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Stephenie Meyer – Bis(s) zum Abendrot


Es tut mir fast schon etwas leid, dass ich diese Seite in den letzten Tagen in eine Art Fanpage verwandelt habe, vor allem für diejenigen, die dem aktuellen Thema nicht wirklich etwas abgewinnen können. Aber ich konnte nicht anders, ich musste die bisher auf Deutsch erschienenen Bücher in einem Rutsch durchlesen.
„Bis(s) zum Abendrot“ habe ich gerade beendet und bin immer noch leicht grüblerisch, wie ich nun darüber denke.
Wie die anderen beiden Teile hat es mich gefangen genommen, mich in eine andere Welt entführt und mich perfekt unterhalten. Aber es hinterlässt einen kleinen negativen Nachgeschmack. Ein Vorkommnis, das in meiner Welt eigentlich gar nicht so weit hergeholt ist, in der Welt von Bella und Edward aber absolut fehl am Platz.
Wie kann eine Liebe, die so vollkommen, so unmenschlich und perfekt ist, plötzlich durch so etwas ins Wanken geraten? Nein, ich drücke mich falsch aus – ins Wanken gerät sie nicht. Aber sie wird gestört, gestört durch die Tatsache (Achtung Spoiler), dass Bella meint zwei Menschen zu lieben. Dass die eine Liebe freundschaftlich und familiär bleibt, während die andere die Grenzen des Universums überschreitet, das wussten wir schon vom letzten Teil. Aber dass zwei Menschen um diese Art von Bellas Aufmerksamkeit buhlen konnten, das stört irgendwie das Gesamtbild des schönen Romans; besonders weil es so unangekündigt und ziemlich weit am Ende passiert.
Ihre Entscheidung sorgt für etwas Traurigkeit bei mir; nicht weil sie sich falsch entschieden hat, sondern weil Stephenie Meyer es soweit hat kommen lassen, dass sie sich entscheiden musste und allen Beteiligten dabei ziemlich weh getan worden ist.

Es fällt mir wirklich schwer diesen Teil einordnen zu können. Ich bin nicht einverstanden damit, dass sie, ohne es wahrscheinlich zu wollen, diese Romantik zerstört hat.
Tragic sells, das glaube ich. Aber dafür darf man doch nicht den Kern der Geschichte zerstören?
Entweder fährt man die realistische Schiene oder man bleibt in seiner Traumwelt. Beides kreuzen zu wollen, kann sehr schnell schief gehen.

Aber trotzdem bleibt es immer noch einer der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Ziehe ich eine Ratte ab, dann steht es auf derselben Stufe mit einigen Büchern, die diesem nicht annähernd das Wasser reichen könnten. Vergebe ich die volle Rattenzahl, dann könnte man meinen es gibt keinen Unterschied zu den ersten beiden Büchern.
Aber der ist da. Ein kleiner Bruch. Eine Grenze, die man nicht hätte überschreiten dürfen.

Ich ringe mich zu voller Punktzahl durch, in der Hoffnung auf eine Wiedergutmachung im letzten Teil … und weil das alles einfach zu süß ist: Das Armband, der Diamant, der Ring, die Kleinstadt, die Autos, die Natur, Brontës Sturmhöhe, die Leidenschaft und die Figuren, die man so sehr lieben muss, die Welt dieser so phantasievollen und talentierten Autorin.

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3 Kommentare

  • Antworten Kirsten Marohn Januar 20, 2009 um 5:17 pm

    Vielleicht ist dieser „Bruch“ ja extra gemacht, damit Stephenie Meyer sich die Tür offen hält für eine Fortsetzung … wenn ich mir anschaue, was für ein Kassenmagnet der Film „Twilight“ zu werden scheint (in den USA bereits ist), scheint mir die Idee einer Fortsetzung der Bücher gar nicht so fern …

  • Antworten holly Januar 20, 2009 um 5:38 pm

    Eins kommt ja noch. ^^ Obwohl ich ja sagen muss, Jacob hat mich SO genervt in Band 3, unmöglich. Dafür wird Band 4 ( trotz aller Wirrungen ) noch gut für alle 3. ^^

  • Antworten Kari Januar 21, 2009 um 8:50 am

    Deine Rezi kann ich nur allzugut nachvollziehen. Mir ging es ganz genauso als Bella zwischen den beiden hin- und hergeschwankt ist, aber ich konnte es nicht halbso gut in Worte fassen (mich hat wohl die allgemeine Euphorie überkommen, nachdem ich alle 4 Bände in Rekordzeit gelesen habe ^^).
    Andererseits fande ich es aber auch gut, dass Stephenie Meyer in diese perfekte unumstößliche Liebe etwas eingebracht hat, was sie etwas „normaler“ hat wirken lassen… ob das nun bei jedem auch so ankam, wer weiß 😉

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