf bestimmten Partys will sich so mancher Gast nicht zeigen, ohne vorher sichergestellt zu haben, die modernste Kleidung, die den aktuellsten Trends folgt, zu tragen. Mode kommt und vergeht und kaum etwas, das einem Zyklus unterliegt, ist so sehr in der Gesellschaft sichtbar wie die Mode.

Bedauerlicherweise bringen die endlosen Wandel in der Mode, die sich neuerdings immer schneller vollziehen, auch ihre Schattenseiten mit. Die sogenannte Fast Fashion ist begrifflich an das Fast Food angelehnt. Dieses ist bekanntlich nicht besonders hochwertig und übt seinen Reiz auf viele Esser nur deshalb aus, weil es eben schnell geht und weil der Kunde genau weiß, worauf er oder sie sich entlassen. Mit der Mode ist es bedauerlicherweise mittlerweile ähnlich. Die Mode ist günstig, von minderer Qualität und erweckt bei denjenigen, die sie tragen, den Eindruck, dass sie mit einem Verfallsdatum versehen ist.
Das Thema der Nachhaltigkeit in der Mode wird angesichts solcher Entwicklungen natürlich heiß diskutiert. Wohin führt das Ganze und verlieren die Kunden langsam den Bezug zum eigenen Stil und zum wahren Wert der Kleidung?

Die Tracht als der Gegenentwurf

Von der Tracht kann man halten, was man will. Fest steht, dass sie in einer Zeit geboren wurde, in der es zur Nachhaltigkeit keine Alternativen gab. Kleidung, den Begriff der Mode gab es zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Tracht ihren Siegeszug antrat, noch nicht, wurde aus den hochwertigsten verfügbaren Materialien hergestellt. Sie sollte lange halten und wenn möglich reparierbar sein, sodass es eigentlich niemals einen Grund geben sollte, die Kleidung wegzuwerfen.
Wer sich also heute eine Trachtenweste für Herren kauft, der tut das wahrscheinlich, weil in nächster Zeit ein größeres Volksfest ansteht oder weil endlich die lange geplante Fahrt zum Oktoberfest nach München ansteht. Doch die Trachtenweste ist mehr als nur ein modisches Accessoire. Sie ist das Sinnbild für ein anderes Bild von Kleidung. Natürlich bedeutet das nicht, dass der Weg zurück zur Tracht, die am Sonntag beim alltäglichen Gang in die Kirche getragen wurde, der einzige oder der richtige ist. Vielmehr sollten die Tracht und ihre Qualität eine Anregung sein, in Zukunft wieder etwas anders über die eigene Kleidung, die eigenen Kaufentscheidungen und die Begrifflichkeiten in der Mode nachzudenken.

Trend und ihr Einfluss – was bedeuten sie wirklich?

Kaum etwas ist so verführerisch wie Trends. Sie kommen aus dem Nichts und wer sie nicht schnell genug auffasst und bei ihnen mitmacht, der stellt sich auf das Abstellgleis. Dass genau davon natürlich eine gewisse Gefahr ausgeht, das versteht sich von selbst. Natürlich ist es bequem, einem Trend zu folgen, schließlich bedeutet es, sich selbst nicht große Gedanken zu machen. Doch geht der Einzelne in der Fülle, im Meer der immer schneller wiederkehrenden Trends nicht unter?

Mut zum eigenen Stil

Männer, die sich nach dem Training im Fitnessstudio auf den Heimweg machen, zeigen sich für den Athleisure-Stil verantwortlich. Was sich heute vermarkten lässt, das wird auch vermarktet, koste es, was es wolle. Wahrscheinlich ist es wieder an der Zeit, sich seine eigenen Einflüsse zu beschaffen und diese so zu nutzen, dass daraus etwas entsteht, was in letzte Zeit viel zu selten zu finden ist: ein eigener, unverkennbarer Stil.

Rating: 5.0/5. From 1 vote.
Please wait...

Das könnte dir auch gefallen

Keine Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.