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Peinlicher Übersetzungsfehler: Mango verkauft Schmuck im „Sklavenstil“

cc by wikimedia / Kevin Krejci

Sprache ist eine heikle Sache, denn viele Wörter bedeuten in andere Sprachen übersetzt ganz unterschiedliche Dinge, die sich oft im Sinn sehr stark unterscheiden. Dass nicht jedes Wort eins zu eins übersetzt werden sollte, bzw. dass man bei einer Übersetzung unbedingt jedes Wort überprüfen sollte, wurde gerade in einem relativ pikanten Fall deutlich. Das spanische Modelabel „Mango“ bietet in seiner aktuellen Kollektion Armreifen als Sklavenschmuck an. Da im Spanischen zwei Übersetzungsmöglichkeiten für den Begriff „la esclava“, nämlich Sklavin und Armreifen, bestehen, wurde die deutlich prekärere Variante von „Mango“ gewählt.

Welche Frau möchte Schmuck tragen, der sie zur Sklavin degradiert? Sicher nicht allzu viele. Wer ein Schmuckgeschäft betritt, um dort Schmuck und Mode zu kaufen, würde sich sicher gegen eine solche Produktkategorie verwahren. Gegen den angeblichen Übersetzungsfehler laufen nun einige französische Aktivistinnen Sturm. Auch wenn „Mango“ den Fehler eingeräumt und umgehend berichtigt hat, sind die Aktivistinnen, die eine große Unterschriftenaktion initiiert haben, fast sicher, dass sich hinter dem Eklat eine Marketingmaßnahme verbirgt. Die Schauspielerinnen Aissa Maiga, Sonia Rolland und Kolumnistin Rokhaya Diallound hatten noch vor der Berichtigung eine Online Petition gegen diesen entwürdigenden „Sklavenschmuck“ angeschoben.

Eine zermürbende Auseinandersetzung könnte bevorstehen. Die Aktivistinnen gegen den Sklavenschmuck weisen stolz auf 4400 Unterschriften hin, womit natürlich eine kleine Lawine – auch medial – ins Rollen gekommen ist. Wie man schon in anderen Fällen, wie bei einer Benetton Kampagne, in der ein AIDS Kranker gezeigt wurde, sehen konnte, verhärten sich oft die Fronten. Für „Mango“ könnte dies dennoch von Vorteil sein, auch wenn ihre Juristen nun ein bisschen Mehrarbeit leisten müssen. Denn gerade in der Werbung gilt: Hauptsache, die Leute reden drüber. Je häufiger ein Name erscheint, umso präsenter ist er. Da war doch was, ja, aber was genau es war, fällt schnell dem kollktiven Vergessen anheim. Die Markenpräsenz wird aber gestärkt.

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