FASHION

Benetton zeigt mit "Unhate News" wie schön die Welt sein könnte

Fotos: Benetton

Das italienische Modeunternehmen Benetton hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder durch schockierende Werbekampagnen für Aufsehen gesorgt, in denen gesellschaftskritische Themen wie Krieg, Diskriminierung, HIV und Todesstrafe in zum Teil verstörenden Werbeplakaten, die mehr als einmal auch die Gerichte beschäftigten, dargestellt wurden. Dabei zeigte das Unternehmen beispielsweise die blutdurchtränkte Kleidung eines gefallenen Soldaten aus Bosnien, Bilder von HIV-Kranken und zum Tode Verurteilten sowie Abbildungen von in der Ölpest umkommenden Tieren.
Aktuell hat sich das Unternehmen seit 2011 mit seiner „Unhate-Kampagne“ neuen Fotomotiven zugewandt, indem es Bilder von Küssen zwischen ungleichen Paaren oder sogar politischen Gegnern darstellt. Teil dieser Fotoreihe sind beispielsweise Fotomontagen, die Küsse zwischen dem US-Präsidenten und dem chinesischen Staatspräsidenten aber auch zwischen den verfeindeten nord- und südkoreanischen Staatsoberhäuptern zeigen. Ein besonders provokatives Bild, auf welchem Papst Benedikt der XVI. einen ägyptischen Imam küsst, wurde von Benetton nach scharfem Protest aus dem Vatikan zurück gezogen.
Im Rahmen dieser Kampagne hat Benetton aktuell seit dem 22. Februar 2014 auf seiner neuen Online-Plattform „Unhatenews.com“ eine Initiative gestartet, an welcher sich junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 30 Jahren bis zum 31. März 2014 aktiv beteiligen können. Ziel der Initiative ist es, fiktive „gute Nachrichten“ zu verfassen, die sich mit den für das Unternehmen relevanten Themen wie Diskriminierung und soziale Ungerechtigkeit beschäftigen und einen positiven Ausblick darauf geben, was möglich werden könnte. Als Beispiele hat das Unternehmen vorgegebene „Nachrichten“ über ein versöhnendes Volleyballspiel zwischen China und Japan, eine Homosexuellen-Parade auf dem Roten Platz in Moskau sowie den postulierten Rückgang von Kinder-Eheschließungen vorgegeben. Allerdings findet sich auf der Seite auch ein kleines Kästchen mit der „ugly truth“, in dem bespielsweise die aktuell realen Zahlen zum Thema Kinderhochzeiten dargestellt werden.

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Die Initiative leitet Benetton gemeinsam mit dem United Nations Department of Public Information. Ziel ist es, dass möglichst viele Nutzer „Unhate News“ verfassen, aus welchen dann zunächst über Facebook die besten 100 Vorschläge ausgewählt werden sollen. Aus diesen 100 Nachrichten soll dann die so genannte „Unhate Foundation Jury“ die besten 10 Vorschläge herausfiltern, welche dann (mit einer Unterstützung von 20.000 Euro pro Idee) mit einem konkreten sozialen Projekt gekoppelt werden sollen, um der im Artikel beschriebenen Veränderungsvorstellung näher kommen zu können.
Inzwischen finden sich auf der Seite bereits diverse „Unhate News“, die sich beispielsweise mit den Themen Flüchtlingspolitik, Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie Friedensprozessen beschäftigen.

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