Eine Modesammlung als Dokument der Wiener Lifestyle-Avantgarde seit den 1960er-Jahren. Katarina Noever war damals Top-Model und trug die Kreationen der Boutique „Etoile“, die im muffigen Wien für frischen Wind sorgte. 1971 gründete sie mit Peter Noever die heute legendäre „Section N“. Dieses von Hans Hollein gestaltete Geschäft war „eine Art urbaner Salon“ (Laurids Ortner): Auf unkonventionelle Weise wurde dem Wiener Publikum internationales Design nahegebracht. Neben Lampen und Möbeln von Achille Castiglioni oder Marcel Breuer waren auch steirische Filzpatschen oder Ethno-Mode aus Asien im Angebot.
Mit der Sammlung Noever konnte das Wien Museums eine außergewöhnliche Modekollektion erwerben, ergänzt mit einer kulturgeschichtlich bedeutenden Schenkung von Fotos und Mediendokumenten. Der Bogen ist weit gespannt: von Modellen von Missoni, Armani und Issey Miyake über Entwürfe aus Wien (Salon Lisa Robinson Luna, Etoile, Schella Kann) bis zu japanischen Kimonos und Eigenkreationen. Die Ausstellung würdigt damit auch die Pionierleistung einer leidenschaftlichen Vermittlerin mit „seismografischem Formsinn“ (Otto Kapfinger). Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Mai 2012 im Wien Museum am Karlsplatz zu sehen.
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